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BESONDERER WEIN HAT BESONDERE EIGENSCHAFTEN. HIER KANN ES AUCH EINMAL LÄNGER DAUERN, BIS DIE AUSGESUCHTEN FÄSSER BEREIT ZU ABFÜLLUNG UND VERKAUF SIND. JETZT IST ES SO WEIT. UNSERE CELLAR SELECTION GEHT IN DIE ZWEITE RUNDE. Unsere Sammlung wächst weiter
W ir haben bei Mar- kus Molitor, einem der renommiertes- ten und am höchsten dekorierten Winzer Deutschlands, ein besonderes Fass Pinot Noir im Keller entdeckt. Wir sind froh, es in unsere Cellar Se- lection aufnehmen zu dürfen, denn Markus Pinots gehören zu den bes- ten der Welt. Im Ausland stehlen sie mittlerweile den namhaften Grand Cru von der Côte d’Or die Show, wir haben nur den Eindruck, dass in Deutschland noch alle denken, Mo- sel müsse weiß sein. Aus der klassischen Moselrebe Riesling haben wir einen Wein vom kleinen Nebenfluss Ruwer ausge- sucht. „Als ich das Fass verkostet habe, dachte ich sofort an eure Cellar
Selection“, sagt Winzer Maximin von Schubert. Der Abtsberg gehört zu den Top-Lagen Deutschlands, wir haben einen Kabinett aus der steilsten und zugleich kühlsten Par- zelle der Lage. „Ein absoluter Klas- siker“, meinten wir begeistert, als wir auf Grünhaus das Fass verkos- ten konnten. „Und das die nächsten 50 Jahre lang – mindestens“, ergänz- te der Winzer lächelnd. Zwei Österreicher haben es in unsere Cellar Selection geschafft. Christoph Neumeister, Star-Winzer aus der Steiermark, erzählten wir von unserer Idee. „Ach“, sagte er, „vielleicht baue ich die paar Char- donnay-Reben im Saziani mal ge- trennt aus, ihr könnt ja dann sehen, ob euch das gefällt“. Und ob er uns
gefiel. 2022 war das perfekte Jahr für den Chardonnay, der in der Steier- mark „Morillon“ heißt. „Ein Wahn- sinnswein“, meinte auch der Winzer. Schade, dass es davon nur 400 Fla- schen gibt. Weinavantgarde nennen einige Sommeliers das kleine, sehr minima- listisch arbeitende Weingut Lichten- berger González. Die meisten Fla- schen gehen weltweit an Sterne- restaurants und Gastronomen mit in- novativem Konzept. So sind wir be- sonders glücklich, dass wir ein Fass eines besonderen Blaufränkisch aus der Lage Weiern abbekommen haben. Auch das ist ein Wein, der für uns Maßstäbe setzt. —
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Intro ––
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verkostet hatten. Was daraus wohl geworden wäre? „Wir hätten das einfach abfüllen sollen“, sagte ich „und dann ein Etikett wie Vander- meuelen draufkleben“, ergänzte er halb im Spaß und schwärmte dann von den beiden Gelegenheiten, in denen er eine Abfüllung der Belgier hatte verkosten dürfen. Von dem Gespräch inspiriert dachte ich an die vielen Weine, die nie in Flaschen gefüllt wurden, weil die Rebsorte nicht ins Programm des Gutes passte, weil ein Fass alleine
ringe Mengen gibt, wird in Zukunft sicher ein neuer Jahrgang erschei- nen. Darüber hinaus sind wir bei weiteren Winzerinnen und Winzern fündig geworden – aber beim Wein- bau ist vor allem eins notwendig: Ge- duld. Nach den vier einmaligen Wei- nen dieser Cellar Selection können Sie sich bereits jetzt auf weitere inte- ressante Weine freuen. Es bleibt spannend im Kölner Weinkeller. —
den Aufwand nicht lohnt, weil es nur einem kleinen Publikum gefallen hatte oder die Rebsorte allein einfach schwer verkäuflich schien. Aber ge- rade diese Vielfalt, dieser Hauch des Verrückten, macht doch die Welt der großen Weine aus. So war die Idee geboren und wir haben uns auf die Suche gemacht. Wir freuen uns, Ihnen in dieser Cellar Selection vier weitere Weine präsentieren zu können. Auch von den ersten drei Weinen dieser Serie, von denen es jetzt nur noch sehr ge-
DIE GRUNDSÄTZLICHE IDEE UNSERER CELLAR SELECTION SIND WEINE, DIE GESCHICHTEN ERZÄHLEN, DIE EINZIGARTIG – UND IMMER AUCH SEHR LIMITIERT SIND. DAS WAR DAS CREDO, ALS WIR IM MAI 2023 MIT DEN ERSTEN DREI WEINEN DER CELLAR SELECTION HERAUSGEKOMMEN SIND. WEINE, DIE ES SONST NICHT GEBEN WÜRDE, WEIL SIE NICHT INS SORTIMENT DES WINZERS PASSEN, ER SIE SO NICHT FÜLLEN WÜRDE ODER EINFACH EINZELNE FÄSSER, DIE FÜR UNS ETWAS BESONDERES SIND. Idee und Konzept
Viel Freude beim Genießen!
