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Pro CONNECT Menschen begegne n M enschen

Was Muslime am christlichen Glauben anzieht Viele berichten dankbar, dass sie von Christen besser behandelt wurden als von anderen Muslimen. Wenn sie im Evangelium lesen, bemerken sie einen Geist des Friedens, der ihnen fehlt. Die Person Jesu fasziniert sie, seine Wunder, seine klugen Worte, sein Umgang mit Armen und Frauen, sein Mut Feinden gegenüber usw. Wegen der vielen Vorbehalte gegenüber Christen/Westlern fühlen sich Musli- me geehrt, wenn Christen «ihre» Werte auch selbstbewusst hochhalten: Ach- tung der Familie, Respekt vor dem Alter, Ehrlichkeit, moralische Geradlinigkeit. Oft hören Christen: «Eigentlich bist du ein besserer Muslim als viele Muslime, dir fehlt nur noch Mohammed.» Alle Muslime (auch solche, die ihren Glauben nur wenig praktizieren) sind reli- giöse Menschen und fühlen sich säkularen Menschen, deren Horizont auf die sichtbare Welt beschränkt ist, weit überlegen. Sie freuen sich, Christen zu tref- fen, die auch an einen Gott glauben, an die Existenz der unsichtbaren Welt und ein Leben nach dem Tod. Leute, die wie sie glauben, dass sie Gott für ihr Leben einmal Rechenschaft geben müssen. (10)

Wie gehen wir auf sie zu? Ein Lächeln, das von Herzen kommt, bricht das Eis: in der Warteschlange, beim Einkauf oder bei Arbeitskollegen. Einer Person des gleichen Geschlechts gibt man gerne die Hand, eine Person des anderen Geschlechts grüßt man mit Ab- stand oder nickt ihr zu. Die meisten Muslime kommen aus Gemeinschaftskulturen. Dort zählt die Großfamilie und Gesellschaft. Unsere Vorstellung von «Privatsphäre» ist ihnen ebenso fremd wie der Umstand, dass man im Bus nicht miteinander spricht. Dort wird sie ein freundliches «GutenMorgen, fahren Sie auch nach XY?» gleich an ihre Heimat erinnern. Die Wahrscheinlichkeit, dass sie gerne mit einem Un- bekannten plaudern, ist ein Vielfaches höher als bei Schweizern.

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