Unterschiedliche Perspektiven auf Nachhaltigkeit • Augenöffnend sind Situationen, die – oft ungeplant – zeigen, wie unterschiedlich die Gewohnheiten der Teilnehmenden sind und der Blick auf deren Auswirklungen für Umwelt, Klima, Arbeitsbedingungen etc. Diskussionen reichen von der Unmöglichkeit von Mülltrennung in Serbien bis zum Dilemma, ein T-Shirt für zwei Euro zu kaufen. Die Diskussionen der Jugendlichen schärfen das Bewusstsein für andere Sichtweisen und Bedürfnisse , aber auch für eigene Prioritäten. • Augenöffnend und motiviert ist es, beispielsweise Schüler*innen in Indien zu begegnen, die in Ökoclubs engagiert sind oder Jugendlichen, die aus einfachsten Verhältnissen kommen und sich mit Zuversicht für ihre Mitmenschen und die Gesellschaft einsetzen. • Augenöffnend kann es auch sein, den unterschiedlichen Stellenwert von Nachhaltigkeit in der Wahrnehmung von Gleichaltrigen zu erleben; zu erleben, dass Nachhaltigkeitsthemen für manche Jugendlichen gar keine Rolle spielen, weil sie mit anderen Themen zu kämpfen haben; zu erleben, dass was für die einen zum guten Ton gehört (sich den Teller voll zu laden) für andere als Lebensmittelverschwendung wahrgenommen wird. Eine Organisation erzählt von einem Geländespiel in einem sehr vermüllten Waldstück – was sowohl die Teilnehmenden als auch die Gastgebenden schockiert und frustriert hat. Andere Perspektiven schärfen die eigenen Werte und die Reflexion des eigenen Verhaltens. Mein Engagement kann etwas verändern! • Wirkungsvolle Erfahrungen im Alltag finden statt, wenn Teilnehmende erleben, wie durch die Nutzung von RE-Cups oder das Auffüllen der eigenen Wasserflasche am Wasserhahn Ressourcen und bares Geld gespart werden. Oder wenn erkannt wird, dass das Nutzen erneuerbarer Energien auch mit finanziellen Vorteilen einhergeht. • Wirkungsvolle Erfahrungen finden statt, wenn Teilnehmende erleben, dass durch ihren aktiven Beitrag und ihr tatkräftiges Engagement etwas Nachhaltiges entsteht: Sei es das Bauen von Nistkästen oder das Gestalten eines Jugendraums. Persönliche Betroffenheit • Wirkungsvolle Erfahrungen werden verstärkt, wenn betroffene Jugendliche selbst ihre Themen transportieren und eine stärkere emotionale Verbindung zu ihren Peers herstellen. Auch dazu bieten internationale Begegnungen oft sehr gute Gelegenheiten. • Trockenheit und Wasserknappheit als Auswirkungen des Klimawandels werden begreifbar durch persönliche Erfahrungen, wenn beispielsweise das Wasser zeitweise abgestellt und rationiert wird. Die Aha-Momente für Teilnehmende an internationalen Begegnungen resultieren aus der direkten Erfahrung von Nachhaltigkeit im Alltag, dem Austausch mit Jugendlichen aus anderen Kontexten sowie aus praktischen Tätigkeiten. Diese Erlebnisse tragen dazu bei, das Bewusstsein zu schärfen und neue Perspektiven auf Nachhaltigkeit zu gewinnen.
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