WASSER- UND SALZ-PFAD BAD SALZDETFURTH
einfache, etwa 10 Meter lange Holzhütten, die kaum eine Generation überdauerten. Aus Holz und Lehm gebaut und mit Stroh bedeckt, zog der Rauch durch die Fenster oder das Dach ab. Erst mit zunehmendem Wohlstand wurde der Rauch über Schornsteine abgeführt und für den Wasser- dampf Abzüge geschaffen. In der Kothe befand sich eine Pfanne, unter der ein Feuer aus Wasenholz (Gestrüpp und max. armdi- cke Äste) brannte. Die Pfanne selbst bestand bis zum 18. Jahrhundert aus Blei, später aus Eisen. Beim Sieden der Sole verdampfte das Wasser und das Salz kristallisierte aus. Die noch feuchten Salzkristalle wurden mit hölzernen Schiebern zu- sammengekratzt und mit Holzlöffeln in Körbe ge- schüttet, die man mit Leinen auslegte. Hier konnte nun die restliche Flüssigkeit abtropfen. Anschlie- ßend wurde das Salz in einem aufwändigen Pro-
und Wald gehörte ebenfalls dem Fürstbischof. Das Pfännerdorf wird „dat Solt to Detforde“ genannt. In dieser Zeit waren die Herren von Steinberg mit den Ländereien belehnt und verfügten über eine größere Zahl von Pfannen, von denen sie dem Kloster in Lamspringe und dem Dorfe Thietforde vier verkauften. 1321 besitzt das Michaeliskloster 10 Pfannen in Salzdetfurth. Die Salzsieder oder Sölter waren in dieser Zeit Leibeigene oder Hörige der Herren von Steinberg. Die Salzgewinnung Die Salzsieder verrichteten ihre Arbeit in einer Salzsiedehütte, auch Kothe oder Panstadel ge- nannt. Im österreichischen Salzkammergut hießen sie Siedehäuser, Siedesalinen oder Pfannhaus, woran ablesbar ist, dass es sich um gemauerte Gebäude handelte. In „dat Solt to Detforde“ , dem Pfännerdorf an der Lamme, waren die Kothen
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