D er Auslöser für die Idee der Cellar Selec- tion war ein Fass mit Cabernet Franc und ein belgischer Weinhändler, den es bereits seit 70 Jahren nicht mehr gibt. Das Fass ... ... war gefüllt mit einem dicken, herben, intensiven Charakterstoff: Cabernet Franc. „Großartig“, sagte der Winzer, „Wahnsinn“, ergänzte ich. Aber wir schüttelten direkt beide den Kopf, „das versteht kein Mensch: Einen so puristischen Cabernet Franc – und aus dieser Region ...“ Das Fass durfte dann einem größe- ren Cuvée den finalen Kick geben, aber wir trauern ihm bis heute hin- terher. Die Belgier Kennen Sie vielleicht Vander- meulen? Wenn Sie ein Weinfreak sind, wird Ihr Puls jetzt vermutlich schneller schlagen, die Nerven pri- ckeln und Sie beginnen, feuchte Hän-
de zu bekommen. „Vandermeulen, Vandermeulen – hast Du etwa eine Flasche?“, wird man im Flüsterton gefragt. Leider nicht, aber die un- scheinbaren Flaschen mit dem roten Punkt auf dem schlichten Etikett sind legendär. Vandermeulen war ein Wein- händler aus dem flandrischen Osten- de. Angeblich handelte es sich aber eher um zwei Brüder. Gemeinsam reisten die beiden zwischen 1900 und 1955 ins Bordeaux und Burgund. Je- des Jahr holten sie zielsicher die bes- ten Fässer aus den Kellern. Im Visier hatten sie vor allem die Fässer, die das beste Reifungspotential verspra- chen. Denn die Vandermeulens wa- ren geduldig und ließen die Weine teilweise für Jahre bei sich im Keller lagern, bis sie fertig waren. Die Kol- legen brachten Cheval Blanc und Ro- manée-Conti in alle Welt und die Winzerinnen und Winzer vertrauten ihnen ihre besten Partien an.
Die Weinwelt hat sich verän- dert. Bis in die 1950er Jahre lief ein größerer Teil des Weinhandels über Négociants und Kommissionäre. Da- mals stand deren Name fast immer mit auf dem Etikett und galt als Bür- ge für die Qualität des Produkts. Dass ein Weingut wie Château Lafite oder Château Mouton Rothschild alle Weine zu einem einzigen Grand Vin cuvéetierte, wäre eher ungewöhnlich gewesen. Es gab fünf oder sechs Fül- lungen für verschiedene Händler. Die Güter waren stolz auf die An- fragen der renommierten Handels- häuser und die Kunden vertrauten auf den Riecher der Einkäufer. Es ging vor allem darum, zusammen mit den Winzern ganz besondere Weine auf die Flasche zu ziehen. Weine, die sich von den Füllungen der anderen unterschieden. Irgendwann kam ich mit dem Winzer wieder einmal auf das Fass Cabernet Franc zu sprechen, das wir gut neun Jahre vorher zusammen
PINOT NOIR VIEILLE VIGNE Markus Molitor|S. 8
GAMS RIESLING KABINETT Maximin Grünhaus|S. 14
RIED SAZIANI MORILLON Neumeister|S. 20
RIED WEIERN BLAUFRÄNKISCH Lichtenberger González|S. 26
KAPELLENBERG Georg Breuer|S. 33
NAULOTT A. Christmann|S. 34
PARADIES von Winning|S. 35
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Pinot Noir Vieille Vigne – Markus Molitor –
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Markus Molitor EINE WEINVERKOSTUNG AUF DEM WEINGUT VON MARKUS MOLITOR IST EIN MARATHON. WÄHREND MAN AUF ANDEREN WEINGÜTERN VERSUCHT, DIE VIELFALT DER WEINE EINZUSCHRÄNKEN, EXPLODIERT SIE BEI MOLITOR GERADEZU. ÜBER DAS WEINGUT
»Akribische und kompromiss- lose Handarbeit in Weinberg und Keller, gebührender Res- pekt vor den Naturprodukten Traube und Wein.«
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B is zu 120 verschiedene Weine stehen bei ihm zum Verkauf. Aktuelle Jahrgänge, aber oft auch viele Gereifte. Mosel-Weine, und damit meint er nicht nur den Riesling, können reifen, lautet Mo- litors Credo. Um das direkt zu beweisen, legt er immer wieder ganze Partien auf die Seite, ob in Fässern oder in Flaschen, um sie dann in der perfekten Reife präsentieren zu können. Er baut seine Top-Lagen oft in trocken, feinherb, fruchtig bis edelsüß, in verschiedenen Prädikatsstufen vom Kabinett bis zur Auslese und dazu noch mit den inter- nen Bezeichnungen *, ** und *** aus. So ergibt sich eine unglaubliche Vielfalt an Weinen. Wie zu Entschuldigung sagt er: „Ich habe halt so viele Toplagen, die es wert sind, auf dem Etikett zu stehen. Darin gibt es so viele unter- schiedliche Weine, die ich in ihrer Individualität zeigen möchte.“ Das ist der Wein gewordene Albtraum jedes Un- ternehmensberaters. Aber das Erstaunliche ist, dass er es
gerade mit dieser Vielfalt geschafft hat, international zu einem der berühmtesten deutschen Weingüter zu werden. Manchmal muss man halt alles anders machen, als der Zeitgeist es vorgibt. Bei Markus geben offensichtlich die Weinberge vor, was gemacht wird. Und er setzt das so konsequent um, dass die Kunden es verstehen und hono- rieren. Nicht nur die Kunden schätzen das. Das Weingut sammelte inzwischen mehr 100 Punkte-Weine als zum Beispiel Château Lafite im Bordeaux. Damit knüpft er an die große Tradition der Mosel-Weine an, die vor gut 100 Jahren noch auf den Weinkarten des Ritz-Carlton und anderer Nobelhotels deutlich teurer waren als die Ge- wächse von der Côte d´Or oder aus dem Pauillac. Wert- schätzung drückt sich zwar oft auch im Preis aus, aber die großen Rieslinge und auch die Pinots von Molitor kosten immer noch einen Bruchteil der Top-Burgunder und Bor- deaux . —
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01 Vielfalt
02 Die rote Mosel
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1 Übernahm Mitte der 1980er Jahre das väterliche Weingut in achter Generation: Markus Molitor. 2 Die meisten Weine werden in Holzfässern spontan vergoren und ausgebaut. Ohne Hilfsmittel und Aufhübscher. 3 Traumschönes Weingut mit ambitionierten Mitarbeitenden. Sie lesen Trauben ausschließlich von Hand. Im Keller wird weitere Male selektioniert.
