III. Erfahrungen und Wirkungen Seit vielen Jahren versuchen Organisationen internationale Jugendbegegnungen möglichst nachhaltig zu gestalten und nachhaltiges Verhalten erlebbar werden zu lassen. Viele der Erfahrungen, die die befragten Organisationen mit dem Thema Nachhaltigkeit machten, sind positiv und führten zu positiven Erlebnissen, die über die Maßnahme hinaus nachwirken können.
Aha-Erlebnisse und Wirkung auf die Teilnehmenden Nachhaltigkeit ist von Interesse
• Das Interesse an Nachhaltigkeitsthemen ist bei vielen Teilnehmenden internationaler Programme groß. Viele Teilnehmende sind informiert, kritisch und engagiert. Sie zeigen sich motiviert und bringen eigene Ideen ein. • Bildungsmaßnahmen wie Workshops und Reflexionsformate führen oft zu positiven Lernerfahrungen und Aha-Momenten, insbesondere wenn sie mit praxisnahen Lösungen verknüpft sind. Nachhaltigkeit praktisch umgesetzt! • Vor allem bei Begegnungen, die in Deutschland stattfinden, beruhen zahlreiche Aha-Erlebnisse auf dem alltäglichen Erleben von ökologischen Standards. Oftmals sind ausländische Teilnehmende überrascht über die Selbstverständlichkeit der Mülltrennung in Deutschland und über die Unterschiede im Umgang mit Müll und Recycling zwischen Ländern. • Ressourcenschonung ist ein häufiges Thema für Erkenntnisse, ob es sich beispielsweise um Alternativen zum Spülen von Geschirr am laufenden Wasserstrahl handelt, um das Nutzen von Trinkwasser aus der Leitung oder das Sparen von Strom. Bewundert werden häufig deutsche und skandinavische Pfandsysteme verbunden mit der Idee, diese europaweit einzuführen. Vegetarische Ernährung schmeckt – ÖPNV rockt!? • Positives Feedback zu vegetarischen und veganen Speisen kann zur Erkenntnis führen, wie schmackhaft und vielfältig diese sein können. In vielen Jugendherbergen ist es beispielsweise schon Standard, möglichst ökologisch, regional und weitgehend vegetarisch zu kochen. Hilfreich ist, wenn nicht der Fleischverzicht im Mittelpunkt steht, sondern das großartige Angebot vegetarischer Speisen und die Neugier, Neues auszuprobieren. • „Travel like a local“ – für die meisten Organisationen ist es selbstverständlich, vor Ort öffentlich oder zu Fuß, mit Rädern etc. unterwegs zu sein. Positive Beispiele zeigen, dass es nicht nur ökologisch sinnvoll ist, sondern auch richtig viel Spaß machen kann, gemeinsam mit öffentlichen Verkehrsmitteln unterwegs zu sein. Die Reichweite und Flexibilität des ÖPNV in deutschen Städten überrascht viele internationale Teilnehmende. Über weitere Strecken kann die gemeinsame Anreise eine wichtige gruppendynamische Funktion haben und ist bestenfalls nicht nur lästiger Weg von A nach B, sondern bereits Teil der internationalen Begegnung.
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