TIPPS
VORSORGE So halten Sie Ihren Betrieb auf Kurs
UNTER- NEHMEN
Der Geschäftspartner ist insolvent oder ein wichtiger Kunde fällt aus und schnell steckt man selbst in der Krise. Vier Tipps zur Vorsorge für Unternehmen aller Branchen und Größen
Bleiben Sie auf dem neuesten Stand Überprüfen Sie permanent Ihr Geschäfts-
1.
modell, Ihre Strategie, Ihr Produktangebot und Ihre Kunden- sowie Lieferantenstruktur: Haben Sie genug neue Geschäftsideen? Arbei- ten Sie stetig an der Weiterentwicklung Ihrer Produkte, fördern Sie die Innovationslust Ihrer Mitarbeiter? Haben Sie genügend Kunden? Können Sie auf einen gesunden Mix aus Be- stands- und Neukunden vertrauen? Welche neuen Marktsegmente wollen Sie sich in den nächsten Jahren erschließen? Wie steht es um Ihre Lieferantenstruktur: Beziehen Sie wich- tige Vorprodukte bzw. Rohstoffe nur aus einer Quelle – oder sind Sie zulieferseitig redundant aufgestellt? Welche Laufzeit haben Ihre Liefer- verträge?
Gute Aussichten fürs eigene Unter- nehmen? Dafür ist leider nicht immer Garantie.
Schützen Sie sich vor Lieferengpässen oder Zahlungsausfällen
2.
Checken Sie regelmäßig die Bonität Ihrer Ver- tragspartner entlang Ihrer Wertschöpfungsket- te. Datenbanken wie Schufa oder Creditreform geben Ihnen, für relativ kleines Geld, rasch und zuverlässig Auskunft darüber, wie es um die finanzielle Lage Ihrer Geschäftspartner steht. Implementieren Sie ein Frühwarnsystem Sorgen Sie für klare Zuständigkeiten in Ihrem Unternehmen: Wer ist wofür verantwort- 3. lich, wer berichtet wie oft an wen? Denken Sie dran: Letztlich haften Sie als Inhaber bzw. Geschäftsführer für alles, was schiefläuft. Um immer den Stand der Dinge zu kennen, brau- chen Sie regelmäßig aktuelle Informationen über die Geschäftsentwicklungen aus den Be- reichen Innenrevision, Controlling und Zerti- fizierung. Risikoüberwachung ist kein Selbst- zweck: Lassen Sie sich in regelmäßigen (nicht zu langen) Abständen alle relevanten Zahlen, Daten und Fakten vorlegen und besprechen Sie die Informationen mit Ihren Kollegen aus der Geschäftsführung bzw. Ihrem Steuerberater oder Rechtsanwalt.
Achten Sie auf Warnsignale Zahlt ein bis dato zuverlässiger Kunde
4.
seine Rechnungen auf den letzten Drücker – oder sogar erst nach Mahnung? Zahlt er nur teilweise, erteilt aber gleichzeitig direkt neue Aufträge? Ändert sich die schon lange be- stehende Bankverbindung Ihres Kunden? Gibt es unerwartete Wechsel in der Geschäftsfüh- rung und reagieren die neuen Chefs nicht auf Ihre Kontaktaufnahme? Lesen Sie in der Presse von Werkschließungen oder Verlagerungen des Unternehmenssitzes? Insbesondere bei plötz- lichen Veränderungen im Zahlungsverhalten ist Vorsicht geboten. Langjährige Geschäftsbezie- hungen sind zwar oft wertvoll, sollten Sie aber nicht gutgläubig oder leichtsinnig werden las- sen: Stellen Sie Ihre Lieferungen eventuell auf Vorkasse um. Auch bei Ihren Lieferanten sollten Sie auf Ungewöhnliches achten: Ändert Ihr Zu- lieferer ohne Ankündigung seine Zahlungsziele, streicht er seine Skonti-Angebote, liefert er ver- spätet oder nur Teilmengen der bestellten Ware – und auch das nur in minderer Qualität?
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IHK Magazin Rhein-Neckar 07 | 2024
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