02-2017 D

sich in die Kirche zu investieren – sie konnten dort zum Beispiel Schulungen zum Thema Armutsbekämpfung durchführen. Kissidougou: FORTSCHRITT TROTZ SCHWIERIGER SITUATION Anfangs 2016 konnte eine neue Werkstatt für die Hand- werkerausbildung gebaut werden. An der Bibelschule in Télékoro wurden die handwerkliche und interkulturelle Ausbildung verbessert und Unterkünfte für die vielen neuen Studentenfamilien gebaut. In Zusammenarbeit mit der Kirche konnten im ganzen Land Sonntagschullehrer und -lehrerinnen aus- und weitergebildet werden und rund 40 neue Kinderclubs sind entstanden. Im Kampf gegen die Genitalverstümmelung gelangen wichtige Fortschritte: In mehreren Präfekturen wurden Aufklärungskampagnen durchgeführt und immer mehr Leute werden aktiv – darunter auch Frauen, die früher

als Beschneiderinnen gearbeitet haben oder selber be- schnitten wurden und deshalb grossen Einfluss haben. Zudem wurden 2016 erstmals Beschneiderinnen in kon- kreten Fällen angeklagt, unter anderem von der Kirche. Neben viel Erfreulichem hatte das Team im vergange- nen Jahr mit einer besonders schwierigen Situation zu kämpfen: Bei Annalies Raymann wurde im Sommer Bauchspeicheldrüsenkrebs diagnostiziert. Raymanns konnten dadurch nach ihrem Heimataufenthalt nicht wie geplant wieder ausreisen und die neuen Mitarbei- tenden Emanuel und Renate Wieland waren deshalb in Kissidougou auf sich allein gestellt. Es gelang ihnen aber sehr gut, sich in die verschiedenen Bereiche – die Hand- werkerausbildung, die Schneiderateliers, die Bibelschule Télékoro (mit angegliederter Handwerkerausbildung, Er- nährungskursen sowie Primarschule), die Ehearbeit und die Zusammenarbeit mit der Kirche – hineinzufinden. Multiplikation in der Ehearbeit «Wir wurden eingeladen, an der Jahreskonferenz der Kir- che ein Eheseminar durchzuführen. Es war eine Freude, mit über 200 Teilnehmenden Gottes Plan für die Ehe zu erarbeiten und das respektvolle Zusammenleben ein- zuüben. Und die Konferenz blieb nicht ohne Folge: In Kissidougou wurden seither mehrere Ausbildungssemi- nare für Paare organisiert und 65 Paare bieten in ihren Kirchen regelmässig Eheseminare an!» Fredi, ProTIM 2-2-2 Pro AGRO Das Projekt ProAGRO möchte die landwirtschaftliche Situation in Guinea verbessern. Dafür werden einhei- mische Mitarbeitende ausgebildet, die in verschiede- ne Dörfer reisen und die Bevölkerung darin schulen, ihre Anbaumethoden zu verbessern und ihre Ernte zu steigern. 2016 waren 20 Mitarbeitende unterwegs und haben rund 300 Schulungen durchgeführt. Die Erfolge sind dabei so überzeugend, dass die Nachfrage laufend steigt. Um die Ernte richtig lagern und gut verwalten zu kön- nen, wurden Getreidebanken gebaut – mit einer Kapa- zität von bis zu 20 Tonnen Reis. ProAGRO stellt dafür ei- nen Kredit zur Verfügung, der imVerlauf von drei Jahren zurückgezahlt werden muss. Mit diesem Geld können dann wieder neue Getreidebanken mitfinanziert wer- den. Bisher war ProAGRO vor allem in der Waldregion tätig. Im letzten Jahr konnten auch im Fouta in Mittelguinea erste Schulungen durchgeführt werden.

Pro TIM 2-2-2 Kissidougou

Pro TIM 2-2-2 Kissidougou

ProAGRO

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PRO GUINEA AGRO

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Verbesserte Lebensgrundlagen Sensibilisierte in Kursen

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