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AUS DEN UNTERNEHMEN
INNOVATION Ein Gebäude setzt Maßstäbe Das Wavehouse ist das weltweit größte Gebäude im 3D-Druck. Die wichtigsten Akteure des Projekts kommen alle aus der Region.
Das Wavehouse in Zahlen 54 Meter lang, 11 Meter tief und 9 Meter hoch Heidelberg Materials kamen zum Einsatz. 18 Grad Überhang sind mit dem Beton dank seiner Festigkeit realisierbar. 170 Stunden hat der reine Druck gedauert. Zehn Monate die komplette Bauzeit. 2,5 Millionen Euro hat das Projekt gekostet. 80 bis 100 Server werden installiert. ist das wellenförmige Gebäude. 333 Tonnen des 3D-Betons von
S ägen kreischen, Hämmer schlagen, Bauarbeiter rufen. Die typische Ge- räuschkulisse von Baustellen hat jeder im Ohr. In Heidelberg wurde Ende Januar ein Gebäude an seinen zukünftigen Mieter übergeben, dessen Errichtung im Vergleich dazu als still zu bezeichnen ist: das Wave- house. Der Grund für die gehörschonende Bauweise: Das Gebäude kommt aus einem 3D-Drucker. „Wir hatten eine Vision und jetzt im fertigen Gebäude zu stehen, ist das Schönste“, er- klärte Bauherr und Projektentwickler Hans- Jörg Kraus bei der symbolischen Schlüssel- übergabe. Neben Kraus auf der Bühne stand Matthias Blatz. Dessen Unternehmen Heidelberg iT wird im Wavehouse zukünftig ein Serverhotel betreiben. Die beiden Hei- delberger Unternehmer kennen sich schon lange. „Matthias Blatz war noch begeisterter von der Idee des 3D-Drucks als ich“, er- zählte Kraus. Dessen Credo: „Innovationen voranzutreiben, gelingt nur, wenn man die richtigen Leute um sich hat, die offen für Unbekanntes sind und Spaß dabeihaben, an etwas Neuem zu arbeiten.“ Und für das Wavehouse kam noch weitere Expertise aus der Region zusammen: SSV Architekten aus Heidelberg und Heidelberg Materials. Der Baustoffkonzern lieferte den Beton, ein „Hightech-3D-Baustoff“, so Jörg Dietrich: zu 100 Prozent recyclebar und im Ver- gleich zu herkömmlichem Zement mit einem um mehr als die Hälfte reduzierten CO2-Fußabdruck. Der Leiter Engineering und Innovation bei Heidelberg Materials bezeichnete das Wavehouse daher auch als „Highlight-Projekt“. Die Anforderungen an einen Beton für den 3D-Druck sind groß: Er muss einerseits nach Verlassen des Druckkopfes so fest sein, dass er die Form hält. Im Falle des Wavehouse rund zwei Zentimeter dicke Wülste, die dem Gebäude seine unverwechselbare Fassade geben. Andererseits aber nicht zu fest, sodass sich die darauffolgende Lage noch gut mit der unteren verbinden kann.
Das Wavehouse im Rohbau. Erst der 3D-Druck hat die ungewöhn- liche Form und Fassadengestal- tung ermöglicht.
Der Raum zwischen äußerer und innerer Wand wurde mit Metallgestängen versehen und dann mit Beton ausgegossen. Kleines Bild: Der Beton verlässt als zwei Zentimeter dicke Wulst den 3D-Druckkopf.
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Sicherheit, hohe Verfügbarkeit, Redundanz und Ausfallsi- cherheit, flexible IT-Ressourcen, skalierbare IT-Infrastruktur sowie große Bandbreiten und die Anbindung an den weltweit führenden Internet Exchange DE-CIX Frankfurt“, erklärt Ge- schäftsführer Matthias Blatz, der das Unternehmen vor mehr als 30 Jahren gegründet hat und bereits ein fünftes Server- hotel plant. Der Bedarf an regionalen Rechenzentren ist groß. Schließlich laufen Anwendungen in Forschung und Medizin oder komplexe KI-Modelle nur, wenn die Datenreise kurz ist. Nachhaltig soll das Gebäude übrigens nicht nur aufgrund seines Baustoffs sein: So ist geplant, die Serverabwärme in einem benachbarten Neubau einzusetzen. Im Sommer soll das Wavehouse dann in Betrieb. Den überreichten symboli- schen Schlüssel werden Blatz und seine Mitarbeiter übri- gens selten benötigen. Nicht nur, weil der Zugang per Chip geregelt ist: Heidelberg iT betreibt das Rechenzentrum per Fernwartung.
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Gestalterisch erlaubt das Druckverfahren unge- wöhnliche Formen: So zeigt sich das Wavehouse von außen mit geschwungenen Linien und wie mit einem Faltenwurf. Im Innern dagegen mutet das Gebäude konventionell an. Im Wesentlichen besteht das Wavehous aus einem großen, fenster- losen, rechteckigen Raum. Die unterschiedlichen Formen außen und innen ergeben sich aus der Bau- weise: Die jeweils sichtbaren Wände aus dem 3D- Drucker sind die beiden Seiten der „Verschalung“. Der Zwischenraum wurde mit Metallgestellen ver- sehen und anschließend mit Beton ausgegossen. Im Wavehouse werden 80 bis 100 Serverschränke ein Zuhause finden. Das Serverhotel bietet Unterneh- menskunden laut Heidelberg iT alle Vorteile eines modernen Co-Location-Rechenzentrums: „Erhöhte
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333 TONNEN Hightech-Beton kamen zum Einsatz QUELLE: HD MATERIALS
Matthias Blatz (Heidelberg iT) nimmt von Pro- jektentwickler Hans-Jörg Kraus den symboli- schen Schlüssel entgegen.
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IHK Magazin Rhein-Neckar 02 | 2024
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