06 | 2025 IHK Global Business
WELTWIRTSCHAFT Globale Stimmung kippt SEITE 4
WESTEUROPA Insolvenzen nehmen zu SEITE 8
SAUDI-ARABIEN Pharmamarkt bietet Potenzial SEITE 16
EDITORIAL
Liebe Leserinnen und Leser, im März hatte ich noch geschrieben, dass sich die Welt scheinbar schneller dreht. In- zwischen fährt sie zudem auch Achterbahn. US-Präsident Trumps „Liberation Day“ mit der Verkündung von Strafzöllen gegenüber nahezu allen Staaten hat die globale Wirtschaft er- schüttert. Die Aussetzung der Zölle gegenüber vielen Ländern, machte die Lage nicht besser. Trumps erratische Handelspolitik hat die Unternehmen weltweit stark verunsichert. Wie groß der Schock ist, zeigt die aktuelle Umfrage der AHKs bei ihren Mitgliedsunternehmen. Mit Aufkündigung eines regelbasierten Welt- handels geht es Trump darum, aus seiner Sicht gerechte „Deals“ für die USA abzuschließen. Einen ersten Deal hat er mit dem Vereinigten Königreich erreicht. Dieser könnte auch für deutschen Unternehmen von Vorteil sein, die auf der Insel aktiv sind. Und er könnte als Blau- pause für ein Abkommen mit der EU dienen. Die Suche nach Alternativmärkten ist wich- tiger denn je. Südamerika, der Mittlere Osten oder Südostasien bieten hier interessante Möglichkeiten. Ausgerechnet Indien macht den Markteinstieg jedoch für Herstellern von Maschinen und Anlagen schwieriger. Die Liste der Produkte, die eine BIS-Zertifizierung be- nötigen, wird immer länger. Ein Hoffnungsschimmer kommt aus Brüssel: Nachdem die EU-Kommission bereits Erleich- terungen beim CO2-Grenzausgleich CBAM auf den Weg gebracht hat, plant sie nun auch konkrete Vereinfachungen bei der Entwal- dungsverordnung EUDR. Ein Blick in die aktuelle Ausgabe lohnt sich. Herzlichst Ihr
7 Großbritannien / USA
Erstes Handelsabkommen steht
10 USA:
Bergbau voller Tatendrang
Georg Müller Chefredakteur
13 Indien:
Maschinen und Anlagen benötigen Zertifizierung
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INHALT
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International
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15 Malaysia Neues Visum für ausländische Investoren 15 Kasachstan Verdopplung der Agrarproduktion angestrebt
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TITELTHEMA
#GemeinsamWeltweit #ihkrheinneckar
4 Weltwirtschaft Globale Stimmung kippt
EUROPA
MENA/AFRIKA
DIE ZAHL
7 Großbritannien / USA Erstes Handelsabkommen steht 8 Westeuropa Un ternehmensinsolvenzen nehmen zu 8 Polen Adresse für e-Zustellung en verpflichtend 9 Rumänien Millarden für die Verkehrsinfrastruktur 9 Bulgarien Sc hwelle für umsatzsteuerliche Registrierung gesenkt
16 Saudi-Arabien Ph armamarkt bietet Potenzial
ZOLL & RECHT
32.000 MESSEN fanden 2024 weltweit statt, mit 4,7 Millionen Ausstellern und knapp 318 Millionen Besuchern. Dabei wurden Neugeschäfte in Höhe von rund 368 Milliarden Euro generiert. QUELLE: UFI / AUMA
18 EU Pr oof of Union Status – Änderungen 18 EUDR Vereinfachungen geplant 18 USA Pa use bei chinesischen Zöllen 18 USA Zölle auf Autos – Update 19 USA Zö lle in der Regel kein Fall von höherer Gewalt
AMERIKAS
10 USA Bergbausektor voller Tatendrang We binar: Produkthaftung USA – so minimieren Sie Ihr Risiko 12 Kolumbien Maritime Wirtschaft ist auf Kurs
19 Hybrid-Veranstaltung Zolltechnische Abwicklung von Reparatur-, Garantie- und Ersatzteillieferungen
O-TON DES MONATS
„Wir wollen die Europäische Union dabei unterstützen, gerade jetzt so viele neue Handelsabkommen wie mög- lich abzuschließen, Handelsab- kommen, die möglichst nur die Zustimmung der europäischen Institutionen benötigen.“ Bundeskanzler Friedrich Merz in sei- ner Regierungserklärung am 14. Mai 2025 vor dem Deutschen Bundestag zu seiner Idee einer Freihandelsinitia - tive in der EU.
RUBRIKEN
17 Veranstaltungen 19 Impressum
ASIEN-PAZIFIK
13 Indien Ma schinen und Anlagen benötigen Zertifizierung Geschäftsanbahnungsreise: Medizintechnik Indien 14 Thailand Auf dem Weg zum Datenzentrum- Hotspot Südostasiens 14 China Ne ue Negativliste veröffentlicht
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WELTWIRTSCHAFT
Im internationalen Geschäft verdunkelt sich der Himmel zu- sehends. In den USA hat sich die Stimmung besonders stark ein- getrübt. Im Bild: Der Hafen von Long Beach, Kalifornien, in dem viele Waren aus China an- kommen.
Globale Stimmung kippt Die Weltwirtschaft gerät ins Wanken – von Erholung der deutschen Außenwirtschaft keine Spur. Wie der aktuelle „AHK World Business Outlook“ zeigt, sind die Konjunktur- und Geschäftserwartungen deutscher Unternehmen rund um den Globus eingebrochen.
