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Das Heilige Buch Der Koran wird als heiliges Buch angesehen und mit größter Ehrfurcht behan- delt. Kein Muslimwürde dieses Buch (6) mit ungewaschenen Händen anfassen, es auf den Boden legen oder in seiner Nähe rauchen. Die Sprache des Buches ist rhythmisch, es gibt verschiedene Arten und Vorschriften, wie er gelesen werden soll, die sich für Europäer wie Singen anhören. Nur sehr wenige Mus- lime lesen ihn mit der Absicht, seine Aussagen zu verstehen. Das Arabisch des Koran ist von Grammatik, Schreibweise und Aussprache bis heute gleich ge- blieben, aber die Wortbedeutungen haben sich oft stark gewandelt. So kann ihn auch ein gebildeter Araber (350 Millionen) nicht ohne weiteres verstehen, und die meisten Muslime (1.5 Milliarden) sprechen ohnehin kein Arabisch. Der Koranlesung zuzuhören, erzeugt ein feierliches Gefühl, erhebt den Musli- men in eine mystische Sphäre. Er muss die Sätze gar nicht verstehen und spürt einfach tief im Inneren: «Diese Worte sind ewig.» Wenn wir einem Muslim sagen: «In Sure soundsoviel steht doch das und das», weiß er zunächst gar nicht, was wir eigentlich wollen. Es ist für ihn so unge- genständlich und zusammenhangslos, als wenn zu uns jemand sagen würde: «Warum hat deine Bibel einen blauen Einband?» Islam Gelehrte sind der Auffassung, der Koran fasse trotz seiner Kürze (7) alle vorausgehenden Offenbarungen zusammen und ergänze sie. Darum sei es nicht nötig, die anderen «göttlichen Bücher» auch zu lesen, im Koran hätten sie ja schon alles.

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