Imara ® XDR
Das Neueste zur Resistenzzüchtung und über die verfügbaren Instrumente im Krankheitsmanagement Dr. Alicain Carlson und Dr. Jamie Gibson Die Wahrnehmungen rund um die genetische Züchtung in Bezug auf Krankheitsresistenzen im Zierpflanzenbau sind zu einem heiß diskutierten Thema geworden, da Berichte über Krankheitsausbrüche in Beständen mit resistenter Genetik Fragen zur Widerstandsfähigkeit der Züchtung, der Evolution der Krankheiten, der Wirksamkeit chemischer Mittel und darüber, was man nun unternehmen soll, aufwerfen. In diesem Artikel geht es um die Realität und die Erwartungen im Zusammenhang mit krankheitsresistenter Genetik, die Grundlagen einer verantwortungsvollen Praxis im Rahmen eines Krankheitsmanagements und die Bedeutung nicht-resistenter Genetik. Der Schwerpunkt wird hierbei auf zwei wesentliche Krankheiten gelegt: 1) Falscher Mehltau an Impatiens (IDM, Plasmopara destructor , früher Plasmopara obducens ) und 2) luftbürtige Phytophthora ( Phytophthora nicotianae ). Diese Krankheiten haben erhebliche Auswirkungen auf unsere Branche und entwickeln sich ständig weiter, daher müssen wir in der Vorbeugung und Kontrolle sehr gewissenhaft sein und alle Instrumente nutzen, die uns zur Verfügung stehen. Bei Syngenta Flowers haben wir schon immer einen ganzheitlichen, integrierten Ansatz zum Management von Krankheitsresistenzen vertreten, der auf Verantwortung und Verantwortlichkeit Wert legt. Dies gilt ganz besonders seit der Einführung unserer XDR („Xtreme Disease Resistance“) Marke im Jahr 2019. Krankheitsresistenzen, die durch Fortschritte in der genetischen Züchtung erzielt wurden, haben tiefgreifende positive Effekte auf die Branche gehabt. Mit diesen Meilensteinen bei den Fortschritten in der genetischen Züchtung, gepaart mit einer bewährten gärtnerischen Logik und einer Reihe an Instrumenten zur Bekämpfung von Pflanzenkrankheiten, werden die besten, dauerhaftesten und vor allem verantwortungsvollsten Ergebnisse erzielt. Mit dem Fokus auf Krankheitsresistenz
Züchter, Pflanzenpathologen und -wissenschaftler von Syngenta Flowers arbeiten seit Jahrzehnten intensiv daran, Instrumente zur Bekämpfung von Krankheiten zu entwickeln, die blühende Pflanzen und den gestalteten Landschaftsraum befallen. Die grundlegende Überzeug, dass es keine „Wunderwaffe“ geben kann, ermöglicht eine eher ganzheitliche Herangehensweise, bei der es vor allem um die Kontrolle der verheerenden Auswirkungen verschiedener Krankheitserreger geht. Chemische Mittel, die zur Vorbeugung oder Heilung von Pflanzenkrankheiten bei Zierpflanzen dienen, werden von den Profis im Unterglas-Anbau und im Freiland schon lange zur Verringerung von Befallsschäden eingesetzt. Aber mit der Einführung besonders toleranter Genetiken haben wir ein weiteres Instrument in der Hand.
XDR steht für Xtreme Disease Resistance
Syngenta Flowers hat innerhalb mehrerer Kategorien traditioneller Beetpflanzen hochresistente Sorten gezüchtet und 2019 unsere XDR Marke für Vinca ( Catharanthus ) Cora® (resistent gegen mehr als 30 Stämme luftbürtiger Phytophthora-Erreger) und Impatiens walleriana Imara® (hochresistent gegen den Erreger von Falschem Mehltau an Impatiens (IDM)) eingeführt. Um unseren internen Standards zu entsprechen, müssen alle XDR Produkte: 1) auch unter Befallsdruck Spitzenleistungen zeigen; 2) gründlichen, weltweiten Tests, sowohl in Feldversuchen als auch unter Laborbedingungen, standhalten; und 3) müssen die Ergebnisse durch unabhängige Sachverständige dritter Parteien bestätigt werden. Die Technologien in der Züchtung von Gemüse und landwirtschaftlichen Nutzpflanzen haben eine Standard-Terminologie und eine Wissensbasis für die Definition des Begriffs „Krankheitsresistenz“ in der Landwirtschaft geliefert. Die Syngenta-Gruppe ist seit langem ein führender Experte bei der Züchtung von Krankheitsresistenzen in vielen Kategorien von Nutzpflanzen und wir übertragen diese Stärke auch auf unser Zierpflanzen-Segment. Dabei ist es wichtig sich den Unterschied zwischen „Resistenz“ und „Immunität“ nochmals von Augen zu führen (siehe Tabelle „Wichtige Terminologie Resistenzen“). Zum Beispiel kann eine Infektion mit Falschem Mehltau (IDM) an resistenten Genetiken von Impatiens walleriana zu einer Sporenbildung des Erregers führen, was Blattabstoßungen in einem geringen Ausmaß zu Folge hat, aber keinen vollständigen Blattfall. Das bedeutet, dass dem Krankheitsbefall noch immer durch die richtigen Umweltmaßnahmen und eine chemische Kontrolle vorgebeugt werden muss. Im Jahr 2019 wurde eine Arbeitsgruppe aus führenden Vertretern des Gartenbaus und der Pflanzenpathologie sowie akademischen Fachleuten gebildet, um sicherzustellen, dass alle Beteiligten die Parameter für die Angabe der verschiedenen Resistenzstufen aufeinander abstimmen. Dies hat letztendlich zur Einführung einer einheitlichen Terminologie für den Zierpflanzenbau geführt.