Mehr als 100 Weine stehen auf der Wein- karte von Markus Molitor, im Keller gibt es aber eine noch viel größere Vielfalt, denn jede einzelne Parzelle wird getrennt ausgebaut. Da können dann schon 300 oder mehr unter- schiedliche Partien zusammenkommen.
Vor 150 Jahren waren fast die Hälfte der Rebstöcke an der Mosel rot. Aber Riesling war damals im wichtigen Exportmarkt ein gefragtes Alleinstellungsmerkmal. Markus Molitor knüpft mit seiner Liebe zum Pinot Noir an alte Mosel-Traditionen an.
10 –– KÖLNER WEINKELLER Cellar Selection
11 Pinot Noir Vieille Vigne – Markus Molitor –
»Erstaunlicherweise werden unsere Pinot im Ausland, auch in Frankreich, mittlerweile mehr wahrgenommen als in Deutschland.« Über den Winzer PORTRAIT MARKUS MOLITOR „Wir sind seit mindestens acht Generationen Mosel-Winzer“, meint Markus, „manche aus der Familie sagen seit zwölf, aber wenn du es in acht Generationen nicht geschafft hast, gute Weine zu machen …“ Das meiste über Wein, erzählt er, hat er schon bei seinem Vater gelernt. „Der hatte bei einem Unfall seinen rechten Arm verloren und so durfte ich immer mit in den Keller und ihm helfen. Ich war von klein auf im wahrsten Sinne des Wortes seine rechte Hand.“ Er sagt das mit einem Lächeln, das keinen Zweifel daran lässt, dass es für ihn nie etwas anderes gab, als Winzer zu werden. „Mein Vater war aber mehr Weinhändler und daher habe ich auch diese besondere Liebe zum Burgund bekommen. Diese Weine haben mich von Anfang an faszi- niert. Also war es völlig klar, dass ich, sobald es wieder möglich war, Pinot Noir gepflanzt habe. Von 1936 bis 1986 war das verboten, dabei war Ende des 19. Jahrhunderts noch gut die Hälfte der Reben rot. Die Pinot Noir-Rebe ist mehr noch als der Riesling eine Diva, sie verzeiht nichts. Aber wenn alles stimmt, sind das für mich die größten Rotweine der Welt.“ Kein Wunder also, dass er für unsere Cellar Selection zwei besondere Fässer mit Pinot Noir aus seinem Keller ausgesucht hat. —
12 –– KÖLNER WEINKELLER Cellar Selection
13 Pinot Noir Vieille Vigne – Markus Molitor –
ÜBER DEN WEIN 2019 Pinot Noir Vieille Vigne
tief . komplex . perfekt
„Da war 2019 alles perfekt“, meint Markus Molitor zu seinem großen Saar Pinot Noir. Die Rebstöcke sind 1992 gepflanzt worden, beste Klone aus einer Parzelle am unteren Ende des Ockfener Bock - steins, bei dem sich Schiefer mit einer lehmigen Auflage mischt. Das macht den Wein besonders komplex und gibt ihm neben dem schiefertypischen Grafitduft jene burgundische tiefe Frucht. Nach fünf Jahren beginnt sich der Wein langsam zu öffnen und zeigt seine großartige Eleganz und seine komplexe Art, die neben den feinen roten Früchten, den Kräuternoten und der frischen, lebendigen Säure noch diese einzigartige Schiefernote mit sich bringt. Ein Burgunder auf Grand Cru-Niveau mit großem Entwicklungspotenzial .
Geschmacksprofil
Körper
Holz
Frucht
Süße
Säure
Würze
Florales
Mineral
Trinktemperatur 15–17 °C
Trinkreif jetzt bis 2048
900 Flaschen gefüllt
Perfekt zur Speisenbegleitung
Rehrücken mit Rotkohl und Fenchelgemüse
Kotelett vom Wildschwein, Nussbutter, Feigen und Püree
Glasierte Entenbrust mit Schalotten-Jus
Artikel-Nr.: 15112-19
0,75 l
2019 PINOT NOIR VIEILLE VIGNE
75,00 €
1,0 l = 100,00 €
Gams Riesling Kabinett – Maximin Grünhaus –
14 –– KÖLNER WEINKELLER Cellar Selection
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ÜBER DAS WEINGUT
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Maximin Grünhaus DER WEINBAU AN DEN STEILLAGEN DER RUWER IST MINDESTENS 2.000 JAHRE ALT, DENN NEBEN EINER ALTEN RÖMISCHEN WASSERLEITUNG, DIE ZUR DAMALS GRÖSSTEN STADT NÖRDLICH DER ALPEN, TRIER, FÜHRTE, FINDEN SICH AUF MAXIMIN GRÜNHAUS AUCH IMMER WIEDER TEILE RÖMISCHER SICHELN, DIE ZUR WEINBERGARBEIT VERWENDET WURDEN.