lokalen Konjunktur – im Herbst 2024 waren es noch 27 Prozent. Der Anteil derjenigen, die mit einer Ver- schlechterung rechnen, steigt von 22 auf 33 Prozent. Auch die aktuelle Geschäftslage an ihren lokalen Stand- orten bewerten die Unternehmen schlechter als noch in der Vorumfrage, allerdings besser als die Konjunkturent- wicklung oder die eigenen Geschäftserwartungen: 41 Prozent der Unternehmen bewerten ihre Geschäftslage als gut, 15 Prozent hingegen als schlecht. Die aktuellen Ge- schäfte werden damit nur geringfügig schlechter bewertet als noch im Herbst 2024. Bei den Geschäftserwartungen sind die Unternehmen im Vergleich zum Herbst deutlich pessimistischer. Nur noch 41 Prozent der Unternehmen erwarten bessere Geschäfte in den kommenden zwölf Monaten (Herbst 2024: 48 Pro- zent), während inzwischen 16 Prozent eine Verschlechte- rung für ihrer Geschäfte vor Ort rechnen (Herbst 2024: 10 Prozent). Die neue US-Handelspolitik und die internationalen Re- aktionen darauf senden Schockwellen durch die Weltwirt- schaft – Investoren verlieren das Vertrauen in verlässliche Rahmenbedingungen. Die Folge. Investitionen werden
Der „AHK World Business Outlook, Frühjahr 2025“ basiert auf den Rückmeldungen von rund 4.600 deutschen Unter- nehmen in über 90 Ländern, die zwischen dem 17. März und 14. April 2025 befragt wurden. Der Erhebungszeit- raum fiel damit in eine Phase erheblicher geopolitischer Umbrüche – darunter Donald Trumps sogenannter „Liberation Day“ am 2. April 2025 und dessen unmittel- bare Folgen für die Handelspolitik. Wir haben die wichtigsten Ergebnisse der Befragung für die Unternehmen weltweit, in der Europäische Union, den USA und in China näher angeschaut. Weltweit: Unternehmen schalten auf Krisenmodus Statt Aufbruch herrscht Ernüchterung: Deutsche Unternehmen im Ausland sehen sich in nahezu allen Weltregionen verschlechterten Rahmenbedingungen und wachsender Unsicherheit gegenüber. Besonders die handelspolitischen Umwälzungen durch die USA setzen die globale Konjunktur unter Druck. Die Stimmung ist weltweit eingetrübt. Nur noch 19 Pro- zent der Unternehmen erwarten eine Verbesserung der
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WELTWIRTSCHAFT
keine Veränderung, während 18 Pro- zent mit einer Verschlechterung rechnen. Schlechter hingegen ist die Stim- mung bei den Unternehmen in der EU, was die Konjunkturentwicklung in den jeweiligen Märkten betrifft: Nur 17 Prozent der Unternehmen erwarten eine Verbesserung der Konjunktur, während 35 Prozent von einer Verschlechterung ausgehen. Die Werte haben sich im Vergleich zum Herbst 2024 kaum verändert. Das Vertrauen in einen wirtschaft- lichen Aufschwung in Europa bleibt weiterhin schwach. Hinzu kommen die Verwerfungen durch die neuen Zollkonflikte mit den USA. So sind die Einschätzungen zu den Auswirkungen der US-Handels- politik überwiegend negativ: In der EU rechnen 15 Prozent der befragten Unternehmen mit großen negativen Beeinträchtigungen, 45 Prozent er- warten geringe negative Effekte. Ein Drittel der Unternehmen erwartet keine Auswirkungen und 7 Prozent sogar positive Effekte. Als größtes Geschäftsrisiko sehen die Unternehmen in der EU aber wei- terhin eine zu geringe Nachfrage. 54 Prozent gaben dies an – aber immerhin ein Rückgang um 9 Pro- zentpunkte im Vergleich zur letzten Umfrage vor sechs Monaten. Der Anteil der Unternehmen, der eine ver-
aufgeschoben oder ganz gestrichen, tradierte Handelsbeziehungen neu bewertet. Weltweit befürchten deutsche Unternehmen negative Auswirkungen der US-Handelspolitik auf ihre Geschäfte vor Ort. Besonders auffällig: Nach dem sogenannten „Liberation Day“ stieg der Anteil der Unternehmen, die mit negativen Aus- wirkungen auf ihre Geschäftstätigkeit vor Ort rechnen, weltweit von 56 auf 69 Prozent. Zum ersten Mal seit Jahren nennen die Unternehmen folgerichtig auch die wirtschaftspolitischen Rahmenbe- dingungen als das größte Geschäfts- risiko (49 Prozent) – noch vor einer schwachen Nachfrage (46 Prozent) oder dem Fachkräftemangel (34 Pro- zent). Die Zurückhaltung der Unterneh- men zeigt sich auch in ihren Investi- tions- und Personalplänen deutlich: Nur noch 28 Prozent der weltweit befragten Unternehmen wollen ihre Investitionen ausweiten – während 21 Prozent Kürzungen vorsehen. Auch bei der Beschäftigung dominiert Vorsicht: 31 Prozent planen zwar, Per- sonal aufzubauen, doch 16 Prozent rechnen mit einem Abbau. Derzeit blicken die Unternehmen nicht nur auf aktuelle Belastungen – sie sehen sich mit einer anhaltend schwierigen Gemengelage über meh- rere Jahre hinweg konfrontiert. Vor allem Handelskonflikte und protek- tionistische Tendenzen (64 Prozent) gelten als zentrale Herausforderun- gen der kommenden fünf Jahre. EU: Geschäfte besser, Konjunktur schwach In der Europäischen Union (EU) hat sich die aktuelle Geschäfts- lage im Vergleich zum Herbst verbessert. 41 Prozent der Unterneh- men schätzen ihre aktuelle Geschäfts- lage als gut und 45 Prozent als befriedigend ein. Für 14 Prozent hat sich die Lage verschlechtert. Auch bei der Geschäftsentwicklung sind die Unternehmen etwas zuver- sichtlicher als bei der letzten Umfra- ge. So erwarten für die kommenden zwölf Monate 36 Prozent der Unter- nehmen in der EU eine Verbesserung ihrer Geschäfte, 46 Prozent erwarten
änderte Wirtschaftspolitik als Risko betrachtet, stieg hingegen nur gering- fügig von 48 auf 49 Prozent. USA: Stimmung besonders stark eingebrochen In den USA ist die Verunsiche- rung der Unternehmen nach den handelspolitischen Ankündigun- gen der US-Administration besonders hoch. Entsprechend sind die Erwar- tungen an die wirtschaftliche Ent- wicklung inzwischen äußerst negativ. Das Blatt hat sich innerhalb weniger Monate von großer Zuversicht zu starkem Pessimismus gewendet: Nur noch 14 Prozent der Unternehmen sehen eine bessere Konjunkturent- wicklung, 44 Prozent hingegen eine schlechtere. Im Herbst 2024 gingen noch 38 Prozent von einer Verbesse- rung und nur 7 Prozent von einer Verschlechterung aus. Bei der Bewertung der eigenen Geschäftslage ist der Einbruch nicht ganz so stark. Noch schätzt die Hälfte der Unternehmen in den USA ihre Geschäfte als gut ein (Herbst 2024: 55 Prozent). Der Anteil, der von einer schlechten Geschäftslage berichtet, ist jedoch im Vergleich zum Herbst von 8 auf 13 Prozent gestiegen. Der Saldo zwischen „gut“ und „schlecht“ ist damit auf dem niedrigsten Stand seit Jahren.
