MIBA Miniaturbahnen

MODELLBAHN-ANLAGE

M eine N-Anlage hat die Grundfläche 3,3 m x 2,3 m, das sind ca. 7 m 2 in der Grund- form als „U“. Sie ist also von innen begeh- bar. Dadurch bietet sich mir die Möglich- keit einer fast 360-Grad-Perspektive rundum, wenn ich auf einem Bürostuhl im Mittelgang Platz nehme. Man ist also mittendrin im Betriebsgeschehen und kann die Züge aus nächster Nähe beobachten. Wenn ein Zug aus dem Hauptbahnhof auf die Strecke gelangt und man ihn mit den Blicken verfolgt, so ändert sich auch das Blickfeld von städtisch zu länd- lich, was den Eindruck verstärkt, als habe der Zug eine längere Strecke zurückgelegt. Die Anlagenhöhe liegt zwischen 80 und 130 cm; die niedrigen Anlagenabschnitte können also gut im Sitzen, die höheren gut im Stehen betrachtet werden. Meine Anlage entspricht keiner Modulnorm, daher konnte ich die Höhenlagen frei definieren.

Über dem linken Bahn- hofskopf spannt sich eine Stahlfachwerk- Kastenbrücke, die eine eingleisige Nebenstre- cke trägt. Unterhalb hat sich noch der Güterbahnhof angesie- delt.

Angaben zur technischen Ausstattung Ich habe Gleisbesetztmelder in allen durchgehenden Bahnhofsgleisen und Rangiergleisen installiert. Deren Impulse werden auf ein Gleisbildstellpult übertragen und sorgen dort für die entsprechende Rotausleuch- tung der schematisch dargestellten Gleise. Auch Wei- chenlagen und Signalstellungen werden auf dem Stelltisch abgebildet. Die Fahrstraßenfestlegung und die notwendige Überwachung erfolgen allerdings manuell, weil die Anlage komplett analog gesteuert wird. Man könnte diese Aufgabe zwar auch einem Computer übertragen, doch würde dies sehr viele Rückmelder und entsprechend zahlreiche Rückmel- deabschnitte bedeuten. Da fahre ich lieber nur die Fahrzeuge digital, wie es einst bei der Westbahn von Michael Meinhold vorexerziert wurde. Um auch bei abgedunkeltem Zimmer einen rea- listischen Eindruck zu erhalten, habe ich eine auf- wendige Beleuchtung eingebaut: ca. 260 Glühlampen verteilen sich über die Anlage als Straßen- oder Haus- beleuchtung. Alle Lichtquellen sind dabei individuell auf den jeweiligen Standort durch feste Vorwider- stände gedimmt. Dadurch ergibt sich eine sehr natür- liche, stimmungsvolle und harmonische Ausleuch- tung der Szenerie. Durch die Verwendung von Glühlampen statt der heutzutage üblichen LEDs bietet die Anlage einen zeitgemäßen Epoche-III-Ein- druck. In technischer Hinsicht hat dies den Vorteil, dass der Stromfluss begrenzt wird, was nicht nur den Stromverbrauch der gesamten Anlage senkt (diesen Punkt unterschätzt man beim Bau einer Anlage gerne mal …), sondern auch die Lebensdauer der verwen- deten Glühbirnen deutlich erhöht. Die Birnchen müssen daher nicht häufiger ausgetauscht werden als ihre LED-Konkurrenz.

Unten: Kaum hat der Pmg mit V 80 004 die Kastenbrücke verlas- sen, verschwindet die Strecke hinter einem Wäldchen.

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