1 Das Weingut Maximin Grünhaus liegt am Fuße eines ausgedehnten, steilen Südhangs auf der linken Seite der Ruwer, ein paar Kilometer von deren Mündung in die Mosel entfernt. 2 Das Gut Maximin Grünhaus wird heute von Maximin von Schubert in der sechsten Generation bewirtschaftet. 3 Zu den Lagen zählt auch der Abtsberg, eine der renommiertesten Lagen überhaupt.
S päter kamen die Mönche und gründeten eine Außenstelle des Klosters St. Maximin, auf dem Wein produziert wurde. Daher auch die Namen der drei Weinberge: Bruderberg für das Deputat der Mönchsbrüder, Abtsberg für geistige Führung und das Herrenberg für die Chorherren und den Bischof. Übri- gens betrug das Deputat für die Brüder drei Liter Wein am Tag. 1811 vertrieben Napoleons Truppen die Mönche und der Besitz wurde säkularisiert. 1870 verkostete der UrUr- Ur-Großvater des jetzigen Besitzers, Maximin von Schu- bert, die Weine von Grünhaus und war so begeistert, dass er das Weingut direkt kaufte. „Er konnte sich das leisten“, erzählt Maximin, „die waren Stahlunternehmer mit gro- ßen Fabriken an der Saar“. Das erstaunliche war, dass er das Weingut nicht, wie viele andere Unternehmer, einfach als Sommersitz ansah, sondern auch in den Weinbau investierte. „Er war absolut überzeugt von den Weinbergen und der Qualität der Ries-
linge“, erzählt Maximin, „und gleichzeitig benutzte er mo- dernste Technik, um das Optimum herauszuholen und auch seinen Mitarbeitern bessere Arbeitsbedingungen zu bieten. Im Weinbau Mitte des 19. Jahrhunderts waren die zumeist nicht optimal.“ So hatte Grünhaus als erstes Haus im Tal einen Stromanschluss, er errichtete eine kleine Seil- bahn, damit man die Trauben aus dem steilen Berg holen konnte und vieles mehr. Um 1900 schrieben die Weinhändler, die sonst eher die Lage und ihren eigenen Namen auf das Etikett nah- men, stolz „Wachstum von Grünhaus“ auf die Flaschen. Und 1910 entstand das inzwischen ikonische Grünhaus- Etikett. Die drei Grand Cru bringen auch heute noch eini- ge der besten Riesling-Weine der Welt hervor, mittlerwei- le aber auch eine kleine Menge an Pinot Noir und Weissburgunder . —
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»Wenn der Moment ge- kommen ist und der Wein seinen individuellen Charakter angenommen hat, verlässt der Wein das Fass, um auf die Flasche gefüllt zu werden.«
Die Grünhauser Weinberge gehören zu den ältesten durch- gängig bewirtschafteten Weinbergen nördlich der Alpen, denn wahrscheinlich haben hier schon die Römer Weinbau betrieben. 03 Weinbergsgeschichte
01 Kabinett
02 Ruwer
Die Bezeichnung stand einst für besondere Selektionen aus der Schatzkammer des Weingutes. Mittlerweile werden so Weine mit einem etwas filigraneren Stil genannt. Ist und bleibt also eine Richtschnur für Qualitätsweine.
Das Ruwertal ist mit 180 Hektar die kleinste Subzone der Mosel. Bis 2007 hieß die Region „Mosel- Saar-Ruwer“, dann verschwand der Name vom Etikett. Mittler- weile darf die Ruwer ihren Namen wieder stolz zeigen.
Gams Riesling Kabinett – Maximin Grünhaus –
16 –– KÖLNER WEINKELLER Cellar Selection
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Über den Winzer PORTRAIT MAXIMIN GRÜNHAUS »Ein Weingut besteht ja nicht nur aus den Weinbergen, sondern auch den Menschen, die hier arbeiten.« „Wein war mir sozusagen in die Wiege gelegt“, erinnert Maximin von Schubert sich an eine Familientradition. „Die ältesten Söhne hießen normalerweise Carl Ferdinand. Ich bin die Ausnahme, ich wurde nach dem Namenspatron des Wein- guts benannt. Von meinem Kinderzimmer aus habe ich jeden Morgen beim Auf- wachen auf den Abtsberg geschaut.“ Trotzdem – oder vielleicht gerade deshalb – hat er sich erst einmal gegen den Winzerberuf entschieden. „Kranbau“, sagt er, „etwas ganz anderes. Aber zwischendurch ein wenig Abstand ist auch ganz gut. Und irgendwie hat mich das Weingut doch nie losgelassen.“ 2014 haben Amelie und Maximin sich dann entschlossen, das Weingut zu über- nehmen. Er sagt mehrfach „wir haben uns entschieden“, denn so ein Weingut ist kein „nine to five Job“ und ein einmaliger Platz wie Grünhaus lebt auch von seinen Bewohnern. „Jede Generation“, erklärt er, „muss Dinge ändern, um den Kern von Grünhaus zu erhalten. Ohne meine Frau hätte ich das sicher nicht gemacht“ und er ergänzt „mein UrUrUr-Großvater hat sich im preußischen Landtag für die ersten deutschen Sozialgesetzgebungen eingesetzt, das war uns auch ein Ansporn für unser Team“. Saisonarbeiter gibt es auf Grünhaus nicht, wer hier arbeitet, ist fest angestellt. „Das war Amelie und mir wichtig“, sagt Maximin, „die Arbeit auf einem Weingut ist sehr schön, kann aber auch unglaublich fordernd und stressig sein, da müssen wir den Menschen mehr Sicherheit geben und werden so mit großartigen Kollegen belohnt.“ —