Krisenmodus statt Aufbruch Deutsche Unternehmen im Ausland weltweit pessimistisch (Saldo in Punkten = Differenz aus gut/besser/höher und schlecht/schlechter/geringer)
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Aktuelle Lage Geschäftserwartungen Konjunturentwicklung vor Ort Investitionsabsichten Beschäftigungsabsichten
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QUELLE: DIHK
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WELTWIRTSCHAFT
planen nur noch 24 Prozent der deut- schen Unternehmen, ihre Investitio- nen auszuweiten (nach zuvor 37 Pro- zent) – ein markanter Rückgang. 29 Prozent wollen ihre Budgets sogar kürzen. Neue Projekte werden zu- nehmend auf Eis gelegt. Vor allem der Mittelstand eruiert genau, wo über- haupt noch Spielräume bestehen. China: Pessimismus macht sich breit bewerten deutsche Unternehmen ihre aktuelle Geschäftslage schlechter als im Herbst 2024. Während knapp ein Viertel (24 Prozent) die Lage positiv einschätzt, bewerten 29 Prozent die Situation kritisch. Auch in China hat sich die Stimmung eingetrübt. Dort Bei den Geschäftserwartungen für das kommende Jahr zeigt sich in China eine deutlich gedämpfte Stimmung im Vergleich zum letzten Umfrage. Der Saldo aus „besser“ und „schlechter“ sinkt von 14 im Herbst auf aktuell 9 Punkte. Hinsichtlich der konjunkturellen Ent- wicklung blicken die Unternehmen in China zunehmend pessimistisch auf das kommende Jahr. Im Vergleich zum Herbst hat sich die Stimmung deutlich verschlechtert: Nur noch 11 Prozent erwarten eine Verbesse- rung, 27 Prozent rechnen mit einer Verschlechterung der Konjunktur vor Ort. Der Saldo von minus 16 Punk- ten liegt im negativen Bereich und deutlich unterhalb des langjährigen Durchschnitts von plus 2 Punkten. Die Auswirkungen der US-Handels- politik sind für die Unternehmen in China besonders gravierend. Ent- sprechend fällt auch die Beurteilung deutlich negativer aus als im welt-
Einen regelrechten Absturz gab es bei der Frage nach der Geschäftser- wartungen. Während die US-Wirt- schaftsentwicklung im letzten Jahr noch Lichtblicke für deutsche Unter- nehmen vor Ort bereithielt (57 Prozent erwarteten bessere Ge- schäfte), sind diese nun deutlich pes- simistischer. Nur noch ein Drittel er- wartet bessere Geschäfte im nächsten Jahr, während ein Viertel von einer Verschlechterung ausgeht. Der Saldo der Geschäftserwartungen stürzt von 52 auf nur noch 9 Punkte ab. Im Vergleich zu anderen Ländern sind die negativen Auswirkungen der neuen US-Handelspolitik aus- gerechnet in den Vereinigten Staaten selbst besonders gravierend. Dort liegt der Anteil der Unternehmen, die mit einer Beeinträchtigung ihres Geschäfts rechnen, bei 85 Prozent (39 Prozent große Beeinträchtigung; 46 Prozent geringe Beeinträchtigung). Nur 7 Prozent der Unternehmen se- hen sich von der neuen US-Handels- politik nicht beeinträchtigt. 8 Prozent sehen sogar positive Effekte. Manche Unternehmen mit Standorten in den USA versprechen sich aus „Local for Local“-Maßnahmen oder der Schwä- chung des US-Dollars Nutzen ziehen zu können. Besonders bemerkenswert ist auch die Zunahme von Risiken für das eigene Geschäft, die durch die Handelspolitik der aktuellen US-Re- gierung verstärkt werden. So geben die Unternehmen in den USA als häufigstes Geschäftsrisiko Handels- barrieren an (71 Prozent nach zuvor nur 21 Prozent). Die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen werden mit großem Zuwachs am zweithäufigsten als Risko genannt (70 Prozent nach zuvor 46 Prozent). Hierzu gehört auch die Sorge vor einer stärkeren Bevor- zugung einheimischer Unternehmen gegenüber deutschen Tochtergesell- schaften in den USA. Mit 41 Prozent liegen die Störungen der Lieferkette an dritter Stelle (Herbst 2024: 33 Prozent). Auch das Vorhaben der US-Regie- rung, durch die neue Handelspolitik Investitionen ins Land zu ziehen, scheint nicht aufzugehen, im Gegen- teil: Obwohl die USA traditionell ein starker Investitionsstandort sind,
weiten Durchschnitt. Der aktuellen Umfrage zufolge erwarten 77 Prozent der Unternehmen negative Folgen für ihr Geschäft vor Ort, während ledig- lich 21 Prozent keine Auswirkungen befürchten. Bei den Geschäftsrisiken sehen die Unternehmen in China weiterhin die schwache Nachfrage als das größte Risiko an, auch wenn der Anteil im Vergleich zum Vorjahr gesunken ist (79 nach zuvor 82 Prozent). Risiken durch neue Handelsbarrieren (45 nach zuvor 44 Prozent) und wirtschaftspolitische Maßnahmen (41 nach zuvor 43 Prozent) folgen erst danach mit geringen Veränderungen zur letzten Umfrage. Die extreme Zollspirale nach dem „Liberation Day“ scheint die Unter- nehmen in China hinsichtlich ihrer Risikoeinschätzung nicht so sehr beeindruckt zu haben, wie man hätte erwarten können. Die Werte verhar- ren aber auf hohem Niveau, was da- ran liegen dürfte, dass der Zollstreit zwischen den USA und China schon seit einigen Jahren anhält. Dass die aktuelle Auseinandersetzung aber zur Verunsicherung der Unterneh- men auf beiden Seiten des Pazifiks beiträgt, zeigen die Antworten zu der direkten Frage nach den Auswirkun- gen der neuen US-Handelspolitik und den Geschäftserwartungen ein- drucksvoll. Die kompletten Ergebnisse des „World Business Outlook, Frühjahr 2025“ finden Sie auf der DIHK-Website unter: dihk.de/de/themen-und-positionen/ internationales/wbo-fj-25/ahk-world- business-outlook-fruehjahr-2025-globale- stimmung-kippt-131438
Schockwelle für die Weltwirtschaft Frage: Welche Auswirkungen der neuen US-Handelspolitik erwarten Sie für das Geschäft Ihres Unternehmens vor Ort? (in Prozent)
Eine große negative Beein- trächtigung Eine geringe negative Beein- trächtigung Keine Auswir - kungen Positive Aus - wirkungen
vor dem „Liberation Day“ nach dem „Liberation Day“
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37
7
56% negativ
23
46
25 5
69% negativ
Die Grafik stellt die Antworten der Unternehmen vor und nach Donald Trumps sogenanntem „Liberation Day“ am 2. April 2025 gegenüber.
