Datenreport Internationale Jugendarbeit 2019

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6. Kapitel

Gut zwei Drittel der Teilnehmenden sagen, dass die Begeg- nung ihre Vorstellung vom anderen Land bzw. den anderen Ländern verändert hat. Deutlich wird, dass die Teilneh - menden nicht nur Eindrücke über die Besonderheiten der verschiedenen Länder mitnehmen (z. B. T284; T804), son - dern dass sich damit in hohem Maße auch Reflexionspro - zesse verbinden. So kehren 72 % der Befragten mit einem anderen Blick auf das, »was bei uns zu Hause üblich ist«, von der Begegnung zurück (T310). Auch die Motivation zu weiteren interkulturellen Erfah - rungen wird deutlich gestärkt (vgl. T314; T316): 88 % haben mehr Lust bekommen, auch andere Länder und Kulturen kennen zu lernen«. Und selbst den großen Schritt, ein- mal für einen längeren Zeitraum (mindestens drei Mona - te) in ein anderes Land zu gehen, können sich drei von vier Befragten grundsätzlich vorstellen. Das „Flair des Interna - tionalen“, das von vielen Mitarbeitenden eingebracht wird (vgl. Abschnitt »Oft Mitarbeitende mit eigener internati- onaler Erfahrung« S. 118), hat offensichtlich Potenzial zur Ausbreitung. Ein interessanter Effekt ergibt sich bei der Betrachtung der Teilnehmenden, die das aktuell bereiste Land bereits von früheren Reisen her kennen. Stärker als die erstmals Rei - senden berichten sie über einen Zuwachs an Wissen über das Leben in diesem Land (T300) und stimmen häufiger der Aussage zu, dass sie noch mehr über das andere Land erfahren wollen (T302). Wiederholte Begegnungen mit einem Land führen bei Teilnehmenden offensichtlich zu verstärkter Wahrnehmung und Neugier.

Interessant: Unter den Mitarbeitenden stimmt jede 4. Per- son nicht dem Ziel zu, dass die Teilnehmenden mit Men- schen aus der Gastregion in Kontakt kommen sollen, die Begegnungen sollen in manchen Fällen also nicht über die Gruppe der Teilnehmenden hinausgehen. → Abb 19

»Die Motivation zu weiteren interkulturellen Erfahrungen wird deutlich gestärkt.«

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