MIBA Miniaturbahnen

VORBILD

Ganz anders verhielt es sich bei den Sandkästen. Sie bestanden ursprünglich aus Silumin und wurden ab der E 94 151 aus Grauguss gefertigt, weil das Gesamt- gewicht der Lok niedriger ausgefallen war als erwartet. Sichtbar wird der Un- terschied an den Verschlüssen bei der ursprünglichen Ausführung, auf die bei der Graugussausführung wegen des Ge- wichts des Deckels verzichtet werden konnte. Auch an anderer Stelle unterschieden sich die erstgelieferten Loks noch von späteren Ausführungen. An der Front des hinteren Vorbaus gab es von Anbeginn zwei Wartungsöffnungen für Tätigkeiten am Kompressor, die bei den Nachbauloks mit Lüftungsgittern ausgeführt wurden, um die Wärme des Kompressors besser abzuführen. Bei diesen Loks wurden auch an der Front des vorderen Vorbaus zwei Wartungsöffnungen ergänzt, um die Zugänglichkeit zu den elektrischen Bau- gruppen zu verbessern. Damit entfielen auch die nach außen geführten Betäti- gungsgriffe zum Entwässern der Haupt- luftbehälter. In der Nachkriegszeit kam es häufig vor, dass bei größeren Instandhaltungs- maßnahmen Drehgestelle einschließlich der Vorbauten getauscht wurden. Das konnte dazu führen, dass zu Bundes- bahnzeiten in gewisser Weise „Mischbau- arten“ entstanden. Zudem führten Bau­ artänderungen und Ergänzungen wie z.B. die Dachverlängerungen oder die Zugbahnfunkantenne oder der Entfall von Sandkästen dazu, dass sich das Er- scheinungsbild der E 94 bis zum Ende Ihres Einsatzes im Jahr 1988 häufig verändern konnte. bz

Oben links: Die 1941 abgelieferte E 94 050 wurde noch mit Senknieten ausgeführt. Zum Aufnahme­ zeitpunkt (5. März 1973) hatte sie aber inzwischen Drehgestelle/Vorbauten einer später gebauten Lok mit sichtbaren Rundkopfniete. Am vorderen Vorbau befindet sich eine Wartungsklappe, die nachgerüstet wurde. Foto: Frank Lüdecke, Slg. Eisenbahnstiftung Oben rechts: Am 16. Juli 1974 blickte der Fotograf auf den hinteren Vorbau. Rundkopfniete und die beiden Klappen ohne Lüftungsgitter deuten darauf hin, dass die Vorbauten aus der Phase der Ent­ feinerung (ab 1943) stammen. Foto: Matthias Maier

Am 25. Juli 1978 zeigt sich 194 050 nach ei­ nem erneuten Tausch. Sie hat nun wieder die ursprünglichen Drehge­ stelle/Vorbauten der Bauserie E 94 001 bis 080 – also ohne Klap­ pen im vorderen Vor­ bau (stattdessen äuße­ re Entwässerungs­ griffe) und Senkniete in der Deckleiste. Foto: Günter Tscharn

Unten: Im Juli 1985 stand 194 050 bereits ihrer Vorbauten und Drehgestelle beraubt auf dem Schrottplatz des AW Freimann. Selten zu sehen: Auch die Stirnseiten des Rahmens trugen zur Ge­ wichtsreduzierung Aussparungen. Foto: MK

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MIBA-Miniaturbahnen 7/2022 

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