Wichtige Terminologie in Bezug auf Resistenzen
Immunität: Eine Pflanze wird nicht von einem bestimmten Schadorganismus angegriffen oder infiziert. Hohe Resistenz: Pflanzensorten, die das Wachstum und/oder die Entwicklung des spezifischen Schadorganismus und/oder die von diesem verursachten Schäden bei normalem Befallsdruck im Vergleich zu empfindlichen Sorten deutlich begrenzen. Diese Pflanzensorten können bei starkem Befallsdruck jedoch einige Symptome oder Schäden aufweisen. Sorten, die das gleiche Maß an Resistenz gegen einen bestimmten Schadorganismus für sich beanspruchen, können aufgrund der Unterschiede in ihrer genetischen Konstellation, abweichende Resistenzreaktion zeigen. Mittlere Resistenz: Pflanzensorten, die das Wachstum und/oder die Entwicklung des spezifischen Schadorganismus und/oder die von diesem verursachten Schäden begrenzen, aber im Vergleich zu hochresistenten Sorten eine größere Bandbreite an Symptomen oder Schäden aufweisen können. Quelle Internationaler Saatgutverband (International Seeds Federation): Definition der Begriffe zur Beschreibung der Reaktion von Pflanzen auf Schädlinge/Erreger in der Gemüsesaatgut-Industrie (angenommen von der ISF-Sektion Gemüse- und Zierpflanzenbau im Mai 2017)
Imara ® XDR Mix
Cora ® XDR Apricot
Vinca-Serie Cora ® XDR in Gilroy, Kalifornien, Woche 33, 2021
Wirksamkeit chemischer Mittel für ein verbessertes Krankheitsresistenz-Management Damit sich eine resistente Genetik erfolgreich entwickeln kann, ist der korrekte Einsatz chemischer Mittel unerlässlich. Rotierende Fungizidbehandlungen, wie sie zur Vorbeugung von Falschem Mehltau bei Impatiens walleriana beschrieben werden, können auch vor einem Befall mit anderen pathogenen Pilzen schützen, für die diese Kultur anfällig ist, dazu gehören Pythium, Phytophthora, Rhizoctonia, Thielaviopsis, Myrothecium, Alternaria und Botrytis. Aus diesen Gründen werden vorbeugende Fungizidanwendungen während der Vermehrung und zum Kulturende empfohlen, im Rahmen der allgemeinen Hygienemaßnahmen und für einen verantwortungsvollen Umgang mit dem Produkt. Es ist wichtig, die Erreger zu verstehen, gegen die durch die Resistenzzüchtung in einer Kultur vorgegangen wird, und zu wissen, dass „Krankheitsresistenz“ nicht eine Resistenz gegen alle Krankheiten bedeutet, die auftreten könnten. Im Wesentlichen betonen die Pflanzenpathologen, dass man, um eine Krankheit richtig zu bekämpfen, zuerst den spezifischen Erreger diagnostizieren muss. Diese Praxis ist nicht nur die Voraussetzung dafür, die richtige chemische Behandlung zu wählen, sondern auch unabdingbar für die Entwicklung der am besten geeigneten Genetik. Syngenta Flowers verfügt über eine umfangreiche Online- Bibliothek mit Informationen zu diesen Behandlungsoptionen und
Messung der genetischen Leistungsfähigkeit Um die tatsächliche genetische Leistung zu ermitteln, wurden die gesamten Züchtungs- und Selektionsvorgänge für Imara ® XDR und Cora ® XDR ohne vorbeugende chemische Maßnahmen durchgeführt. Syngenta Flowers steht voll und ganz hinter der immensen Bedeutung von Resistenzen. Das kollektive Fachwissen ist für den weiteren Schutz der wichtigen Pflanzenklassen, bei dem durch Kombination mit präventiven chemischen Pflanzenschutzmaßnahmen ein stabilerer und verantwortungsvollerer Ansatz zum Erhalt genetischer Krankheitsresistenz verfolgt wird.
