IHK-Global Business Ausgabe 6/2025

WELTWIRTSCHAFT

Im internationalen Geschäft verdunkelt sich der Himmel zu- sehends. In den USA hat sich die Stimmung besonders stark ein- getrübt. Im Bild: Der Hafen von Long Beach, Kalifornien, in dem viele Waren aus China an- kommen.

Globale Stimmung kippt Die Weltwirtschaft gerät ins Wanken – von Erholung der deutschen Außenwirtschaft keine Spur. Wie der aktuelle „AHK World Business Outlook“ zeigt, sind die Konjunktur- und Geschäftserwartungen deutscher Unternehmen rund um den Globus eingebrochen.

lokalen Konjunktur – im Herbst 2024 waren es noch 27 Prozent. Der Anteil derjenigen, die mit einer Ver- schlechterung rechnen, steigt von 22 auf 33 Prozent. Auch die aktuelle Geschäftslage an ihren lokalen Stand- orten bewerten die Unternehmen schlechter als noch in der Vorumfrage, allerdings besser als die Konjunkturent- wicklung oder die eigenen Geschäftserwartungen: 41 Prozent der Unternehmen bewerten ihre Geschäftslage als gut, 15 Prozent hingegen als schlecht. Die aktuellen Ge- schäfte werden damit nur geringfügig schlechter bewertet als noch im Herbst 2024. Bei den Geschäftserwartungen sind die Unternehmen im Vergleich zum Herbst deutlich pessimistischer. Nur noch 41 Prozent der Unternehmen erwarten bessere Geschäfte in den kommenden zwölf Monaten (Herbst 2024: 48 Pro- zent), während inzwischen 16 Prozent eine Verschlechte- rung für ihrer Geschäfte vor Ort rechnen (Herbst 2024: 10 Prozent). Die neue US-Handelspolitik und die internationalen Re- aktionen darauf senden Schockwellen durch die Weltwirt- schaft – Investoren verlieren das Vertrauen in verlässliche Rahmenbedingungen. Die Folge. Investitionen werden

Der „AHK World Business Outlook, Frühjahr 2025“ basiert auf den Rückmeldungen von rund 4.600 deutschen Unter- nehmen in über 90 Ländern, die zwischen dem 17. März und 14. April 2025 befragt wurden. Der Erhebungszeit- raum fiel damit in eine Phase erheblicher geopolitischer Umbrüche – darunter Donald Trumps sogenannter „Liberation Day“ am 2. April 2025 und dessen unmittel- bare Folgen für die Handelspolitik. Wir haben die wichtigsten Ergebnisse der Befragung für die Unternehmen weltweit, in der Europäische Union, den USA und in China näher angeschaut. Weltweit: Unternehmen schalten auf Krisenmodus Statt Aufbruch herrscht Ernüchterung: Deutsche Unternehmen im Ausland sehen sich in nahezu allen Weltregionen verschlechterten Rahmenbedingungen und wachsender Unsicherheit gegenüber. Besonders die handelspolitischen Umwälzungen durch die USA setzen die globale Konjunktur unter Druck. Die Stimmung ist weltweit eingetrübt. Nur noch 19 Pro- zent der Unternehmen erwarten eine Verbesserung der

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IHK Global Business 06/2025

ihk.de/rhein-neckar

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