QUELLE: DIHK
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EUROPA
GROSSBRITANNIEN / USA Erstes Handelsabkommen steht
Am 8. Mai 2025 wurde der „Economic Prosperity Deal“
(EPD) zwischen den USA und dem Vereinigten Königreich verkündet, der in den kommenden Monaten weiter ausgearbeitet werden soll. Das Abkom- men soll drei Hauptziele verfolgen: den Ausbau des Handels, den Abbau von Handelshemmnissen und die Stärkung der „Special Relationship“ durch eine faire und ausgewogene Partnerschaft. Außerdem könnte es künftig als Modell für Verhandlungen zwischen behalten einen Grundzoll von 10 Prozent auf britische Waren bei, senken aber die Autozölle von bisher 27,5 auf 10 Prozent für bis zu 100.000 Fahrzeuge pro Jahr – das entspricht fast der gesamten britischen Autoex- portmenge des Vorjahres. Für Exporte, die dieses Kontingent überschreiten, bleibt der Zollsatz bei 25 Prozent. Ein wichtiger Punkt ist die vollständige Aufhebung der 25-prozentigen Strafzölle auf britischen Stahl und Aluminium. Großbritannien senkt im Gegenzug seine Zölle auf US-Waren deutlich von durchschnittlich 5,1 auf 1,8 Prozent. Außerdem dürfen künftig britische Flugzeugteile – insbesondere von Rolls-Royce – zollfrei in die USA der EU und den USA dienen. Kernpunkte des Abkommens Zollregelungen: Die USA exportiert werden. Im Gegenzug verpflichtet sich Großbritannien, Boeing-Flugzeuge im Wert von rund 10 Milliarden US-Dollar zu kaufen. Agrarmarkt: Der britische Markt öffnet sich stärker für US-Agrar- produkte. Ein zollfreies Kontingent von 13.000 Tonnen US-Rindfleisch wird eingeführt, ebenso wie der Wegfall britischer Aufschläge auf US-Ethanol. Trotz dieser Öffnung bleibt die Lebensmittelsicherheit gewahrt, ein zentraler Aspekt in den transatlantischen Handelsgesprächen. Digitale Dienstleistungen: Die britische Digitalsteuer von 2 Prozent auf Einnahmen großer
Es soll ein stra- tegischer Neu- start werden. Der britische Premier Keir Starmer (links) und US-Präsident Donald Trump am 27. Februar 2025 im Weißen Haus in Washington, D.C. Im Mittelpunkt der Gespräche stand auch ein Handelsabkommen zwischen beiden Ländern.
USA und Großbritannien zu erwarten – ein Modell, das Signalwirkung für zukünftige internationale Abkommen haben könnte. Das Handelsvolumen zwischen den USA und Großbritannien betrug im vergangenen Jahr rund 370 Milliar- den Euro, wobei die USA der wichtigs- te Handelspartner Großbritanniens sind. 22,5 Prozent der gesamten britischen Exporte gingen in die USA, vor allem Dienstleistungen, die von Zöllen nicht betroffen sind. GOV.UK
US-Tech-Konzerne bleibt vorerst bestehen. Gleichzeitig haben beide Länder den Start von Verhandlungen über ein umfassendes digitales Handelsabkommen angekündigt, um diesen wichtigen Bereich künftig besser zu regeln. Bedeutung und Ausblick Mit dem Inkrafttreten des Abkom- mens ist eine deutliche Stärkung der Handelsbeziehungen zwischen den
Warenaustausch wächst stetig Handel zwischen UK und den USA (in Milliarden £)
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QUELLE: ONS, UK TRADE IN GOOD AND SERVICES, Q4 2024
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EUROPA
WESTEUROPA Unternehmensinsolvenzen nehmen zu
2024 ist die Zahl der Unternehmensinsolvenzen in West- europa erneut deutlich gestiegen. Das zeigt eine aktuelle Analyse der Creditreform Wirtschaftsforschung. Demnach erhöhten sich die Fallzahlen gegenüber dem Vorjahr um 12,2 Prozent auf insgesamt 190.449 Fälle (2023: 169.792) – der höchste Stand seit 2013. In 15 der 17 untersuchten westeuropäischen Staaten nahmen die Insolvenzzahlen zu. Lediglich in Dänemark und Großbritannien wurden Rückgänge verzeichnet. Be- sonders stark fiel der Anstieg in Griechenland (plus 42,5 Prozent), Irland (plus 32,0 Prozent) und den Nieder- landen (plus 31,7 Prozent) aus. Auch in den großen Volks- wirtschaften Deutschland (plus 22,5 Prozent), Frankreich (plus 17,4 Prozent) und Italien (plus 8,9 Prozent) wurde ein deutlicher Zuwachs registriert. In fast allen untersuch- ten Ländern liegen die aktuellen Fallzahlen inzwischen klar über dem Niveau von 2019, das als Vergleichsgröße aus der Zeit vor der Corona-Pandemie dient. Am stärksten betroffen war 2024 das Baugewerbe, das einen Zuwachs von 15,4 Prozent verzeichnete. Stei- gende Baukosten, hohe Finanzierungskosten und eine schwächelnde Nachfrage erhöhten den wirtschaftlichen Druck auf die Branche. Auch im Dienstleistungssektor nahm die Zahl der Insolvenzen mit plus 14,2 Prozent überdurchschnittlich zu. Im Verarbeitenden Gewerbe schwächte sich der Anstieg gegenüber dem Vorjahr auf plus 9,3 Prozent ab. Im Handel betrug der Zuwachs plus 8,1 Prozent. Creditreform/IHK
Komplette Analyse inklusive Zahlen zu anderen Regionen: creditreform.de/aktuelles-wissen/pressemeldungen-fachbeitraege/ news-details/show/unternehmensinsolvenzen-in-europa-jahr-2024
Höchster Stand seit 10 Jahren Unternehmensinsolvenzen in Westeuropa 2023/2024 (Veränderungen in Prozent)
Dänemark Großbritannien Portugal Norwegen Finnland Belgien Italien Schweden Frankreich Schweiz Österreich Deutschland Spanien Luxemburg Niederlande Irland Griechenland
-11,0 -4,8 +0,7
1) Anstieg ist auf neue gesetzliche Regelungen zurückzuführen. 2) ohne natürliche Personen als Einzelunternehmen 3) ohne Konkurse aufgrund von Mängeln in der Organisation
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QUELLE: CREDITREFORM
POLEN Adresse für e-Zustellungen verpflichtend