18 –– KÖLNER WEINKELLER Cellar Selection
19 Gams Riesling Kabinett – Maximin Grünhaus –
ÜBER DEN WEIN 2023
24 Magnum-Flaschen erhältlich!
Gams Riesling Kabinett tänzelnd . komplex . verführerisch
Schlicht „Gams“ oder „Gemsenberg“ nennen die Weinbergarbeiter den steilsten Teil des Abtsbergs, der durch eine alte Steinmauer vom Grünhauser Eichenwald getrennt wird. 2023 hat Maximin von Schubert hier einen ganz besonderen Wein geerntet. Direkt über dem eher kühlen Bruderberg gelegen, bringen die 0,25 Hektar einen Wein mit einer präzisen und lebendigen Säure hervor. In Kombination mit einer in diesem Jahr sehr komplexen Frucht, der Mineralität und der fast tänzelnden Leichtigkeit – das ist schon etwas Besonderes. Für uns ist der Gams eine Visitenkarte des Weinguts und ein Referenzwein für die oft zu Unrecht etwas unterbewertete Kategorie Kabinett. Große Lagen- und Rebsortentypizität, sehr lang, komplex und trotzdem mit verführerischer Leichtigkeit ausgestattet. Gleichzeitig ein Wein mit enormem Entwicklungspotenzial.
Geschmacksprofil
Körper
Holz
Frucht
Süße
Säure
Würze
Florales
Mineral
Trinktemperatur 10 °C
Trinkreif jetzt bis 2038
629 Flaschen gefüllt
Perfekt zur Speisenbegleitung
Artikel-Nr.: 15113-23
0,75 l
Sushi
Lachsforelle
Perlhuhn, Geflügel
2023 GAMS RIESLING KABINETT
34,00 €
1,0 l = 45,33 €
Ried Saziani Morillon – Neumeister –
20 –– KÖLNER WEINKELLER Cellar Selection
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Neumeister ÜBER DAS WEINGUT
»Wir sind eben Trinker und keine Riecher. Und daher spielt es sich bei uns am Gaumen und nicht so sehr in der Nase ab.«
ALS DER VATER V0N CHRISTOPH NEUMEISTER DAS WEINGUT IN DEN 1980ER JAHREN ÜBERNOMMEN HAT HIESS ES: „AUSWANDERN ODER ANPACKEN!“ WOBEI „ÜBERNOMMEN“ DER FALSCHE AUSDRUCK IST, DENN WIE FAST ALLE BETRIEBE IN DER REGION WAR DAS WEINGUT DAMALS EIN ECHTER LANDWIRTSCHAFTLICHER MISCHBETRIEB.
C hristoph Neumeister erinnert sich: „Wir haben praktisch den Weinteil ausgeglie- dert und nur noch Wein zu machen war natürlich ein erster Schritt hin zu besonderen Qualitäten.“ Aber auch ein mutiger Schritt, dann, das Vulkanland ist die äußerste Ecke der Steiermark; damals verirrten sich nur wenige Weinfreunde hier her und auf den großen Weinkarten der Welt war die Region nicht existent. „Wir haben einen Burschenschank und natürlich Zimmer ge- habt und an sieben Tagen die Woche unseren Wein ver- kauft – wenn denn mal jemand vorbeikam“, erzählt Chris- toph. Es kamen immer mehr Gäste erst aus Graz, dann aus Wien und mittlerweile aus aller Welt. Auch der Wein veränderte sich – vielmehr musste er sich verändern. „Mein Vater hat die Weine noch so gemacht, wie man sie halt überall macht. Die waren gut, aber zu wenig individu- ell“, erzählt Christoph. Aber man muss es sich auch eben
leisten können, individuelle und besondere Weine zu ma- chen. Nach und nach kamen aber immer mehr Weinenthu- siasten, die bereit waren, für besondere Weine etwas mehr Geld auszugeben. Gleichzeitig war die Steiermark auf den internationalen Weinkarten immer besser vertreten. Mittendrin die Weine von Christoph Neumeister, der das Weingut 2009 komplett übernommen hat. „Mitt- lerweile exportieren wir 40 Prozent unserer Weine in fast 100 Länder. Das ist sehr viel“, erzählt er, „aber wir verkau- fen auch noch an sechs Tagen die Woche vor Ort und aus den einfachen Zimmern ist ein kleines Hotel geworden und aus der Burschenschänke ein echtes Restaurant.“ —
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03 Chardonnay ...
01 100 Länder ...
02 Ried
1 Seit 2008 Chef im Weingut, ist Christoph Neumeisters Weingut inzwischen biozer- tifiziert. 2 In Straden im Vulkanland Steiermark befindet sich seit drei Generationen das Weingut Neumeister. Vom Weinberg Saziani stammt der gleichnamige Wein. 3 Eröffneten 1987 das zum Weingut gehörende Restaurant und Hotel Saziani: Christoph Neumeisters Eltern Anna und Albert.
... heißt in der Steiermark „Morillion“. Angeblich leitet sich das vom gleichnamigen Ort in Frankreich ab, wo die Steirer einst die ersten Chardonnay- Reben erworben haben sollen. Nur gibt es in Morillon (Savoie) keinerlei Weinbau.
