BZ 07:2024_Aktuell 2

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JOB & KARRIERE / WIRTSCHAFT

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Neuer Fachkräftemonitor für den Bezirk Braunau und Chancen durch Entlassungen: Eine Analyse

Seit 2013 bietet der Fachkräf- temonitor einen umfassenden Überblick über die aktuelle und zukünftige Fachkräftesituation in Oberösterreich. Dieses Instru- ment wurde nun weiter verfeinert, um einen noch besseren Einblick in den Arbeitsmarkt zu geben. Neben der Analyse nach Re- gionen und Branchen sind jetzt auch detaillierte Auswertungen einzelner Berufe möglich, und der Prognosehorizont wurde bis 2040 erweitert. Laut dem Monitor werden bis 2030 fast 84.000 Fachkräfte in Oberösterreich fehlen. Bis 2040 wird ein Mangel von 151.000 Fachkräften prognostiziert, so Wirtschaftslandesrat Markus

be waren in dieser Zeit jedoch zu optimistisch und hofften auf eine anhaltende Hochkonjunktur.

Ausbildungsgrad im Bezirk Brau- nau durch Investitionen in Qualifi- zierungsprogramme eingedämmt werden konnte. Chancen für andere Branchen durch Fachkräftemangel Die durch Entlassungen freige- setzten Arbeitskräfte bieten an- deren Branchen die Möglichkeit, den Fachkräftemangel zu kom- pensieren. Die Umschulung und Qualifizierung von Arbeitslosen, insbesondere von Geringquali- fizierten und älteren Arbeitneh- mern, kann helfen, die Lücken in dringend benötigten Berufen und Branchen zu füllen.

Das neue Prognosemodell, das vom deutschen WifOR-Insti- tut entwickelt und basiert auf Eu- rostat-Daten, Arbeitsmarktdaten der Statistik Austria sowie tages- aktuellen Online-Stellenanzeigen.

Schwächelnde Bau- und Autoindustrie

Die Wirtschaft im Bezirk Brau- nau ist breit aufgestellt und nicht allein von der deutschen Fahr- zeugindustrie und der schwä- chelnden E-Autosparte abhän- gig. Der jüngste Stellenabbau bei HAI in Ranshofen ist auch auf die Baukrise zurückzuführen, da das Unternehmen die Baubranche beliefert. In der ersten Phase der Ent- lassungen wurden oft gut verdie- nende Akademiker gekündigt, die erst kurz im Unternehmen waren. Nun sind vor allem Geringqua- lifizierte, tendenziell über 50-Jäh- rige und Personen mit Migrati- onshintergrund betroffen. Positiv ist, dass die Arbeitslosigkeit unter jungen Menschen mit niedrigem

Steigende Arbeitslosigkeit im Bezirk Braunau

Die Arbeitslosenquote im Be- zirk Braunau betrug im Juni 4,9 Prozent, eine der höchsten in Oberösterreich nach dem Zent- ralraum. Noch vor kurzem such- ten namhafte Firmen händerin- gend Personal, doch diese Zeiten sind vorerst vorbei. Um Fachkräfte anzuziehen, wurden sogar Aktionen wie eine Zwei-Tage-Woche bei vollem Gehalt vom Automatisierungsun- ternehmen B&R gestartet. Nach dem Corona-bedingten Auf- schwung wuchs die Wirtschaft stark, und Fachkräfte wurden dringend benötigt. Einige Betrie- über die Grenzen hinaus aner- kannt und bietet entscheidende Werkzeuge für eine effizientere Landwirtschaft. Heimische Betriebe wie Bern- hofer und Murauer aus Höhnhart tragen ebenfalls zur technolo- gischen Weiterentwicklung bei. Durch ihre Zusammenarbeit mit Fliegl entstehen fortschrittliche Gerätschaften, die nicht nur in der Landwirtschaft, sondern auch im kommunalen und gewerblichen Bereich Anwendung finden. Vor Kurzem trafen sich Vertre- ter dieser Unternehmen bei Fliegl zu einem Austausch über aktuelle Technologien und laufende Pro- jekte. Dieser Erfahrungsaustausch unterstreicht die Bedeutung ge- meinsamer Entwicklungsprojekte, die die Region als Zentrum land- wirtschaftlicher Innovationen wei- ter stärken. Diese Kooperationen zeigen eindrucksvoll, wie wichtig das Zusammenspiel von Technologie

Achleitner (ÖVP): „Es ist wichtig, diese Zahlen zu kennen, um als Standortpolitik und auch als Un- ternehmen rechtzeitig Vorsorge zu treffen und Maßnahmen zu er- greifen, damit keine Lücken ent- stehen.“ Unternehmen sollten diese Gelegenheit nutzen und in Wei- terbildungs- und Umschulungs- programme investieren, um die verfügbaren Arbeitskräfte optimal einzusetzen und gleichzeitig dem prognostizierten Fachkräfteman- gel entgegenzuwirken. Landwirtschaft als Hightech-Wirtschaftszweig: Innovation im Innviertel

Die Landwirtschaft hat sich in den letzten Jahren zu einem der fortschrittlichsten Wirtschaftssek- toren entwickelt. Moderne Tech- nologien wie GPS-gesteuerte Traktoren, Drohnen zur Feldüber- wachung und automatisierte Ern- temaschinen revolutionieren die landwirtschaftliche Produktion. Diese Entwicklungen ermög- lichen nicht nur eine erhebliche Steigerung der Effizienz und Prä- zision, sondern tragen auch dazu bei, Ressourcen gezielter einzu- setzen und die Umweltauswirkun- gen zu minimieren. In der Region Innviertel spie- len innovative Unternehmen eine Schlüsselrolle in dieser technolo- gischen Transformation. So arbei- tet die Firma Fliegl in Mühldorf/ Inn, ein bekanntes Unternehmen mit 350 Mitarbeitern, kontinuier- lich an der Entwicklung moderns- ter Produkte und Lösungen für Fahrwerkstechnik und Kipper. Ihre Innovationskraft ist weit

Interessante Exkursion: Im Bild - links hinten: Gramiller Ferdinand; Links vorne: Maier- hofer Rudolf, Verkauf Fa. Fliegl, Schickbauer Gerhard, Wimmer Ferl, Murauer Hermann, Murauer Maria, Murauer Frieda, Murauer Hermann sen., Fliegl Josef, Un- ternehmenschef, Fliegl Josef sen. Gründer der Fa. Fliegl, Bernhofer Ferdinand, WB-Obmann. Foto: WB-Höhnhart

und Landwirtschaft ist, um den wachsenden Anforderungen an Effizienz, Nachhaltigkeit und Prä- zision gerecht zu werden. Die Region Innviertel beweist, dass sie ein bedeutender Motor für technologische Innovationen im Agrarsektor ist.

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