IHK-Magazin Ausgabe 7/2024

TITELTHEMA | MANNHEIM

MERKUR PRIVATBANK „Gekommen, um zu bleiben“ Eine Privatbank entscheidet sich bewusst für Mannheim und zieht mit ihren neuen Räumlichkeiten mitten ins Geschehen: auf die Planken

die mit einer Bilanzsumme von 3,8 Milliarden Euro zweitgrößte inhabergeführte Privatbank in Deutschland ist. Zum Kernge- schäft zählen die Vermögens- verwaltung sowie die Beratung für Privatkunden, Unternehmen und Unternehmern. Eine der Hauptzielgruppen sind Ärzte, die eine branchenspezifische Beratung erhalten. Für den Standort haben aber nicht nur Lingels gute Erinne- rungen gesprochen. „Wir haben uns bewusst für Mannheim entscheiden, weil wir uns in der Stadt und bei den Menschen wohl fühlen“, so Zimmer, Leiter Vermögensmanagement Rhein- Main-Neckar. Die Wege seien sprichwörtlich kurz. Kunden können in direkter Nähe zu den Räumlichkeiten im Parkhaus Q6/Q7 parken und sitzen kurz darauf bei ihrem Bankberater. „Die Parkhausbetriebe haben uns gefragt: ,Wie lange sollen Ihre Kunden kostenfrei parken dürfen?‘“, erzählt Achim Woll- brecht, der zum Team Mann- heim gehört und seit vielen Jahren in Mannheim wohnt. „Gerne einen ganzen Tag“, sei die Antwort gewesen. Wer aus Karlsruhe oder Stuttgart anreist und Zeit hat, soll diese hier verbringen. „Das gehört zum Erlebnis dazu.“ Wollbrechts Kollegen Markus Treiber und Dirk Schiele sind ebenfalls Mannheimer be- ziehungsweise seit Jahren in Mannheim ansässig. Sie halten die Stadt für unterschätzt. Als Standort für Unternehmen im Allgemeinen und eine Bank im Besonderen. „Hier haben

wir eine gute Wahrnehmung“, sagt Schiele. Denn Mannheim sei eben keine Bankenstadt wie Frankfurt, und es sei nicht so großstädtisch geprägt. „Hier kennt man sich, und das Netzwerken funktioniert gut. Das führt zu einer hohen Weiterempfehlungsquote durch Bestandskunden.“ Dazu komme ein großes Einzugsge- biet und eine gute Anbindung mit einem ICE-Bahnhof und Flughafen. Mit den Büroräumen hätten sie Glück gehabt. Der ur- sprüngliche Interessent sei kurzfristig abgesprungen, so kamen sie zum Zuge. Der Mietvertrag läuft über mindes- tens ein Jahrzehnt. Das gebe Planungssicherheit, zeige aber auch: „Wir sind gekommen, um zu bleiben“, so Treiber. Auf der Suche nach Räumlichkei- ten sei ihnen viel Leerstand begegnet. „Ab der zweiten Eta- ge sind auf den Planken viele Büros nicht bezogen“, sieht der Banker kritisch, dass große Immobiliengesellschaften oft kein Interesse an schnellen Vermietungen hätten. Dass zur Eröffnung ihres Büros der Oberbürgermeister und Vertreter der Wirtschaftsförde- rung gekommen seien, habe sie gefreut, merkt Wollbrecht an. „Das ist der Mannheimer Spirit: Die Menschen sind interessiert, man wird willkommen ge- heißen.“ Das allein reicht aber nicht. Die Stadt habe zuletzt an Attraktivität verloren: „Hier muss etwas passieren, und wir möchten uns an der Entwick- lung gerne beteiligen.“

Achim Wollbrecht, Thorsten Zimmer und Dirk Schiele (von links) vor dem Gemälde des jungen Mannheimer Künstlers Tim Rößing. Zentrales Element: die Waage. Sie steht im Logo der Bank – modern interpretiert – für unternehmerische Fairness. B leiben oder gehen? Diese Frage hat sich vor anderthalb Jahren die

Merkur Privatbank gestellt. Die Entscheidung fiel klar für bleiben. Damit verbunden war der Entschluss, in Personal und neue Räume zu investie- ren und in die Quadrate mitten auf die Planken zu ziehen. Aus einer One-Man-Show in der Augustaanlage ist ein Büro mit sechs Mitarbeitern geworden, in dem vermögende Kunden beraten werden – gratis dazu ein unverstellter Blick auf den Wasserturm. „Ein Vorteil war sicher, dass Marcus Lingel in Mannheim studiert hatte“, erzählt Thorsten Zimmer, Leiter Vermögensma- nagement Rhein-Main-Neckar. Lingel ist Eigentümer der Bank,

64 UNTERNEHMEN erbringen in Mannheim Finanz- dienstleistungen. QUELLE: BUNDES- AGENTUR FÜR ARBEIT

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IHK Magazin Rhein-Neckar 07 | 2024

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