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»Bei einem Fünftel der Angebote öffentlich geförderter Internationaler Jugendarbeit stammt die Mehrheit der aus- ländischen Teilnehmenden aus Polen oder aus Frankreich.«
2.5 Herkunftsland der meisten ausländischen Teilnehmenden
Bei 128 Angeboten – das sind ca. 6 % aller Angebote der In- ternationalen Jugendarbeit im Jahr 2019 – bilden Teilneh- mende aus Syrien nach Teilnehmenden aus Frankreich die drittgrößte Gruppe ausländischer Teilnehmender. Damit liegt das Land, aus dem in den Jahren vor dem Berichtsjahr viele Menschen nach Deutschland flüchteten, auch insge - samt auf dem dritten Rang der Herkunftsländer der teil - nehmenden jungen Menschen. Jedoch kann davon ausge- gangen werden, dass diese Angebote nicht einem geplanten Jugendaustausch mit einer Partnerorganisation und gegenseitigem Besuch dienen und es auch darüber hi- naus nur wenig organisatorische Gemeinsamkeiten mit Angeboten der Internationalen Jugendarbeit geben dürfte, bei denen die größte Gruppe der Teilnehmenden aus Frankreich, Polen oder anderen z. B. europäischen Län - dern kommt. Bei einer weiteren Betrachtung von Herkunftsländern der Teilnehmenden bestätigt sich die hohe Bedeutung von Russland und der Türkei für die Internationale Jugendar- beit im Jahr 2019 13 . Es handelt sich hierbei um zwei weite- re Staaten, mit denen im Berichtsjahr offenbar ein hohes Maß an Zusammenarbeit im Rahmen der Internationalen Jugendarbeit stattfand, zumal es auch hier Strukturen und Institutionen für internationale Jugendbegegnungen gibt, wie die Stiftung Deutsch-Russischer Jugendaustausch oder die Deutsch-Türkische Jugendbrücke. In 118 bezie- hungsweise 102 Angeboten kommt die Mehrheit der aus- ländischen Teilnehmenden aus diesen Ländern.
Die Internationale Jugendarbeit findet oft mit Teilnehmen - den aus dem europäischen Ausland statt. Gerade dort, wo es gewachsene Strukturen gibt, gibt es besonders viele Ak- tivitäten. Überraschend häufig gibt es allerdings Angebote, bei denen die Mehrheit der ausländischen Teilnehmenden aus Syrien kommt. Die Angebote, die insbesondere mit Jugendlichen durchge- führt werden, die aus einem der häufigsten Herkunftslän - der von Geflüchteten stammen, unterscheiden sich unter vielen Gesichtspunkten von den Angeboten, an denen Kin- der und Jugendliche teilnehmen, die aus typischen Part- nerländern der Internationalen Jugendarbeit kommen. So sind die durchführenden Träger seltener Jugendverbände oder Jugendringe und der Themenschwerpunkt ist häufi - ger ein spiel- oder sportbezogener. Insgesamt kann man von einem Phänomen ausgehen, welches unerwartet sei - tens der Statistik als Internationale Jugendarbeit erfasst worden ist. Gleichzeitig werden damit Folgefragen nach ei- ner Schärfung der Begrifflichkeiten sowie einer Konturie - rung des Handlungsfeldes auch in Kontexten von Ansätzen interkultureller Jugendarbeit aufgeworfen. Rund ein Fünftel aller Angebote Internationaler Jugendar- beit im Kontext öffentlich geförderter Kinder- und Jugend - arbeit in Deutschland entfällt auf jene, bei denen die Mehr - heit der ausländischen Teilnehmenden entweder aus Polen oder aus Frankreich kommt. Bei beiden Ländern zeigt sich mit jeweils über 200 Angeboten die enge Part- nerschaft im Feld der Internationalen Jugendarbeit, insbe- sondere im Rahmen der Förderung durch die jeweiligen bi- lateralen Jugendwerke. → Abb 14
13 Hier sei noch einmal betont, dass die Daten sich auf das Berichtsjahr 2019 beziehen und der Zeitpunkt der Datenerhebung weit vor dem russischen Angriffskrieg auf die Ukraine im Jahr 2022 lag.
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