... hat Christoph Neumeister auf seiner Exportkarte. Er ist weltweit in den besten Restaurants ver- treten, trotzdem gibt es auf dem Weingut noch einen „Ab Hof“- Verkauf, ein kleines Hotel und ein Restaurant, das an den klassischen Burschenschank erinnert.
Was anderswo „Weinlage“ oder „Cru“ genannt wird, bezeichnen Österreicher als „Ried“. Vermutlich leitet sich der Begriff von „riuti“ ab, was „Rodung“ bedeutet. Damit stammt er aus Zeiten, als man den Wald roden musste, um Platz für Reben zu schaffen.
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Ried Saziani Morillon – Neumeister –
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–– KÖLNER WEINKELLER Cellar Selection
»Landwirtschaft, Genuss, Arbeit draußen und mit der Hand und seit wir internatio- nal erfolgreich sind, auch wieder Reisen. Das macht schon viel Spaß.« Über den Winzer PORTRAIT CHRISTOPH NEUMEISTER „Mit 16 wollte ich auf keinen Fall Winzer werden“, erzählt uns Christoph Neumeister. „In dem Alter siehst du nur die Arbeit und davon gab und gibt es immer viel.“ Ziemlich unambitioniert stieg er mit 20 Jahren ein „und dann hat es fast fünf Jahre gedauert bis mir klar war: Das kann ich gut. Das will ich. Das mache ich. Ich habe die Weinbauschule be- sucht und als ich 2009 das Weingut übernahm, war mir klar, ich muss einiges umkrempeln. So haben wir fünf Jahre mit Bio-Anbau experimentiert ehe wir so weit waren, uns zertifizieren zu lassen. Die hohen Niederschläge, die wir hier in der Region haben, sind dabei eine besondere Herausforderung.“ Aber es hat sich gelohnt und die Weine haben durch die intensive Beschäftigung mit den Weinbergen sicherlich gewonnen. „Die Sieben-Tage-Woche ist der Normalfall“ , berichtet Christoph – und dann ist er nebenbei noch Obmann des Weinbaugebietes Vulkanland. „Das ist eine Art Selbsthilfegruppe für lokale Winzer“, erklärt er lachend. „Mein Traum wäre es, wenn die Weine der Region mal auf den Top-Weinkarten ständen, nur weil sie aus der Steiermark kommen – so wie beim Burgund. Sie müssen ja nicht gleich so teuer sein.“ —
24 –– KÖLNER WEINKELLER Cellar Selection
25 Ried Saziani Morillon – Neumeister –
ÜBER DEN WEIN 2022
Ried Saziani Morillon biologisch . tiefgründig . elegant
Saziani ist der Hausweinberg der Neumeisters, er liegt hinter dem Weingut. Eine Steillage mit kalkhaltigem Flussschotter und einer reinen Südausrichtung. Hauptsächlich steht hier Grauburgunder, oben am Aussichts- punkt auch ein paar Zeilen Chardonnay. Christoph hatte sie für uns zum ersten Mal getrennt ausgebaut. „Verstehe nicht, warum ich das nicht schon früher gemacht habe“, sagt er lächelnd, „der Weinwahnsinn, fast brutal. Ein messerscharfer Chardonnay mit fordernder Mineralik. Das ist was für echte Weinfreaks. Ich bin extrem gespannt, wie der sich entwickeln wird.“ Es ist ein Chardonnay, wie man ihn im Burgund mittlerweile suchen muss, mit nur 13,2 Prozent Alkohol, bei 6,6 Gramm Säure und einem sehr langen, salzigen Finish. „Nur wenig Reduktion, leichte Phenolik, ein Wein zum Beißen und für den Keller“, sagt Christoph. Unbedingt dekantieren.
Geschmacksprofil
Körper
Holz
Frucht
Süße
Säure
Würze
Florales
Mineral
Trinktemperatur 10 –14 °C
Trinkreif jetzt bis 2035+
400 Flaschen gefüllt
Perfekt zur Speisenbegleitung
Artikel-Nr.: 51239-22
0,75 l
Meeresfische
Pilzgerichte
Wildgeflügel
2022 RIED SAZIANI MORILLON
55,00 €
1,0 l = 73,33 €
Ried Weiern Blaufränkisch – Lichtenberger González –
26 –– KÖLNER WEINKELLER Cellar Selection
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Lichtenberger González ÜBER DAS WEINGUT
»Wir verstehen uns als Handwerker aus Überzeugung und mit Leidenschaft.«
„WIR WOLLEN IN DEN NÄCHSTEN JAHREN EHER KLEINER WERDEN“, SAGT MARTIN LICHTENBERGER. EIN ERSTAUNLICHER SATZ FÜR EIN WEINGUT MIT NUR ZEHN HEKTAR REBFLÄCHE. „MEHR KANN MAN IN DER ART, WIE WIR DAS BEWIRTSCHAFTEN, NICHT MACHEN“, ERKLÄRT ER. „WIE WIR“, DAS HEISST SEHR ARBEITSINTENSIV UND VOR ALLEM OHNE EIN GROSSES TEAM.
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M artin Lichtenberger aus dem Burgen- land und Adriana Gonzalez aus Gali- cien haben sich in Kalifornien bei ei- nem Weinpraktikum kennen- und lieben gelernt und beschlossen, zusammen Wein zu machen. „Wir hatten in Kalifornien den technischen Weinbau gesehen und uns entschlossen, genau das Gegenteil davon zu machen“, er- zählen sie. Ein paar Weinberge konnten sie aus der Fami- lie von Martin übernehmen, aber die meisten mussten hin- zugekauft werden. „Das Geld dafür haben wir uns mit der Arbeit für andere Weingüter verdient“, erzählen sie, „so kam Stück für Stück dazu.“ Was allerdings auch heißt, dass sie nach der Arbeit immer noch im eigenen Weingar- ten schaffen mussten, denn der eigene Wein lief natürlich „nebenher“.