Die elektronische Zustellung hat die gleiche Wirkung wie ein Einschreiben mit Rückschein. In Polen registrierte Unternehmen sind nun dazu verpflichtet eine Adresse für e-Zustellungen einzurichten. Eine elektronische Adresse für die elektronischen Zustel- lungen betrifft alle Unternehmen die im Gewerberegister (CEIDG) und im polnischen Unternehmensregister (KRS) eingetragen sind. Neben handelsrechtlichen Gesellschaf- ten (wie Aktiengesellschaften) müssen auch andere im Unternehmerregister eingetragene Einrichtungen, zum Beispiel Genossenschaften oder Stiftungen, eine Adresse für e-Zustellungen haben. Folgende Fristen, die vom Datum der Registrierung des Unternehmens in CEIDG oder KRS abhängen, sind zu be- achten: • Unternehmen, die ihre Tätigkeit ab dem 1. Januar 2025 in CEIDG oder KRS eintragen lassen, werden bei der Eintra- gung ein Postfach für e-Zustellungen einrichten müssen;
• Unternehmen, die ihre Tätigkeit vor dem 1. Januar 2025 im CEIDG registriert haben, müssen ab dem 1. Okto- ber 2026 eine Adresse für die elektronische Zustellung haben; • Unternehmen, die ihre Tätigkeit vor dem 1. Januar 2025 im KRS angemeldet haben, müssen seit dem 1. April 2025 eine Adresse für die elektronische Zustellung haben. Bis Oktober 2029 werden alle öffentlichen Einrichtungen, lokalen Behörden sowie Gerichte, Gerichtsvollzieher den amtlichen Schriftverkehr über e-Zustellungen abwickeln müssen. Ab diesem Jahr benutzen bereits die öffentliche Verwaltung, Krankenkassen und regionale Gebietskörper- schaften die e-Zustellung. GTAI/IHK
Ein Postfach für die e-Zustellungen kann online eingerichtet werden unter:
biznes.gov.pl
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EUROPA
RUMÄNIEN Milliarden für die Verkehrsinfrastruktur
Die rumänische Regierung plant in den nächsten acht Jahren große Verkehrsinfrastrukturprojekte mit einem Investitionsvolumen von rund 40 Milliarden Euro umzusetzen. Davon sollen rund 23 Milliarden Euro in den Ausbau von Autobahnen, Schnellstraßen und Umgehungs- straßen fließen und 17 Milliarden Euro in die Modernisie- rung und den Ausbau der Schieneninfrastruktur. Die EU stellt Rumänien rund 40 Prozent dieser Mittel – etwa 7,3 Milliarden Euro – im Rahmen der Aufbau- und Resi- lienzfazilität bis 2027 bereit. Einige Straßenbauprojekte sind bereits abgeschlossen, so zum Beispiel die Teilstrecke Sibiu-Boița der Autostrada A1. An vier weiteren Abschnitten wird aktuell, voraussichtlich bis 2028 noch gebaut. Einen der neuen Abschnitte errich- tet das österreichische Unternehmen PORR. Hier werden auf einer 10 Kilometer langen Strecke zwölf Brücken und Viadukte gebaut. Im weiteren Verlauf der A1 sind Baufir- men aus der Türkei, Italien und Rumänien tätig. So errich- tet ein türkisches Konsortium aus den Unternehmen Mapa Grup und Cengiz İnşaat einen rund 31 Kilometer langen Abschnitt. Ein weiterer Abschnitt mit einem weiteren Tun- nel liegt in der Verantwortung der italienischen Webuild. Den zweiten Schwerpunkt der Infrastrukturprojekte stellt die Sanierung des Schienennetzes dar. Derzeit fahren Personenzüge innerhalb Rumäniens mit einer maximalen Geschwindigkeit von 45 Kilometern pro Stunde. Güterzü- ge sind sogar mit durchschnittlich nur 16 Kilometern pro Stunde noch langsamer unterwegs. Die einzige Strecke, auf der Züge schneller fahren können, ist die Trasse zwischen Bukarest und der Hafenstadt Constanța. Mit den bereitgestellten Investitionsmilliarden sollen in den nächsten Jahren neben der Erneuerung von Schienen- strängen, Schwellen und Weichen auch Tunnels gebaut werden und Gleisstrecken elektrifiziert und in das europäi-
sche Zugbeeinflussungssystem ETCS integriert werden. Deutsche Anbieter von Schienenverkehrslösungen wie Wiebe Holding, Knorr-Bremse, DB Cargo Romania und Zollner Electronic sind bereits auf dem rumänischen Markt aktiv. GTAI/IHK Rumänien will Schnellstraßen ausbauen und Gleise erneuern Geplante Infrastrukturvorhaben für den Zeitraum 2015 bis 2033
Ukraine
Moldau
Suceava
Iasi
Baia Mare
Oradea
Cluj-Napoca
Ungarn
Galati
Brasov
Deva
Ploiesti
Constanta
Târgu Jiu
Bukarest
Craiova
Serbien
geplante Straßenbau-Projekte geplante Eisenbahn-Projekte
QUELLE: NGO PROINFRATRUCTURA / GTAI
BULGARIEN Schwelle für umsatzsteuerliche Registrierung gesenkt
Ein Antrag muss auch für die Abmeldung von der Regist- rierung gestellt werden, wenn der steuerbare Umsatz unter den neuen Schwellenwert gefallen ist. Sofern ein registrier- tes Unternehmen, weiterhin umsatzsteuerlich registriert bleiben möchte, muss es keine weiteren Schritte einleiten. Der vollständige Gesetzestext wurde am 25. März 2025 in bulgarischer Sprache im Amtsblatt veröffentlicht. GTAI/IHK Bulgarisches Haushaltsgesetz ( Закон за държавния бюджет на Република България за ) 2025:
Das bulgarische Parlament hat das Haushaltsgesetz für 2025 verabschiedet. Unternehmen müssen sich unter anderem auf einen neuen Schwellenwert einstellen. Der Schwellenwert für die verpflichtende Umsatzsteuer- registrierung wird von 166.000 Lew (rund 85.000 Euro) auf 100.000 Lew (rund 51.000 Euro) zum 1. April 2025 gesenkt. Die Nationale Agentur für Steuern ( Национална агенция за приходите ) stellte klar, dass Steuerresidenten einen Antrag auf (Neu-)Registrierung stellen müssen, wenn ihr steuerpflichtiger Umsatz in zwölf aufeinanderfolgenden Monaten – vor dem 1. April 2025 – die Schwelle 100.000 Lew erreicht oder überschritten hat.
