IHK-Global Business Ausgabe 3/2025

ASIEN-PAZIFIK

INDIEN Halbleiterindustrie wächst

In Indien sind derzeit sowohl Halbleiter- als

Rund 1 Million Fachkräfte für die Halbleiterbranche werden in Indien bis 2026 benötigt, schätzt der Per- sonaldienstleister NLB Services.

auch Backend-Fabriken im Bau. Diese werden von der indischen Regierung mit umfangreichen Förderpro- grammen subventioniert. Dabei zeichnen sich regionale Schwerpunkte ab. Viele Vorhaben werden zum Beispiel im Bundesstaat Gujarat realisiert. Das Gebiet zwischen Dohlera und Sanand, aber auch der Norden des Bundes- staates Maharashtra sind infolge der Investitionen auf dem Weg, zu bedeutenden Branchenclustern zu werden. Das dürfte die Ansiedlung entsprechender Zulieferbetrie- be in der Region zur Folge haben. Bis spätestens 2027 werden viele der sich derzeit im Bau befindlichen Projekte fertiggestellt. Einige Marktbe-

100 MILLIARDEN US-DOLLAR soll das

Branchenexperten weisen immer wieder darauf hin, dass zahlrei- che Fachkräfte nötig sind, um die entstehenden Produktionsan- lagen zu nutzen. Diese sind zum Großteil noch nicht vorhanden und müssen ausgebildet werden. Damit entstehen Möglichkeiten auch für Bildungsanbieter in diesem Bereich. GTAI/IHK

obachter gehen davon aus, dass Indien bereits 2026 seine ersten Chips produzieren wird. Deutsche Firmen haben die Möglichkeit, als Zulieferer tätig zu werden, etwa im Bereich Sensorik. Zudem lohnt sich der Blick nach Indien als poten- zielle neue Bezugsquelle für Halbleiter.

Marktvolumen der Halbleiterindustrie in Indien laut der India Brand Equity Foundation bis 2030 erreichen. QUELLE: GTAI

PHILIPPINEN „Create-More“ soll mehr Investitionen ins Land locken

Das neue „Create More“-Gesetz soll den Archipel für ausländische Direktinvestitionen attraktiver machen. Darin wird der Körperschaftssteuersatz auf das steuerpflich- tige Nettoeinkommen für alle ansässigen Unternehmen – unabhängig vom Umsatz und Betriebsvermögen – auf 20 Prozent festgesetzt. Bislang lag dieser für größere Firmen bei 25 Prozent. Um die Unternehmen in der verarbeitenden Industrie zu entlasten, gelten verbesserte Abschreibungs- möglichkeiten unter anderem auf neue Maschinen und Ausrüstung, auf Energiekosten sowie auf Ausgaben für Forschung und Entwicklung und berufliche Qualifizierungs- maßnahmen. Auch wurden die Zoll- und Umsatzsteuerbe- freiungen für exportorientierte Unternehmen auf weitere Produkte und betriebliche Aktivitäten ausgedehnt. Die Regierung hofft, mit diesem Reformpaket im regio- nalen Standortwettbewerb um Investoren aus der verarbei-

tenden Industrie punkten zu können. Fokussektoren sind unter anderem die Elektromobilität, erneuerbare Energien und Stromspeichertechnik sowie Datenzentren. Im Bereich Halbleiterfertigung sollen Investitionen im Frontend der Wertschöpfungskette wie Chip-Design und Wafer-Produk- tion angelockt werden. Bislang sind die Philippinen vor allem beim Testing und Packaging in der globalen Halblei- terlieferkette vertreten. Mit dem Gesetzespaket sollen sich auch die Bedin- gungen für private Investitionen im Infrastruktursektor verbessern. Im Rahmen ihres „Build Better More“-Pro- gramms will die Regierung bis 2028 knapp 200 Schlüs- selprojekte mit einem Investitionsvolumen von 164 Milliarden US-Dollar wenn möglich als öffentlich-priva- te Partnerschaften realisieren oder zumindest anschie- ben. GTAI/IHK

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IHK Global Business 03/2025

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