Das Weingut, das so über die Jahre entstanden ist, liegt in Breitenbrunn, zwischen dem Neusiedlersee und dem Leithagebirge. „Besonders die Lagen oben am Wald, hoch zum Gebirge, haben es uns angetan“, erzählen sie, „die sind karger und kühler“, und sie ergänzen lächelnd „unsere Weinberge erkennst du sofort, die sehen nicht so gepflegt aus. Wir lassen der Natur etwas mehr Raum.“ Mit ihrem besonderen Stil, der weniger von Frucht geprägt ist, haben sie sich mittlerweile eine welt- weite Fangemeinde aufgebaut. „Im Handel sind wir eher weniger vertreten“, sagt Martin mit Stolz und immer noch etwas Verwunderung, „aber wenn ich zu allen unse- ren Kunden reisen will, habe ich mal eben die Welt um- rundet und darf fast jeden Abend in Zwei- oder Drei- Sterne-Restaurants essen …“ Für ein kleines Weingut aus dem Burgenland ist das besondere Entwicklung . —
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1 „Wir schlendern im Schneckentempo auf Nebenwegen voran und machen unsere Weine langsam und geduldig von Hand, wie man sie schon immer macht.“ 2 Uralte Weingärten, Böden von reinem Kalk bis reinem Schiefer geben Spielraum mit dem zu arbeiten, was da ist und daraus wortwört- lich das Beste zu machen. 3 „Wir sind verschieden und das verbindet uns.“
01 Der Neusiedlersee ...
02 Avantgarde
... ist einer der wenigen Steppenseen Europas und mit nur 1,80 Metern durchschnittlicher Tiefe und keinem Wasserzufluss stark vom Austrocknen bedroht. Für das Regionalklima ist er dabei aber ähnlich wichtig wie die Wälder westlich von Breitenbrunn.
Als „Natural-Winzer“ würden Adriana und Martin sich nicht bezeichnen. Denn Wein sollte immer „natürlich“ sein. Sie haben sich schon einmal augenzwinkernd als „Avantgarde“ bezeichnet, sind ihre Weine doch bei jungen Sterneköchen rund um die Welt sehr gefragt.
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Ried Weiern Blaufränkisch – Lichtenberger González –
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–– KÖLNER WEINKELLER Cellar Selection
»Am Ende versuchen wir immer alles gemeinsam zu entscheiden.« Über die Winzer PORTRAIT ADRIANA GONZÁLEZ UND MARTIN LICHTENBERGER Adriana González kommt aus Galicien und einer Familie, die sich immer schon dem Genuss verschrieben hat. „Meine Mutter hatte ein Ein-Sterne-Restaurant, meine Tante führte ein Zwei-Sterne-Restaurant“, erzählt sie, „die Kombination von gutem Essen und gutem Wein war bei uns was ganz Normales“. Und Adriana hat sich für den Wein entschieden und in Taragona Weinbau studiert. Martin Lichtenberger kommt aus dem Burgenland. In der Familie gab es schon immer etwas Weinbau, aber auch Gästezimmer und etwas weitere Landwirt- schaft. „Meine Mutter hat uns so über Wasser gehalten“, erzählt er, „und natür- lich mussten wir immer mit anpacken. Das führte dazu, dass ich als Kind schon Trecker fahren konnte. Aber ihr war es auch wichtig, dass wir studieren konnten.“ Und so hat Martin dann nach der Tourismus-Schule in Geisenheim noch internationales Weinmanagement studiert. „Wir haben uns in Kalifornien bei Kandel Jackson kennengelernt.“ Und dann entschlossen sie sich dazu, ihr Leben miteinander zu verbringen und ein Wein- gut aufzubauen. „2008 haben wir angefangen“, erzählt Martin, „und ihr könnt euch vorstellen, was das für eine Spanierin, die kein Wort österreichisch kann, bedeutet, in einen kleinen Ort ins Burgenland zu ziehen …“ Jetzt machen sie alles zusammen, Adriana mehr den Keller und Martin mehr die Weinberge. „Das klappt auch meistens“, erzählen sie, „aber den Tres Quartos, den nennen wir immer noch unseren Scheidungswein, über den haben wir uns so gestritten …“ Martin ergänzt grinsend „und Adriana hat recht gehabt. Der ist jetzt einer meiner Lieblingsweine. Ganz ohne Streit geht es halt auch nicht weiter.“ —
30 –– KÖLNER WEINKELLER Cellar Selection
Ried Weiern Blaufränkisch – Lichtenberger González –
