IHK-Magazin Ausgabe 7/2024

TITELTHEMA | MANNHEIM

E s läuft nicht alles rund, aber vieles doch ganz gut – so lässt sich eine Umfrage unter Mann- heimer Unternehmen von Anfang 2024 zusammen- fassen. Es handelte sich um die siebte Befragung von Unternehmen, die die Mainzer LQM Marktforschung GmbH im Auftrag des Fachbereichs für Wirtschafts- und Struktur- förderung der Stadt Mannheim seit 2012 durchgeführt hat. Mehr als 550 der 1.450 an- geschriebenen Unternehmen haben sich beteiligt. Faktoren wie Lebensqualität, Kunden- nähe und Zugänglichkeit zu geschäftlichen Netzwerken wurden danach allgemein als sehr gut bis gut bewertet, nur jeder zehnte Unternehmer zeigte sich mit der Situation, was Wohnraum, Arbeitskräfte und Gewerbeflächen be- traf, unzufrieden. Durchweg negative Bewertungen bekam nur eine: die Stadtverwaltung. Zu langsam, zu intransparent bei Genehmigungsverfahren, schlecht erreichbar – das Urteil vieler Mannheimer Unterneh-

gangenen Jahren gelitten hat, beschäftigt den Unternehmer Markus Strohner. Vor mehr als einem Vierteljahrhundert hat Strohner das Piercing- und Tattoo-Studio Trust in S1 er- öffnet und beobachtet seitdem die Entwicklung der Breiten Straße – nicht zum Besseren, wie er meint (siehe Seite 14). Ähnlich ergeht es Antonio Pla- tero Weber, der das Traditions- geschäft Koffer Weber erst vor kurzem in eine Seitenstraße in P4 verlegt hat. Er beklagt vor allem die mangelnde Sauber- keit in den Quadraten (siehe Seite 19). Zwiespältig fällt die Bilanz von Gemini PharmChem aus, ein Mittelständler, der quasi mitten in der Stadt Wirkstoffe für die Chemotherapie her- stellt. Das Werk ähnelt einem Hochsicherheitstrakt, da keine Substanzen nach außen drin- gen dürfen. Die Mannheimer Stadtverwaltung unterstützt das Industrieunternehmen seit dessen Ansiedlung (siehe Seite 20). Alle Texte im Titel: Stefanie Ball

mer fiel einhellig aus. Auch Mannheims Oberbürgermeis- ter Christian Specht kennt die Zahlen (siehe Seite 16). Ungebrochen ist über all die Jahre die Loyalität vieler Betrie- be zum Standort: Wer einmal in Mannheim investiert hat, möchte auch gerne hier bleiben. Und es gibt auch immer wieder Unternehmen, die sich vom Standort überzeugen lassen. Zum Beispiel die Merkur Privat- bank. Die hatte erwogen, ihr Ge- schäft im Rhein-Neckar-Raum von Darmstadt aus zu steuern, nun berät sie in Büroräumen mitten auf den Planken ihre Kunden (siehe Seite 18). Eine Liebeserklärung gar machen die beiden Chefs des Logistikunter- nehmens Flexilogistik der Stadt. „Wir sind standortverliebt, ich kann mir nicht vorstellen, wo- anders zu leben“, sagt Giuseppe Carlino, wie Geschäftspartner Aleksandar Doknic in Mann- heim geboren und aufgewach- sen (siehe Seite 12). Dass die Attraktivität vor allem der Innenstadt in den ver-

423 MILLIONEN EURO Gewerbesteuer- einnahmen 2023 QUELLE: STADT MANNHEIM

Weniger Start-ups in Mannheim Neugründungen im Haupt- und Nebengewerbe je 1.000 Einwohner in Prozent

Das lesen Sie im Titelthema 12 Flexilogistik Wenn ein Unternehmen

10

„standortverliebt“ ist 14 Trust Mannheim

9

8,0

Inhaber im Kurzinterview 15 Standortentwicklung So bringt sich die IHK ein 16 Oberbürgermeister im Interview Was Christian Specht fordert 18 Merkur Privatbank Umzug ins Herz Mannheims 19 Koffer Weber Neuer Vibe am neuen Standort 20 Gemini PharmChem Mannheim Was das Industrieunternehmen in die Region brachte

7,9

8

7,7

6,7

7

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3

2

1

0

2020

2021

2022

2023

QUELLE: STATISTISCHES LANDESAMT BADEN-WÜRTTEMBERG

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IHK Magazin Rhein-Neckar 07 | 2024

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