MIBA Miniaturbahnen

VORBILD

DIE BAUREIHE 44 DER DRG/DB/DR Heute kennt die Baureihe 44 jedes Kind. Lange Zeit war aber nicht klar, ob der Dreizylinderantrieb der Baureihe 44 wirklich der bessere war. Martin Knaden beschreibt, wieso sich bei den Güterzugloks – im Gegensatz zu den Schnellzugloks – der kom- pliziertere Antrieb durchsetzen konnte. Die Kraft der drei Zylinder

D er Typenplan für den Bau von Ein- heitsloks von 1924 sah in der Klasse mit 20 Tonnen Achsdruck neben den 2’C1’-Schnellzugloks auch 1’E-Güterzugmaschinen vor. Bei beiden Bau- arten gab es hinsichtlich der Zylinderzahl verschiedene Ansätze: Die Baureihe 01 sollte mit zwei Zylindern ausgestattet sein, die BR 02 zum Vergleich ein Vierzylindertriebwerk erhalten. Ähnlich lag es bei den Güterzug- maschinen: Die BR 43 musste mit zwei Zylin- dern auskommen, die 44 erhielt ein Drei- zylindertriebwerk. Die DRG gab bei der Deutschen Lokomo- tivbau-Vereinigung je 10 Maschinen der Bau- reihen 43 und 44 in Auftrag. 1926 wurden die 44 001 bis 010 von der MF Esslingen, Hen- schel und Schwartzkopff abgeliefert, 1927 folgten von Henschel und Schwartzkopff die 43 001 bis 010. Beide Spielarten wurden auf den Mittelgebirgsstrecken in Thüringen und auf der Frankenwaldbahn erprobt. 44 004 gelangte direkt nach der Abliefe- rung zur Lokomotiv-Versuchsanstalt (LVA) Grunewald. Dort wurde sie in Probefahrten mit der zuvor getesteten preußischen G 12 verglichen. Diese Versuchsfahrten ergaben einen um 4 Prozent niedrigeren Brennstoff- verbrauch, sodass man sich – wie auch bei der Baureihe 01 – für die einfachere Zwei- zylinderbauart entschied.

Im Merkbuch der Bundes- bahn findet man auch zur Baureihe 44 alle wesent- lichen Anga- ben. Interes- sant sind die Unterschiede zwischen der ersten Liefe- rung (also den Probeloks) und den erst Jahre später abgelieferten Baulosen.

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