dv.parliament.bg/DVWeb/showMaterialDV.jsp?idMat=233694
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AMERIKAS
USA Bergbausektor voller Tatendrang
len Energien und zur Rohstoffsicherung. Zwar dürften nicht alle Anordnungen Bestand haben, da sie etwa in die Befugnisse der Bundesstaaten fallen. Auch ist mit Klagen vor den Gerichten zu rechnen. Dennoch kann der Bergbau in den nächsten vier Jahren mit beschleunigten Ge- nehmigungsverfahren und weniger strengen Umweltauflagen rechnen. Für Anbieter von Bergbautechnologie dürften sich in der Folge gute Chancen ergeben. Das US-Marktvolumen belief sich 2023 laut Grand- view Research auf gut 17 Milliarden US-Dollar, was einem Achtel des globalen Weltmarktes entspreche. Bis 2030 soll das Geschäft auf über 22 Milliarden US-Dollar anwachsen. Das kommt einem jährlichen Nominalwachstum von knapp 4 Prozent gleich. Diese Prognose wurde vor der Wahl Trumps zum US-Präsidenten aufgestellt. Daher könnte das Plus in den kommenden vier Jahren stärker ausfallen. Die verschiedenen Sparten der Bergbautechno- logie entwickeln sich unterschiedlich schnell. Überdurchschnittliches Wachstumspotenzial se- hen Experten bei elektrisch betriebenen Maschi- nen. Die Minengesellschaften experimentierten zunehmend mit solchen Geräten. Unter Tage bringen sie den großen Vorteil, dass keine Abga- se anfallen und kein Sauerstoff verbraucht wird. Zugleich streben die Betreiber eine höhere Effektivität ihrer Maschinen an. Die Minen sind infolge des intensiven Abbaus zunehmend er- schöpft und der Metallgehalt der Erze sinkt. Um den gleichen Ertrag zu erzielen, müssen immer größere Anlagen eingesetzt werden. Markt- forscher erwarten ein überdurchschnittliches Wachstum bei Maschinen und Fahrzeugen mit einer Leistung von mehr als 2.000 PS. Ein weiterer Trend ergibt sich aus der Lage auf dem Arbeitsmarkt. In den USA herrscht Voll- beschäftigung, und die Löhne gehören zu den höchsten weltweit. Trotz der hohen Gehälter im Bergbau zieht es viele Arbeitskräfte in mit we- niger Gesundheitsrisiken behaftete Berufe. Die Unternehmen setzen daher verstärkt auf Auto- matisierungstechnik und autonome Systeme. Die größten Anbieter von Bergbaumaschinen in den Vereinigten Staaten sind Caterpillar, Lieb- herr und Epiroc. Weitere wichtige Branchenher- steller sind Sany, Doosan, CNH Industrial, Deere & Company (John Deere) sowie Komatsu. Damit spielen ausländische Maschinenbauer eine ge- wichtige Rolle im US-Markt. GTAI/IHK
Unterstützung aus dem Weißen Haus: Präsident Trump will für die USA ein Bergbau-Revival einläuten. Die Nachfrage nach Bergbau- maschinen und -technik sowie Automatisierungslösungen dürfte stark anziehen.
Im Bergbau ticken die Uhren anders. Hier haben Investitionsprojekte einen Pla- nungshorizont von mehreren Jahrzehnten. Daher ist in dem Sektor von der Aufregung, die Donald Trumps erratische Zollpolitik in vielen Bereichen der US-Wirtschaft ausgelöst hat, relativ wenig zu spüren. Nur wenn immer mehr Handelspartner Vergeltungszölle erheben, könnte es problematisch werden, denn der US-Bergbau erwirtschaftet traditionell hohe Handelsbilanzüberschüsse. Doch nachdem der US-Präsident am 9. April 2025 die reziproken Zölle auf 60 Länder für 90 Tage aussetzte und es inzwischen mit wichtigen Handelspartnern wie etwa dem Vereinigten Königreich und China zu „Deals“ kam, stehen die Zeichen momentan wieder auf Entwarnung. Die Stimmung bei den Bergbauunternehmen ist auch deshalb außergewöhnlich gut, da sie viel Rückenwind aus dem Weißen Haus bekom- men. So unterzeichnete Trump seit Amtsantritt mehrere Dekrete zur Unterstützung von fossi-
12.563 AKTIVE MINEN gibt es in den USA. Über die Hälfte davon entfällt auf Sand- und Kies- gruben. QUELLE: STATISTA
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AMERIKAS
WEBINAR
9. JULI 2025 Produkthaftung USA – So minimieren Sie Ihr Risiko Ob Entwickler, Hersteller, Zulieferer, Importeur oder Händler – jedes Unternehmen, dessen Ware in die USA geht, sieht sich mit der amerikanischen Produkthaftung konfrontiert. Grundsätzlich gilt: Jedes Glied in der Wertschöp - fungskette kann im Schadensfall für die Haftung herangezo - gen werden – unabhängig davon, wie das Produkt in die USA eingeführt und von wem es verkauft wurde. Immer wieder berichten auch die Medien über Klagen mit teils existenzbe - drohenden Ansprüchen gegen ausländische Firmen vor US-Gerichten. Viele Unternehmen sehen daher das Risiko eines Haftungsfalls als großes Hemmnis an, Geschäfte in den USA zu machen. Das muss aber nicht sein, denn Hersteller und Exporteure können das wirtschaftliche Haftungsrisiko deutlich senken, wenn sie einige Leitlinien berücksichtigen. Juliane Eichler, Director Legal Department von der AHK USA in New York, klärt in unserem Webinar über bestehende Haftungsrisiken und die Eingrenzung von Gefahrenpoten - zialen auf. Neben den rechtlich relevanten Informationen so - wie Tipps zur Risikominimierung erhalten Sie einen Einblick in die Vorteile einer Firmengründung aus Produkthaftungs- sicht. Frau Eichler ist Volljuristin und zudem als Attorney-at- Law in den Bundesstaaten New York und Texas zugelassen.
TERMIN UND UHRZEIT: Mittwoch, 9. Juli 2025, 15:30 bis 17:00 Uhr TEILNAHMEENTGELT: 90 Euro für IHK-Mitglieder, 120 Euro für Nichtmitglieder PROGRAMM UND ANMELDUNG ihk.de/rhein-neckar/produkthaftung-usa IHRE ANSPRECHPARTNERIN: Kathrin Fausel 0621 1709-226 kathrin.fausel@rhein-neckar.ihk24.de
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AMERIKAS
KOLUMBIEN Maritime Wirtschaft ist auf Kurs
öffnete im März 2025 bei Cartagena eine Werkstatt für Antriebssysteme. Kostenpunkt: 5,5 Millionen US-Dol- lar. Für Schottel sind die Nähe zum Panamakanal und die moderne Hafeninfrastruktur in Cartagena wichtige Argumente für die Standort- entscheidung. Auch im Offshorebereich wird sich in den kommenden Jahren einiges bewegen. Kolumbien schreibt derzeit die ersten Offshorewindparks aus, diverse europäische Firmen sind be- teiligt. Die Regierung möchte Projekte mit einer Gesamtleistung von min- destens 1 Gigawatt vergeben. Projekte ab einer Größe von 200 Megawatt werden berücksichtigt. Zudem besteht seit der 2024 erfolg- ten Entdeckung des Gasfeldes Sirius, des größten Fundes in Kolumbiens seit 45 Jahren, besonderes Interesse daran, Offshorefelder vor Kolum- biens Karibikküste zu erschließen. Sowohl Offshorewind als auch -gas erfordern Investitionen in maritime Technik, wie beispielsweise in Ser- viceschiffe. Unterdessen sind Projekte zur Modernisierung von Häfen und Wasserwegen bereits im Gange. So soll der Hafen Antioquia an der Bucht von Urabá (770 Millionen US-Dollar) 2025 in Betrieb gehen. Er wird künf- tig der Hafen mit der größten Fracht- lagerkapazität des Landes sein. Fördermaßnahmen machen die Branche zusätzlich attraktiv. Anreize bietet das 2017 gestartete Programm Proastilleros. Dieses sieht Nullzölle für die Einfuhr von Rohstoffen und Produkten für den Werftsektor vor. Kolumbien ist außerdem vom so- genannten Jones Act (Schiffsverkehr zwischen US-Häfen nur durch US- Schiffe erlaubt) ausgenommen und hat dadurch Vorteile bei der Repara- tur und Wartung von Schiffen, die in den USA registriert sind. Im wich- tigsten Logistikzentrum des Landes Cartagena herrschen lokale Steuer- vorteile, die Unternehmen anziehen sollen. GTAI/IHK
Kolumbiens Werft- und Hafenindustrie ist hauptsächlich an der Karibikküste angesiedelt. Die Metropolen Cartagena (im Bild) und Barranquilla haben sich in den letzten Jahren zu wichtigen Logistikzentren entwickelt.
