02-2017 D

Missiologie in der Frankophonie

In der französischen Welt gab es lange Zeit nur wenig Informationen und pädagogi- sches Material zu interkultureller Arbeit und kaum Ausbildungsgänge in diesem Be- reich. Das wollten wir ändern – und haben deshalb 2006 das Projekt Missiologie in der Frankophonie (mit Schwerpunkt französischsprachiges Afrika) gestartet. Inzwischen wurde ein Netzwerk für Missiologie (REMEEF) als Informationsplattform gegründet, eine Serie von DVDs mit motivierenden Inputs zur interkulturellen Arbeit für Gemeinden und Jugendgruppen produziert und es wurden mehrere Grundlagen- bücher publiziert. An verschiedenen Bibelschulen und Fakultäten wurden Lektionen über Missionswissenschaft in die Ausbildungsgänge integriert oder eigene Studi- engänge dafür angeboten. Mehrere einheimische Mitarbeitende konnten somit ein Studium in diesem Bereich absolvieren und sind jetzt qualifiziert, die einzelnen Teil- projekte von Missiologie in der Frankophonie selbständig weiterzuführen und auszu- bauen. Dadurch konnte ich im vergangenen Jahr fast alle meine Verantwortungen an Nachfolger übergeben. Zwei Doktoranden haben 2016 ihre Doktorarbeit in Missionswissenschaft verteidigt. Einer von ihnen, Djimalngar Madjibaye alias Aldo, hat zwei Professorenposten in Yaoundé (Kamerun) und N'Djaména (Tschad) angenommen und kann so im ganzen französischsprachigen Afrika als Ausbildner in Missiologie wirken. Derzeit gibt es zwölf weitere Doktoranden in Missionswissenschaft.

Dr. Hannes WIHER, Verantwortlicher für die Missiologie in der Frankophonie

Frankophone Länder in Afrika. Die Bevölke- rung dieser Länder betrug 2015 etwa 392 Millionen und wird gemäss Schätzungen bis im Jahr 2050 auf rund 847 Millionen an- wachsen. Französisch ist die am schnellsten wachsende Sprache in Afrika.

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