viele technische Experten, die Empfehlungen geben und Rotationspläne für eine chemische Behandlung bereitstellen können. Die Rotation bei den eingesetzten Wirkstoffen ist der Schlüssel beim Pflanzenschutz und gilt als beste Praxis beim Management von Resistenzen. Nancy Rechcigl, Repräsentantin für den Bereich Technische Dienstleistungen im Geschäftsbereich Rasen- und Zierpflanzen bei Syngenta, empfiehlt für ein effektives Befallsmanagement ein „systemisches Sandwich“ - dies bedeutet den Einsatz chemischer Mittel während der Vermehrung/beim Topfen und vor dem Transport in den Einzelhandel. Für ein wirksames und von Spezialisten beschriebenes agronomisches Programm, bei dem verschiedene Wirkstoffe rotierend eingesetzt werden, besuchen Sie bitte die GreenCast Online Website.
Dieses Programm enthält ein relativ neues FRAC-Gruppe-49-Fungizid mit dem Namen Segovis ® . Das Mittel verfügt über eine einzigartige Wirkungsweise und eröffnet damit die Möglichkeit, Rotationsprogrammen zu variieren und Impatiens bis zu 12 Wochen lang zu schützen, wenn es, als letzte Behandlung vor der Auslieferung, im Gießverfahren angewendet wird. Der Einsatz von Segovis® wurde von den Pflanzenpathologie-Spezialisten Dr. Mary Hausbeck von der Michigan State University und Dr. Margery Daughtrey von der Cornell University empfohlen.
Falscher Mehltau - Versuche an Impatiens, Vero Beach, Florida
Bestehende kommerzielle
Imara ® XDR Red
Am 1. März 2018 getopft und mit Falschem Mehltau geimpft. Fotografiert am 30. April 2018.
Relevanz von nicht-resistenter Genetik Auch Sorten mit nicht-resistenter Genetik haben in unserer Branche einen Platz. Sie bieten eine breite Farbpalette, können in Gebieten kultiviert werden, in denen der spezifische Befallsdruck nicht so ausgeprägt ist und sind damit eine wirtschaftlich interessante Option für Produzenten in diesen Regionen. Unbehandelte resistente Genetiken können noch immer als Wirtspflanzen für Krankheitserreger fungieren, daher sind vorbeugende chemische Pflanzenschutzmaßnahmen absolut notwendig , unabhängig davon, ob resistente und nicht-resistente Genetiken in einem Betrieb kultiviert werden. Syngenta Flowers betont immer wieder die Schutzfunktion, die der vorbeugende Einsatz von Fungiziden, insbesondere während der Vermehrung und vor der Auslieferung darstellt. Von Packs für die Beetbepflanzung im Garten oder im öffentlichen Grün bis hin zu Blumenampeln für den Hobbygärtner, ist der richtige Einsatz von Fungiziden, von der Vermehrung bis zur Fertigstellung der Kultur, für den Erfolg bei den Endverbrauchern entscheidend. Mit den geeigneten Rotationsmaßnahmen können auch nicht-resistente Genetiken viele Wochen lang im Garten gedeihen und die Konsumenten zufriedenstellen. Technischer Tipp für Landschaftsgestalter: Sicherstellung der Leistungsfähigkeit über die gesamte Saison Als Landschaftsgestalter können Sie durch richtig behandelte Pflanzenmaterialien den Grundstein für Ihren Erfolg legen, aber Sie können noch weitere Maßnahmen ergreifen, um das Management von Krankheitsresistenzen zu verbessern. Denken Sie daran, dass Oosporen des Flaschen Mehltaus an Impatiens in vielen Teilen Nordamerikas überwintern können. Eine vorbeugende Fungizidbehandlung von Bodenbeeten im Spätsommer kann zu einem anhaltenden Schutz von Impatiens bis zum ersten Frost beitragen. Eine solche Maßnahme kann nicht nur den Ausbruch des Falschen Mehltaus an Impatiens zu diesem Zeitpunkt verhindern, sondern auch die Optionen für eine Bepflanzung im darauffolgenden Frühling aufrechterhalten. Zertifizierte professionelle Landschaftsgestalter sollten im Frühjahr, nach dem Auspflanzen ins Beet, den Boden behandeln, insbesondere bei kühlen, feuchten Bedingungen oder einem hohen Befallsdruck in der jeweiligen Region. Auch im Herbst können die Umweltbedingungen die Ausbreitung dieser Krankheit begünstigen. Bei der Behandlung sollte der wiederholte