sich auf das Reparatur- und War- tungsgeschäft. Allerdings kommen die Kapazitäten nicht mit der Nach- frage mit. Branchenkenner berichten von wartenden Schiffen vor der Kari- bikküste des Landes. So erfreut sich Kolumbien einer wachsenden Be- liebtheit unter Reedern, auch wegen der im Vergleich zu Mexiko deutlich günstigeren Preise für Reparaturen. Dies zieht einen steigenden Bedarf an Wartungshallen und entsprechen- der Technik für Werften nach sich. Absatzchancen bestehen hier unter anderem bei Flachstahl, technischen Dienstleistungen für Antriebssyste- me, Motoren und Navigationssysteme und Schweißmaschinen. Aber auch Ersatzteile im Werftsektor, darunter für den Bau, die Reparatur und War- tung von Booten, sind nachgefragt. Das Unternehmen Schottel aus Spay am Rhein hat dies erkannt und er-
Kolumbiens geografische Lage mit Zugang zu zwei Weltmee- ren, 15.000 befahrbare Flusskilome- ter und wichtige Logistikzentren an der Karibikküste machen das Land zu einem interessanten Markt für die maritime Wirtschaft. Zentrum der Schiffbauindustrie ist der Bundes- staat Bolívar, und dort vor allem Cartagena. Von dort aus benötigt man per Schiff lediglich drei Tage nach Florida und fünf Tage zur Ostküste der USA. Gleichzeitig ist die Stadt nur knapp 500 Kilometer vom Panama- kanal entfernt. In vielen Bereichen des maritimen Sektors bieten sich Geschäftschancen für deutsche Firmen. Diese haben in Kolumbiens Schifffahrt eine starke Präsenz, zum Beispiel nutzen Schubboote und Schlepper bereits deutsche Technik. Der Großteil des kommerziellen Schiffbaus in Kolumbien konzentriert
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IHK Global Business 06/2025
ihk.de/rhein-neckar
ASIEN-PAZIFIK
INDIEN Maschinen und Anlagen benötigen Zertifizierung
Ab 28. August 2025 werden eine Reihe von Maschi- nen und Anlagen mit dem HS-Code 84 und 85 erstmalig von einer Zertifizierungspflicht nach indischen Standards betroffen sein. Das BIS (Bureau of Indian Standards) sieht dafür die Zertifizierungslinie „Scheme X“ für diese Produkte vor. Leider sind die Informationen zum Zertifizierungsprozess noch nicht vollständig veröffent- licht. So viel ist Stand heute bekannt: • Neben der Produktzertifizierung in Indien soll auch eine Werksauditierung in Deutschland durch indische Behör- denmitarbeiter durchgeführt werden. • Es ist derzeit mit langen Bearbeitungszeiten von einem Jahr aufgrund der Mehrbelastung zu rechnen. • Eventuell wird eine Fristverlängerung gewährt. • Die Antragstellung für die erforderlichen Zertifizierungen ist bereits möglich. • Wie bei allen BIS-Zertifizierungen können sich nur Her- steller zertifizieren lassen. • Für Sondermaschinen wird es vermutlich einen Konfor- mitätsprozess (Certificate of Conformity) geben. • Für große Anlagen könnte eventuell eine Abnahme beim Endkunden erfolgen. Achtung: In China werden derzeit keine BIS-Zertifizie- rungen mit Werksauditierung durchgeführt. Wenn Sie also in China fertigen und betroffene Produkte von dort nach Indien liefern, müssen Sie dies künftig bei Ihrer Lieferket- te berücksichtigen.
VERANSTALTUNGSTIPP: Sie wollen nach Indien exportie- ren und fragen sich, ob Ihr Produkt eine BIS-Zertifizie- rung benötigt? Wir bieten am 24. Juli 2025 ein Webinar zum Thema an. IHK
Weitere Informationen finden Sie auf: ihk.de/rhein-neckar/indien-bis-zertifizierung
Neben Abfüllanlagen sind zahlreiche weitere Maschinen und Anlagen wie einige Pumpen, Kompressoren, Zentrifugen, Kräne, Zerspanungsmaschinen, Baumaschinen, Webmaschinen, Verpa- ckungsmaschinen von der BIS-Zertifizierung betroffen.
GESCHÄFTSANBAHNUNGSREISE
WEITERE INFORMATIONEN, PROGRAMM UND ANMELDUNG ihk-exportakademie.de/Kurse/aussenwirtschaftliche_ massnahme/5950 ANMELDESCHLUSS: 15. Juli 2025 IHRE ANSPRECHPARTNERINNEN: Gabriele Borchard 0621 1709-131 gabriele.borchard@rhein-neckar.ihk24.de
7. BIS 10. OKTOBER 2025 Medizintechnik Indien
Ziel der Reise ist es, Unternehmen aus Baden-Würt - temberg beim Erschließen von Geschäftspotenzialen zu unterstützen. Durch Gespräche mit Einkäufern in privaten Klinikketten vor Ort, den Besuch von Forschungs- einrichtungen und B2B-Gesprächen haben Sie die Möglichkeit, sich mit relevanten Akteuren in der MedTec- Branche in Indien zu vernetzten. Gemeinsam mit den baden-württembergischen IHKs und der AHK Indien organisieren wir diese Reise nach Mumbai und Chennai. Interessiert?
Sabrina Weigold 0621 1709-130 sabrina.weigold@rhein-neckar.ihk24.de
TEILNAHMEENTGELT: 1.190 Euro pro Person zzgl. MwSt.
