NORDIC FRIENDS LOUNGE 23
[ Nordic
point of view ]
Bauen für morgen
Die nordischen Länder setzen sich besonders für eine nachhaltigere Lebenswirklichkeit ein. Das gilt auch für den Bausektor: Mit nachhaltigen Ideen für Bauen und Wohnen kann die Region zum Vorbild für die ganze Welt werden.
Der Gebäude- und Bausektor trägt erheblich zu den weltweiten Emissionen von Kohlendioxid (CO2)bei. Laut einer Studie der Vereinten Nationen aus dem Jahr 2018 ist der Sektor für fast 40 Prozent der ener- giebezogenen CO2-Emissionen verantwortlich. Des- halb kann er auch eine entscheidende Rolle bei der Bewältigung der Klimakrise spielen. Die Optimierung der Energieeffizienz in Gebäuden könnte zusammen mit der Dekarbonisierung des Stromnetzes einen wesentlichen Beitrag zur Erreichung der Klimaziele leisten. Beim aktuellen Streben nach Innovationen und Lösungen blickt die Weltgemeinschaft ins- besondere auf die nordischen Länder, die bei der Schaffung einer zukunftsfähigen, nachhaltigen Bau- industrie eine Vorreiterrolle übernommen haben. Wegweisend für den Klimaschutz Viele nordische Initiativen treiben den Wandel voran, indem sie die Entwicklung nachhaltigerer Bauweisen und -materialien fördern. Eine davon ist das FUTURE Projekt: Die schwedische Region Skåne und die dänische Hauptstadtregion mit Seeland unterstützen sich gegenseitig bei der Integration und Speicherung erneuerbarer Energien in Gebäuden sowie bei der Wiederverwendung von Baumaterialien und beim Recycling. In diesem Rahmen entstand die Idee, Textilabfälle in Wärmedämmung und akustische Ver- kleidungen für Gebäude umzuwandeln. Das hilft, die Verbrennung von Textilfasern zu reduzieren. Auch die Norweger entwickeln kreative innovative Lösungen. So haben die Stadt Oslo und die Ge- meinden Bærum, Asker und Drammen in den letzten zehn Jahren das Programm FutureBuilt unterstützt, das kohlenstoffarme Stadtprojekte schafft. Eines davon ist die Ruseløkka-Schule in Oslo. Bei der Re- novierung der Schule verwendeten die Bauarbeiter ausschließlich kohlenstoffarmen Zement und recycel- ten Stahl. Außerdem kamen 4.500 Ziegelsteine und Granitblöcke aus dem bestehenden Gebäude erneut zum Einsatz. Bei der Konstruktion wurden sogar die künftige Wiederverwendung von Baumaterialien ein- geplant und die neuen Ziegel mit Kalkmörtel verlegt, um sie später leichter wieder entfernen zu können.
Die nordischen Länder machen große Fortschritte im Bereich des nachhaltigen Bauens. Viele Projekte bieten Inspiration für andere Regionen.
Großraum Kopenhagen. Eine solche Sanierung ist kompliziert, und Interessenten können dabei schnell den Überblick verlieren. Deshalb hat Gate 21 eine Plattform geschaffen, die Hauseigentümer durch den Prozess führt. Die Forschung geht weiter Diese Initiativen stehen im Einklang mit der Vision des Nordischen Rates, die Region zur nachhaltigsten der Welt zu machen. Die nordischen Länder sehen sich selbst als Testgebiet für die Einführung revolu- tionärer Energie- und Gebäudetechnologien. Doch um die Klimaziele in Dänemark, Schweden, Norwe- gen und erst recht weltweit zu erreichen, muss die Suche nach innovativen Lösungen weitergehen. Die dänische Ministerpräsidentin Mette Frederiksen hat dafür die Devise ausgegeben: „Wenn wir jetzt schon alle Lösungen kennen würden, wären unsere Ziele nicht ehrgeizig genug.”
Schon gewusst? Da die Bauindustrie zu den emissionsintensivsten Branchen gehört, bietet sie Anlegern die Möglichkeit, einen echten Wandel voranzubringen. Der Nordea 1 – Global Sustainable Listed Real Assets Fund investiert in nachhaltige Immobilienunternehmen, die bei der Umsetzung von Netto-Null-Projekten Vorreiter sind Weitere Informationen:
nordea.de/ThematischeNachhaltigeLoesungen nordea.at/ThematischeNachhaltigeLoesungen
In Dänemark organisiert die Initiative Gate 21 die energetische Sanierung von Einfamilienhäusern im
ISSUE 02.2018 AUSGABE NR. 1/2023
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