TITELTHEMA | MANNHEIM
FLEXILOGISTIK Wenn ein Unternehmen „standortverliebt“ ist
Wegziehen aus Mannheim? Für Giuseppe Carlino und Aleksandar Doknic, die von der Schönau aus ein europaweit agierendes Logistikunternehmen betreiben, keine Option.
der Verständigung und auch beim Verständnis, vor allem dann, wenn es mal hektisch wird. Und das wird es öfter. Da hat ein Lkw einen Unfall, ein anderer steht im Mega- stau und ein dritter kommt erst gar nicht los, weil der Fahrer plötzlich erkrankt ist. Dann muss Ersatz beschafft werden, denn eines garantiert die Flexilogistik ihren Kunden: Zuverlässigkeit. Dass sie ihr Unternehmen in Mannheim gründen würden, stand für Carlino und Doknic außer Frage. „Wir sind stand- ortverliebt, ich kann mir nicht vorstellen, woanders zu leben“, sagt Carlino, der wie sein Ge- schäftspartner in Mannheim geboren und aufgewachsen ist. Doch auch objektiv bringe die Stadt nach Meinung der bei- den Vorteile mit sich, etwa die Anbindung: ICE-Knotenpunkt, Hafen, Autobahnen. Alles vor der Tür. Der Freizeitwert sei hoch: mitten in der Stadt der Luisenpark, vor den Toren der Odenwald und die Pfalz. Das Problem des Fachkräfte- mangels, das viele Betriebe umtreibt, löst die Flexilogistik GmbH, indem sie selbst aus- bildet. Jedes Jahr ein Auszu- bildender, der – in aller Regel – übernommen wird. Klar ist den beiden Unternehmern, dass sie ihren Mitarbeitern etwas bieten müssen, um im Kampf um Arbeitskräfte attraktiv zu sein. Zu den
Aleksandar Doknic (links) und Giuseppe Carlino wären nicht auf die Idee gekommen, woanders als in Mannheim zu gründen. D er Name ist Programm: Flexilogistik. Vor elf Jah- ren haben sich Giuseppe
es für eine Palette oder eine Komplettladung, sei es nach Spanien, Frankreich, Italien, Österreich oder Osteuropa. Flexilogistik verfügt über eine große Flotte, vom Sprinter bis zum 40-Tonnen-Lkw. Bedient wird ganz Europa, und der große Vorteil, den Carlino und Doknic mitbringen: Sie spre- chen selbst mehrere Sprachen, und sie kennen als Kinder von Einwanderern, die einst von Italien beziehungsweise Serbien nach Mannheim ka- men, verschiedene kulturelle Hintergründe. Das helfe oft bei
Carlino und Aleksandar Dok- nic selbstständig gemacht. Sie waren zuvor Kollegen bei ei- nem großen Logistikunterneh- men, hatten Leitungspositio- nen inne und die Idee: Eines Tages gründen wir unser eige- nes Unternehmen. Flexibel zu sein, hat für die beiden Chefs oberste Priorität – darum auch der Name. Ruft morgens ein Kunde an und benötigt einen Lkw, steht der am Nachmittag für den Transport bereit, sei
800 KILOMETER umfasst das Straßennetz Mannheims QUELLE: STADT MANNHEIM
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IHK Magazin Rhein-Neckar 07 | 2024
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