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IHK Global Business 06/2025
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ASIEN-PAZIFIK
THAILAND Auf dem Weg zum Datenzentrum-Hotspot Südostasiens
Experten prognostizieren, dass die Umsätze der thailändischen Digitalwirtschaft zwischen 2022 und 2030 von 35 auf über 100 Milliarden US-Dollar steigen werden – angetrieben vor allem durch Onlinehandel, digitale Medien und Finanzdienstleistungen. Um mit diesem rasanten Wachstum Schritt zu halten, müssen Banken, Unternehmen und Behörden ihre Daten- verarbeitung modernisieren. Der Bedarf an sicherer IT, leistungsfähigen Rechenzentren und größerem Speicher- platz wächst, nicht zuletzt wegen strengerer Datenschutz- gesetze im Land wie das „PDPA“ (Personal Data Protection Act). Die Analysten von DC Byte zählten 2022 in Thailand bereits über 50 Datenzentren. Die meisten befinden sich in Bangkok und im Eastern Economic Corridor (EEC), dem größten Industriekorridor des Landes. Der Staat möchte den EEC für das Internet der Dinge fit machen und baut dessen IT-Infrastruktur, Datennetze und -zentren daher zügig aus. Thailand ist zudem durch 14 Unterseekabel gut an den globalen Datenverkehr angebunden. Hinzu kommen Stand- ortvorteile wie niedrige Strom-, Immobilien- und Personal- kosten. Bereits heute sind zahlreiche Spezialisten für Bau und Wartung von Datenzentren im Land aktiv. Energiever- sorger haben zudem Überkapazitäten geschaffen, um den steigenden Strombedarf der Rechenzentren zu decken, der bis 2028 auf rund 56 Megawatt steigen dürfte. GTAI/IHK
Mit einer starken Infrastruktur, günstigen Kosten und wachsender Digitalwirtschaft etabliert sich Thailand als attraktiver Standort für neue Datenzentren.
CHINA Neue Negativliste veröffentlicht
auch verschiedene neue Beschränkungen in Teil 2 hinzu- gefügt, unter anderem beim Onlineverkauf von Arzneimit- teln oder im Bereich des Betriebs ziviler Drohnen. Die Negativlisten verbieten oder beschränken Investitio- nen in bestimmten Branchen. In beschränkten Industrien ist ein Tätigwerden nur unter bestimmten Bedingungen (etwa Genehmigungsvorgaben) erlaubt. Ausländische In- vestoren haben zudem im ersten Schritt die Negativlisten für ausländische Investitionen zu beachten. GTAI/IHK Weitere Informationen finden Sie auf der Webseite der „National Development and Reform Commission“ (nur auf Chinesisch): ndrc.gov.cn/xxgk/zcfb/ghxwj/202504/t20250424_1397358. html
„Chinas National Development and Reform Commis- sion“ (NDRC), die „State Administration for Market Regulation“ (SAMR) und das „Ministry of Commerce“ (MOFCOM) haben eine neue Fassung der Marktzugangs- negativliste (Negative List for Market Access) herausge- geben. Diese gilt für aus- und inländische private Investitionen und führt in der neuen Version 106 Punkte in 21 Ab- schnitten (Industriesektoren) auf, davon sechs verbotene Bereiche (Einzelheiten im Anhang der Liste mit nunmehr 153 Gegenständen). Die neue Liste ersetzt die bisherige Fassung aus März 2022, die noch 117 Posten (sechs Verbote, 111 Beschrän- kungen) enthielt. Während einzelne Gegenstände inner- halb der gelisteten Sektoren wegfallen, werden allerdings
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ASIEN-PAZIFIK
MALAYSIA Neues Visum für ausländische Investoren eingeführt
Nach erfolgreicher Prüfung durch die MIDA erhält der Antragsteller ein Schreiben namens „MIDA support letter“, das für die abschließende Überprüfung durch die Einwan- derungsbehörde „Immigration Department of Malaysia, Expatriate Services Division“ benötigt wird. Erst nach deren Genehmigung wird der Investor Pass ausgestellt. Das Visum ist zunächst sechs Monate gültig und kann auf bis zu zwölf Monate verlängert werden. Während die- ser Zeit sind mehrfache Einreisen nach Malaysia mög- lich. GTAI/IHK
Internationale Investoren können seit dem 1. April 2025 in Malaysia den sogenannten „Investor Pass“ beantragen, um verschiedene Investitionsprojekte im Land voranzutreiben. Der Investor Pass ermöglicht es, attraktive Anreize wie Steuerbefreiungen zu nutzen. Der Antrag muss zunächst online bei der malaysischen Investitionsförderbehörde „MIDA“ (Malaysian Invest- ment Development Authority) über die Plattform „Xpats Gateway“ eingereicht werden. Dabei sind verschiedene Nachweise vorzulegen; Dokumente, die nicht auf Eng- lisch sind, müssen gegebenenfalls übersetzt werden. Es gibt keine festen Mindestinvestitionsbeträge für den Investor Pass.
Zur Online-Plattform „Xpats Gateway“: xpatsgateway.com.my
KASACHSTAN Verdopplung der Agrarproduktion angestrebt
bei 3,9 Prozent, bei über einer Million Beschäf- tigten. Die wichtigsten Agrarregionen sind Nordka- sachstan, Turkestan und Akmola. Kasachstan sieht in der Landwirtschaft einen Schlüssel zur Diversifizierung seiner rohstofflastigen Wirt- schaft. GTAI/IHK
Kasachstan plant, seine Agrarproduktion bis 2028 zu verdoppeln und verfolgt dabei ehrgeizige Ziele: Die Bruttoproduktion soll von 16,3 auf über 33 Milliarden US-Dollar (US$) und die Exporte von 5 auf 10 Milliarden US$ steigen. Dafür stehen Landwirten fast 20 Milliarden US$ an zinsgünstigen Krediten und jährlich bis zu 1,7 Milliarden US$ an Subventionen zur Verfügung. Zusätzlich werden Investitionen in Verarbei- tungskapazitäten und Agrarcluster getätigt. Hierfür werden gezielt ausländische Investoren angeworben. Besonders in den Anbau- und Exportregionen wird auf moderne Landtechnik gesetzt, deren Import 2023 auf 1,43 Milliarden US$ stieg. Gleichzeitig soll der Selbstversorgungsgrad bei Lebensmitteln wie Käse, Geflügel oder Zucker steigen. Der Staat fördert Landmaschinenkäufe, Bewässerungssysteme mit Subvention von bis zu 80 Prozent sowie Investitionen in KI-gestütz- te Technik, etwa zur Bodenanalyse und Schäd- lingsbekämpfung. Trotz Förderung bleibt die Produktivität nied- rig, was Kritik an der Effizienz der Subventionen hervorruft. Das Verbot von Flächenkäufen durch Ausländer hemmt zusätzlich Kapitalzuflüsse. Dennoch wuchs der Agrarsektor 2024 real um 13,7 Prozent, womit er das höchste Wachstum unter allen Wirtschaftsbereichen erzielen konn- te. Sein Anteil am Bruttoinlandsprodukt liegt
26 MILLIONEN TONNEN Getreide wurden in Kasachstan 2024 geerntet – ein neues Rekord- ergebnis. QUELLE: GTAI
Kasachstan bietet mit seinen weiten Landschaften großes Potenzial in der Landwirtschaf t, wie hier bei der Ernte in Sorghum.
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