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Jörg Bierbass (ARGE) und Projektleiter Jan Sator (rechts) bei einer ihrer regel- mäßigen Baustellenbegehungen.
Der Präsident von Haus & Grund Deutschland Kai Warnecke (brauner Anzug) würdigt das vorbildliche Engagement des Kieler Vereins.
Neubau der Bank war für ihn dennoch besonders. Die Begeisterung ob der Ausmaße des gesamten neuen Quar- tiers und auch des „HörnAnkerHaus“ war ihm bei der Begehung an dem kalten Dezembertag anzumerken. Seit März 2022 hat sich die Investitionsbank schon gut eingelebt und fühlt sich wohl an der Hörn. Bierbass freut sich schon persönlich auf die neuen Nachbarn und auf das große Wohnungsangebot, gefördert wie auch frei finanziert. „Wir können hier eine ganze Menge Gutes zusammen erreichen“, betont er und hebt den bedeutsamen Standort hervor. „In Kombination mit den neuen Gewer- beflächen und Büroeinheiten sowie den Bestandsgebäuden wird das hier ein richtig gutes Quartier werden.“ Es ist immer eine gewisse Herausfor- derung, geförderten Wohnungsbau umzusetzen, das weiß auch Bierbass. Umso wichtiger ist es, dass gerade in Kiel für Menschen mit etwas kleinerem Portemonnaie Wohnen ermöglicht wird. An der Hörn hat sich die Inves- torengemeinschaft darauf verständigt, 40 Prozent der Mietwohnungen in die Förderung zu nehmen. Der Anteil ge- förderter Wohnungen liegt damit sogar über dem Durchschnitt der in Kiel ge- nehmigten Mischquartiere. Gerade im
Hinblick auf die Wirtschaftlichkeit und in Verbindung mit enorm gestiegenen Baukosten scheint dieser Anteil eine kritische Marke darzustellen. Sator steht deshalb im ständigen Austausch mit der Investitionsbank sowie dem bautechni- schen und bauwirtschaftlichen Partner, der ARGE Schleswig-Holstein. Natürlich müssen zum einen die für die Förderung geeigneten Wohnungen identifiziert und geplant werden. Diese Wohnungen sollen außerdem in den Gesamtkontext des „HörnAnkerHaus“ bzw. des ge- samten Quartiers passen. Dabei braucht es vor allem stabile Quartiere mit einer guten Durchmischung der Bewohner. Letztere konnte vor allem auch durch die Mitwirkung der Investoren an dem vorangegangenen Architektenwettbe- werb mit der Stadt Kiel erzielt werden. Zum anderen stehen die Fördermieten, die niedriger sind als die ortsüblichen Marktmieten, den teilweise deutlich angestiegenen Baukosten gegenüber. Direkte Baukostenzuschüsse und zins- günstige Darlehen – ausgegeben von der Investitionsbank – gleichen diese Differenz aus. Das Projekt ist dennoch wirtschaftlich. Dafür hat Bierbass in vielen Gesprächen mit dem Bauherrn gesorgt. „Es freut uns sehr, dass wir hier jetzt ein gutes Quartier auf den Weg bringen und die soziale Wohnraumför-
derung wirklich vorbildlich umsetzen“, resümiert Bierbass.
Präsident von Haus & Grund Deutschland Kai Warnecke, Götz Bormann, Vorsitzender Haus & Grund Kiel, Natascha Hoffmann, Geschäftsführe- rin Frank Gruppe, Innenministerin Sabine Sütterlin-Waack und Bundesbauministerin Klara Geywitz beim Richtfest (v.l.n.r.).
Die Hörn hat die besten Vorausset- zungen, die Erwartungen zu erfüllen, die die Stadt Kiel, die Bauherren und auch die Planer in das Quartier gesetzt haben. Das ist auch der Wunsch von Sator: „Die Abgrenzung zwischen Ost- und Westufer soll aufgehoben werden, der Brückenschlag zwischen den beiden Seiten der Förde soll gelingen. Wir wünschen uns, dass sich die Menschen aus allen Kieler Stadtteilen an der Hörn treffen.“ Wenn Klara Geywitz, ihres Zeichens Bundesbauministerin, den Weg aus Berlin nach Kiel nicht scheut, um beim Richtfest dieses Bauvorhabens dabei zu sein, muss hier etwas Besonde- res entstehen. <<
weiter Weg und ich finde, dass wir stolz auf das bereits Erreichte sein können. Mit dem Projekt zeigen wir neue Wege auf und ich freue mich, wenn wir ein Vorbild für andere Haus & Grund Orga- nisationen sein können“, sagt Sator. Journalistische Tätigkeit gehört nicht zur Aufgabenbeschreibung des Projektlei- ters eines Neubaus. Sator beschreitet auch hier neue Wege. Er ist Gesicht des Bautagebuchs. Hier werden in Kurz- filmen der Baufortschritt dokumentiert und Protagonisten interviewt. „Man wächst ja bekanntermaßen an seinen Aufgaben. Und ich kann sagen, dass unsere Projektpartner und auch unser
Bauunternehmen zu Beginn ein wenig erstaunt geschaut haben, als wir vor einigen Monaten zum ersten Mal mit einem Kameramann auf der Baustelle standen. Das ist in der Form doch eher unüblich. Mittlerweile weiß ich aber, dass sie jedes Mal aufs Neue ebenso gespannt sind, den Fortschritt aus der Sichtweise von Haus & Grund zu sehen.“ Stein für Stein, Wohnung für Wohnung wächst an der Hörn in Kiel das neue Wohn- und Geschäftsviertel empor. Rund um die Halle400 entstehen auf der ehemaligen Industriebrache in direkter Wasserlage etwa 750 neue Wohnungen sowie Büroflächen, kleine Geschäfte und Gastronomiebetriebe. Das Besondere dabei: 40 Prozent aller Mietwohnungen werden öffentlich gefördert. Angemessener und bezahlbarer Wohn- raum für Menschen mit kleinem Ein- kommen ist knapp. Grund genug für Haus & Grund Kiel, die soziale Wohnraumförderung im prominenten Neubauprojekt selbst in die Hand zu nehmen. Der Verein leistet gemeinsam
mit seinen Mitgliedern einen Beitrag zur Schaffung von bezahlbarem Wohnraum – einen großen Teil davon im Rah- men des geförderten Wohnungsbaus. Insgesamt werden dann sieben der 18 Wohnungen des „HörnAnkerHaus“ verschiedenster Größe auf einer Fläche von 425 m² exklusiv für Menschen mit Wohnberechtigungsschein zur Verfü- gung stehen. Und das über die vollen 35 Jahre. Die anfänglichen Mieten liegen dann bei 6,10 € bzw. 8,00 € pro Quadratmeter Wohnfläche. Der verantwortliche Projektleiter Jan- Niklas Sator hat das zu seinem Herzens- projekt gemacht. Um mehr darüber zu erfahren, wie die Investitionsbank gemeinsam mit Immobilieneigentümern und Bauherren dafür Sorge trägt, dass vermehrt geförderter Wohnraum ent- steht, hat er sich mit Jörg Bierbass für das Bautagebuch zum Interview auf der Baustelle getroffen. Bierbass kommt in seiner Funktion als Leiter für den Mietwohnungsbau häufig auf die Baustellen seiner Kunden im ganzen Bundesland. Der Besuch in unmittelbarer Nachbarschaft zum
Information Den gesamten Eintrag in das Bau- tagebuch des „HörnAnkerHaus“ mit dem Interview gibt es hier:
Innenhof des Mehrfamilienhauses.
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