Einsatz desselben Wirkstoffs vermieden werden, um das Risiko einer Resistenzbildung beim Erreger zu reduzieren. Fungizide wie Subdue® GR (Granulat) oder Produkte, die Phosphit enthalten, sind beliebte Mittel für den Pflanzenschutz im Garten. Trotz Anerkennung des Erreichten weiteres Streben nach Verbesserungen Das Team von Syngenta Flowers ist stolz auf diese Errungenschaften bei der hochentwickelten Resistenz-Züchtung, die bei Sortenversuchen auf der ganzen Welt für viel Aufmerksamkeit gesorgt hat. Impatiens Imara® XDR wurde zuerst auf dem europäischen Markt eingeführt und war im Einzelhandel im gesamten Vereinigten Königreich sofort ausverkauft. Die Konsumenten wagten sich „zurück in schattige Lagen“ ihrer Gärten und waren begeistert, einen ihrer Gartenlieblinge wieder im Angebot zu finden. Impatiens Imara® XDR gewann 2019 den TASPO Award des Jahres als beste Züchtung und wurde im Juni 2019 mit dem Horticulture Week Business Award in London als beste Zierpflanzenneuheit in der Kategorie Beetpflanzen ausgezeichnet. Cora® XDR ist aktuell die marktführende resistente einjährige Vinca-Sorte weltweit. Als Züchter von Zierpflanzen müssen wir ständig an neuen Sorten arbeiten, um mit der natürlichen Evolution der Krankheiten Schritt zu halten. Die Kombination resistenter Genetik mit anderen Methoden zur Kontrolle von Krankheiten ist Syngentas Botschaft für ein verantwortungsvolles Handeln und erinnert Produzenten und Landschaftsgestalter daran, dass wir zum Schutz vor Pflanzenkrankheiten auf mehr als ein Instrument setzen müssen. Die technischen Pflanzenwissenschaftler und Pathologen bei Syngenta Flowers unterstützen den Beetpflanzensektor und den Garten- und Landschaftsbau seit Jahrzehnten im Kampf gegen diese Probleme und bieten Rotationspläne für chemische Pflanzenschutzmaßnahmen an. Darüber hinaus geben sie allgemeine und individuelle Kulturtipps, um die Belastung durch diese Krankheiten zu verringern und für eine präventive und kurative Kontrolle zu sorgen. Wir wissen aus unserer langjährigen Züchtungshistorie bei Catharanthus roseus (syn. Vinca) und Impatiens walleriana, dass wir der Entwicklung der Krankheitserreger immer einen Schritt voraus sein müssen und aus diesem Grund bei der Selektion, dem Screening und der Bewertung höchste Aufmerksamkeit gefragt ist. Wenn Sie mehr über die Historie unserer Züchtung krankheitsresistenter Genetik in diesen Pflanzenklassen erfahren möchten, lesen Sie diesen Artikel. Die jüngsten Berichte über Krankheitsausbrüche erinnern uns daran, dass wir im Rahmen des Krankheitsmanagements wachsam bleiben müssen. Produzenten, Landschaftsgestalter, Fachberater und andere Branchenexperten sollten neue Krankheitsausbrüche melden, wenn diese trotz der Innovationen und dem Einsatz von Schutzmaßnahmen auftreten. Ein hohes Scouting-Niveau wird unsere Branche nur stärken. Es ist klar, dass es für die komplexen Probleme, vor die uns Krankheiten stellen, kein Allheilmittel gibt, also greifen Sie zu den vorhandenen Instrumenten und nehmen Sie sie in Angriff.
Alle Fotos sind das Eigentum von Syngenta oder wurden mit Genehmigung des Rechtinhabers verwendet. © 2023, Syngenta. Einige oder alle Sorten können durch eine oder mehrere der folgenden Grundlagen geschützt sein: Sortenschutz, US- Pflanzenpatente und/oder Gebrauchsmuster und dürfen nicht ohne Genehmigung vermehrt oder reproduziert werden. Wichtig: Lesen und befolgen Sie immer die Anweisungen auf dem Etikett. Einige Produkte sind möglicherweise nicht in allen Staaten oder Bezirken für den Verkauf oder die Verwendung registriert und/oder unterliegen landesspezifischen Anforderungen in Bezug auf ihre Verwendung. Bitte erkundigen Sie sich bei Ihrem Beratungsdienst vor Ort, um die Registrierung und eine ordnungsgemäße Verwendung sicherzustellen. Handelsmarken sind das Eigentum des jeweiligen Markeninhabers.
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