IHK-Magazin Ausgabe 2/2024

AUS DEN UNTERNEHMEN

AUS DEN UNTERNEHMEN

OTTOMISU COMMUNICATION „Live-Kommunikation ist unverzichtbar“ Die Heidelberger Agentur ottomisu communication setzt Events für Kunden überwiegend aus dem B2B-Bereich um – und hat schon viele Herausforderungen bewältigt.

LUKAS FREY Gut abgesichert Sorgen um das liebe Geld? Nicht, wenn es nach Lukas Frey geht.

W ie baue ich Vermögen auf? Was kann ich mir leisten? Wie sichere ich mich und meine Familie ab oder bessere für später meine Rente auf? Welche Förderun- gen helfen dabei? Bei vielen seiner Kunden die Anfangs- fragen im Gespräch mit Lukas Frey. Gerade jüngeren Kun- den helfe der Finanzexperte „flüssig“ zu bleiben. Ihnen empfiehlt Frey zwei Konten: Aus dem Einnahmenkonto speisen sich alle Ausgaben, die fest verplant sind, wie Miete, Nebenkosten, Versicherun- gen oder Abos. Was gut und gerne erübrigt werden kann, komme auf ein zweites Konto; ein monatlicher Fixbetrag wird automatisch abgezweigt. „Ändert sich etwas beim Ein- kommen, beispielsweise durch eine Gehaltserhöhung, fällt das schnell auf. Und man kann be- wusst entscheiden, wofür man das Geld verwenden möchte – fürs Vergnügen, für eine An- schaffung oder als Polster“, erklärt Frey. Finanzen haben den 32-Jäh- rigen früh schon interessiert und nicht mehr losgelassen. Nach Ausbildung und ers- ter Anstellung im Bereich Marketing hat Frey Betriebs- wirtschaft studiert, dann ein Start-up gegründet und in einer Unternehmensberatung gearbeitet, bevor er sich im Sommer 2020 als Finanzbera- ter selbstständig gemacht hat. „Die Schule bereitet uns nicht ausreichend auf Geldfragen vor“, sagt er. Zusammen mit mehreren Geschäftspartnern will Frey das ändern. Des-

wegen informieren sie unter anderem bei Mannschafts- abenden bei Fußballvereinen der Region dazu, wie seine persönliche Finanzstrategie entwickelt. Neben einem Hauptbüro in Brühl ist das Team um Lukas Frey in Walldorf und Eschel- bronn vor Ort. „Nur der per- sönliche Kontakt schafft Ver- trauen. Auch wenn man heute vieles online erledigen kann: Mit ein paar Klicks findet man kein Konzept“, erklärt er und fügt hinzu: „Zunächst einmal muss man wissen, wie man aufgestellt ist und was man will.“ Privatleute berät Frey in Sachen Versicherungen, Altersvorsorge, Geldanlage. Bei Bedarf betreue er auch kostenfrei deren Konten. Und im Fall eines Immobilienkaufs schaut der Jungunternehmer nach passenden Krediten. Für kleine und mittlere Unter- nehmen überprüft Frey unter anderem, ob Versicherungs- policen noch die aktuelle Situation widerspiegeln, Be- triebe also weder unter- noch überversichert sind. „Man mag es kaum glauben: Aber rund 80 Prozent der Unternehmen sind falsch oder zu teuer ver- sichert“, weiß er. Im Fokus aber hat Frey bei betrieblichen Kunden jedoch die Mitarbeiterbindung. „In Zeiten des Fachkräftemangels müssen gerade auch kleinere Betriebe dafür etwas tun“, sagt er. Sein Ansatz: Nettolohn- optimierung und betriebliche Altersvorsorge. Dabei hilft er in

