03-2016 D

SRI LANKA

– Perle im Indischen Ozean

Die fünf Partnerschulen der SAM in Sri Lanka South Asia Institute of Theology (SAIT/HOMSA) in Norton Bridge Lanka Bible College & Seminary in Kandy (LBCS) und Colombo (LBCC) Colombo Theological Seminary (CTS) in Colombo Baldaeus Theological College (BTC) in Trincomalee Ulrich HALDEMANN, Länderverantwortlicher Asien EinWort, das Frieden bringt Der Herr sagt: „Mein Wort kehrt nicht leer zu mir zurück, sondern es wird bewirken, was mir gefällt, und aus- führen, wozu ich es gesandt habe!“ (Jesaja 55:11) DiesesWort wird auch an den Partner- schulen der SAM in Sri Lanka unter- richtet. Es ist uns ein Anliegen, dass es gerade hier Frieden und Liebe brin- gen kann – in einem Land, das von Krieg und Unruhen geprägt ist. Durch meinen Unterricht an diesen Schulen darf ich etwas zur biblisch- theologischen Ausbildung der Studie- renden beitragen und ihre Entwicklung miterleben – ein grosses Vorrecht. Ihre Geschichten sind oft aussergewöhnlich und enorm spannend. Besonders erfreulich ist, wenn die Stu- dierenden nicht nur Kopfwissen anhäu- fen, sondern wenn sich die Begeiste- rung über die Gute Nachricht praktisch auswirkt. So haben zum Beispiel einige Studierende vor dem letzten Weih- nachtsfest im Bergland Sri Lankas eine

Sri Lanka – eine Mischung aus England, Holland und Portugal! Das ist vielleicht etwas übertrieben, aber alle drei Kolonialmächte haben sichtbare Spuren auf der Insel hinterlassen: Portugal die Musik und die ka- tholischen Kirchen, Holland die Befestigungsanlagen und die Wasserkanäle und England hat dafür gesorgt, dass fleissig Tee angebaut, links gefahren und Englisch gesprochen wird. Neben den verschiedenen Kultureinflüssen ist ein weiteres besonderes Merkmal die paradiesische Vegetation – Sri Lanka ist eine Traumdestination für viele Touristen. Lange galt Sri Lanka als fortschrittliches Land, bis 1983 der Bürgerkrieg zwischen den beiden grössten Volksgruppen, den Singhalesen (75 Prozent) und den Tamilen (15 Prozent), ausbrach. Über 25 Jahre lang dauerte der brutale und blutige Krieg, dessen Folgen bis heute spürbar sind: Durch die Zerstörung von ganzen Gebieten mussten unzählige Menschen fliehen, viele haben ihre Lebensgrundlage verloren. In der Entwicklung ist das Land dadurch weit zurückgefallen, vielerorts herrscht Ar- mut, wirtschaftlich gab es lange Zeit kaum Fortschritte, die Arbeitslosigkeit ist hoch – vor allem unter Jugendlichen und jungen Erwachsenen. Der Konflikt zwischen den beiden Bevölkerungsgruppen brodelte noch lange nach Kriegsende unter der Ober- fläche weiter. Viele Sri Lanker sind von der jahrzehntelangen Gewalt traumatisiert. Dazu kam über viele Jahre hinweg das Misstrauen gegenüber einer korrupten und unfairen Regierung. Unter dieser Regierung litten auch die Christen, die rund 8 Pro- zent (4 Prozent Katholiken und 4 Prozent evangelische Christen) der 21.8 Millionen Einwohner von Sri Lanka ausmachen. Buddhisten bilden mit über 70 Prozent die grösste Religionsgemeinschaft, gefolgt von Hindus (12 Prozent) und Muslimen (10 Prozent). Im politischen Bereich gibt es derzeit aber eine positive Veränderung: Völlig über- raschend wurde 2015 ein Kandidat aus der Opposition als neuer Präsident gewählt. Er ist für viele ein Hoffnungsträger, der bemüht ist, dringend notwendige Reformen voranzubringen – und schon jetzt sind positive Veränderungen sichtbar. Tamilen, Christen und Muslime rechnen dadurch in Zukunft mit mehr Freiheiten und einige Sri Lanker, die ins Ausland geflüchtet sind, kehren langsam in ihr Land zurück. Die SAM in Sri Lanka 1993 entschied sich die SAM, die Christen und Gemeinden in Sri Lanka trotz des damals andauernden Krieges mit theologischer Bildung zu unterstützen. Heute zei- gen die christlichen Gemeinden ein erfreuliches Wachstum und das Bedürfnis nach gut ausgebildeten Pastoren und Mitarbeitenden ist gross. Zurzeit arbeitet die SAM mit fünf theologischen Ausbildungsstätten zusammen. An diesen Schulen studieren Tamilen und Singhalesen gemeinsam, wodurch Freundschaften entstehen und Vor- urteile abgebaut werden können – das ist eine ganz besondere Freude Um die Schulen baulich zu erweitern, hat die SAM mehrere Baucamps mit Schwei- zer Teilnehmenden durchgeführt. Da-raus wuchs der Wunsch, jungen Sri Lankern eine fundierte duale Ausbildung als Baufachleute anzubieten, um ihnen eine solide Erwerbsmöglichkeit zu eröffnen und auch die Bauqualität im Land zu verbessern. 2011 wurde deshalb das College for Constructions Skills (CCS) im Nordosten der In- sel aufgebaut, wo seither Lehrlinge ausgebildet werden.

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