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Blaufränkisch gehört für uns zu den großen unterschätzten Rebsorten. Sie schwebt zwischen Burgund und nördlicher Rhône und in der Art, wie Adriana und Martin sie ausbauen, ergibt sie einen komplexen und spannenden Wein. Die Einzellage Weiern besteht aus einer Mischung aus Kalk und Schiefer – ein ungewöhn- licher Boden. Die Blaufränkisch Reben wurden um 1970 gepflanzt. Martin erklärt: „Erstaunlich genug, für diese Zeit hat man hier einen Top-Klon und keinen Massenträger genommen“. Die Trauben werden von Hand gelesen und dann vorsichtig entrappt. „Die Maischezeit ist beim Blaufränkisch sehr wichtig, wir wollen nicht zu viel Extraktion, aber natürlich intensive Aromen. Um Oxidation zu vermeiden, muss man sehen, dass die Trauben immer oben aufschwimmen und sie vorsichtig von Hand unterstoßen. Dann ist alles ganz einfach, ein 500 Liter Fass und ausreichend Geduld. Nach zwei Jahren auf der Feinhefe zeigt sich der Wein finessenreich. Wir sind manchmal selbst erstaunt, was sich da entwickelt. Wenn du im Weinberg alles richtig gemacht hast, dann musst du eigentlich nur warten.“ ÜBER DEN WEIN 2021 Ried Weiern Blaufränkisch spannend . intensiv . finessenreich
Geschmacksprofil
Körper
Holz
Frucht
Süße
Säure
Würze
Florales
Mineral
Trinktemperatur 16 °C
Trinkreif jetzt bis 2035
900 Flaschen gefüllt
Perfekt zur Speisenbegleitung
Artikel-Nr.: 51238-21
0,75 l
Lammgerichte
Steak
Ossobuco
2021 RIED WEIERN BLAUFRÄNKISCH
39,00 €
1,0 l = 52,00 €
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32 –– KÖLNER WEINKELLER Cellar Selection
Die erste Selection –
2021 Kapellenberg Lorch – Rheingau Riesling trocken
1.650 Flaschen gefüllt
GEORG BREUER | RHEINGAU
Trinktemperatur 10 –12 °C
Unsere ersten Drei
Typisch Theresa Breuer! In diesem großen, aber fordernden Jahr bringt sie einen geradezu lässig wirkenden Riesling aus einer der ältesten Parzellen in Lorch hervor. Hier trifft die Grandezza des Rheingaus auf die vibrierende Frische des Mittel- rheins und trotzdem wirkt der Kapellen- berg phänomenal entspannt. Auch nach drei Jahren noch keine Anzeichen von Müdigkeit. Saftig, mit einer wunderbar eingebundenen Säure, reife Birnen, gelbe Äpfel, süßliche Zitrusnoten, Heu und Fenchelgrün. Ein phänomenaler Breuer- Wein.
Trinkreif jetzt bis 2040
FÜR UNSERE CELLAR SELECTION HABEN WIR IM VERGANGENEN JAHR BEGONNEN, MIT AUSGESUCHTEN WINZERN BESONDERE WEINE AUF DIE FLASCHEN ZU ZIEHEN. EXKLUSIV FÜR DEN KÖLNER WEINKELLER. DAS WAR IM MAI 2023. HERAUSGEKOMMEN SIND WEINE, DIE ES SONST NICHT GEBEN WÜRDE.
Theresa Breuer
Artikel-Nr.
1,0 l
0,75 l
39,00 €
11616-21
52,00 €
Die erste Selection –
34 –– KÖLNER WEINKELLER Cellar Selection
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2020 Naulott – Mussbacher Eselshaut Spätburgunder
2021 Paradies – Sauvignon Blanc trocken
900 Flaschen gefüllt
585 Flaschen gefüllt
A. CHRISTMANN | PFALZ
VON WINNING | PFALZ
Trinktemperatur 16 –18 °C
Trinktemperatur 10 –12 °C
Das Weingut hat sich in den vergangenen Jahren zu einer der besten Adressen für ernsthafte Spätburgunder in Deutschland entwickelt. Die Parzelle in der Mussbacher Esels- haut ist in den 1960er Jahren von Sophie Christmanns Großvater angepflanzt worden und der Klon bringt besondere Weine hervor. Burgundisch, aber eben nicht verschlossen und unnahbar, son- dern mit pfälzischer Zugänglichkeit auf höchstem Niveau. Vielschichtige elegante Frucht, Brombeeren, Schlehen, Cassis, Schwarzkirschen. Sehr harmonisch, mit gut strukturiertem Tannin und hedo- nistischer Eleganz.
Komplex, expressiv, von großer Noblesse. Stephan Attmanns Vorbild bei seinem Top-Sauvignon sind die seltenen und teuren großen Weißen aus dem Bordelais. Mit unserem Fass aus der kühlsten und ältesten Sauvignon-Parzelle oberhalb von Deidesheim haben wir das auf die Spitze getrieben. Tolle Reduktion, die tropischen Früchte nicht plakativ, sondern enorm vielschichtig. Sehr stringent, mit einem fast unendlichen Nachhall. Das ist eine ganz neue Dimension von Sauvignon in Deutschland und ein sehr lagerfähiger Wein.
Trinkreif jetzt bis 2038
Trinkreif jetzt bis 2036
Sophie Christmann
Stephan Attmann
Auch als Magnum-Flasche erhältlich!
Artikel-Nr.
1,0 l
0,75 l
Artikel-Nr.
1,0 l
0,75 l
43,00 €
90,00 €
15038-20
57,33 €
15042-21
120,00 €
Stolberger Straße 92 — 50933 Köln Tel. (0221) 13 97 28-28 — Fax (0221) 13 97 28-22
info@koelner-weinkeller.de www.koelner-weinkeller.de
DE-ÖKO-006 Es gelten unsere allgemeinen Geschäfts- und Lieferbedingungen. Informationen unter www.koelner-weinkeller.de/agb/
Ein Unternehmen der
Bildnachweise: Weingut Markus Molitor (markusmolitor.com), Weingut Maximin Grünhaus (maximingruenhaus.de), Weingut Neumeister (neumeister.cc), Georg Breuer (georg-breuer.com), Weingut Lichtenberger González (lichtenbergergonzalez.at), Produktfotografie Stephan Wieland (stephanwieland.de)
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