M it einem lachenden und einem weinenden Auge erinnert sich Jörn Huber, Gründer und Inhaber von otto- misu communication, an den Sommer 2022. „Der war für unsere Branche im wahrsten Sinne des Wortes heiß“. Denn als die Beschränkungen durch Corona fielen und endlich wieder Live-Kontakte möglich waren, war die Sehnsucht nach Events über die gesamte Wirt- schaft hinweg groß. Großer Wermutstropfen: Man traf auf eine deutlich verkleinerte Branche, die eine halbe Million Mitarbeiter verloren hatte. „30 Prozent der geplanten Ver- anstaltungen konnten deshalb nicht stattfinden. Doch durch die Pandemie haben wir alle gemerkt, wie wichtig Live- Kommunikation ist und wie sehr sie uns fehlt, wenn wir darauf verzichten müssen“, so Huber. Doch auch wenn die Event- Branche wieder zurück ist auf der „Bühne“ – der Markt sei derzeit sehr volatil, berichtet der Agenturchef. Vor allem die massiven Kostensteigerungen bereiten dem Veranstaltungs- spezialisten Sorgen. „Wenn ein Unternehmen früher eine Million Euro für ein Meeting oder eine Konferenz in die Hand genommen hat, muss es heute 1,6 bis 2 Millionen Euro investieren“, erklärt Huber. Höhere Ausgaben für Gastro- nomie, Rohstoffe, Personal und Energie schlagen heftig

zu Buche. „Wir sind inzwischen an einem Punkt angelangt, an dem für viele Unternehmen das Limit erreicht ist.“ Umso wichtiger sei es, Events genau und ziel- gerichtet zu planen und umzusetzen. „Uns geht es vor allem darum, tragfähige Be-

und inhaltsgesteuer-

ten Veranstaltungen selbstverständlich. Gleichzeitig helfen Möglichkeiten zur Automatisierung natürlich, die Kos- ten zu reduzieren“, bringt es Huber auf den Punkt. „Aber wir sehen eben auch, dass die persönliche Begegnung und das

Live-Erlebnis weiterhin der entscheidende Faktor bei erfolgreichen Veranstaltungen sind.“ Was seine Agentur anbelangt, blickt Huber optimistisch in die Zukunft. „Wir waren schon immer agil und flexibel und haben auch unmögliche Dinge möglich gemacht. Für die kommenden Herausforde- rungen sehe ich uns bestens aufgestellt – nicht zuletzt dank meines Teams“. Zum Ausdruck bringe diesen Spirit auch der Name ottomisu, der 2019 den bisherigen Unternehmens- namen pro event ersetzt hat. Otto steht dabei als klassischer deutscher Name für Innova- tion und Zuverlässigkeit. Dem zur Seite gestellt wurde das indianische Wort misu, das fließendes Wasser bedeutet und damit Kreativität, Dyna- mik und die Fähigkeit, immer einen Weg zu finden, zum Aus- druck bringe.

ziehungen zwischen Unter- nehmen und ihren Märkten aufzubauen. Wir nennen diesen Ansatz ‚Connectivity‘“, skizziert der Marketingexperte das ottomisu-Geschäftsmo- dell. Eine reine Vermittlung von Informationen stehe dabei nicht im Vordergrund. Es gehe, so Huber, um Dialog und Ver- trauen und die Schaffung von Communities, zum Beispiel zwischen den Key Accounts eines Unternehmens. Und im Zeitalter von KI und Digitali- sierung hätten Events einen weiteren großen Vorteil, zählt Huber auf: Dass sie greifbar, echt und authentisch seien. Trotzdem ist Huber froh, dass sich das ottomisu-Team bereits früh mit Digitalisie- rung bzw. Hybridisierung von Events auseinandergesetzt habe. „Das war mitentschei- dend, die Corona-Pandemie gut zu überstehen zu kön- nen. Heute sind Streamings bei großen internationalen

Jörn Huber be- schäftigt bei der ottomisu communi- cation GmbH rund 30 Mitarbeiter.

Alle Zahlen müssen stimmen: Unternehmensberater Lukas Frey (oben) rechnet im Kundengespräch noch mal nach.

7 PROZENT der Unternehmen der Veranstal- tungsbranche in Deutschland fürchteten im Oktober 2023 um ihre Existenz QUELLE: IFO INSTITUT

Zusammenarbeit mit Steuer- experten und Lohnbuchhal- tern, Abgaben für Unterneh- men und Angestellte zu redu- zieren. Von dem eingesparten Geld werde dann zumeist eine lukrative zusätzliche Alters- vorsorge für die Angestellten aufgebaut. Laut Frey ein echter Mehrwert für das Unterneh- men und die Mitarbeiter.

Rund 80 Pro- zent der Unternehmen sind falsch oder zu teuer versichert.

Finanzberater Lukas Frey

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IHK Magazin Rhein-Neckar 02 | 2024

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