Kranbrückenumbau Nach diesem euphorischen Vorwort stellt sich natürlich die Frage: „Wie geht denn so etwas?“ Nun, keine Sorge, ein Zauber- stab wird nicht benötigt, aber dafür eini- ges an feinmechanischem Kleinkram. Nach gründlicher Vorüberlegung, wie eine Containerkranbrücke voll funktions- fähig zu gestalten wäre, hat Frank Leh- mann ein Modul gebaut, auf dem zwei Kräne installiert werden. Während einer der beiden als Standmodell gedacht ist, müssen für den zweiten Kran alle fernge- lenkten Bewegungsmöglichkeiten noch eingebaut werden. Das Hauptgestell der Containerkran- brücke wird zunächst nach Vorgaben der Faller-Bauanleitung zusammengesetzt, wobei vor dem Verkleben der Teile alle erforderlichen Leitungen für die später einzusetzende Beleuchtung und Motor- steuerung eingelegt sein müssen. Für die Bewegung der Laufkatze ist nun in einem der großen Längsholme ein 12-V-Getriebemotor, etwa 30 x 12 mm groß, mit Kardan-Verbindung zu einer Gewindestange einzubauen. Um dies be- werkstelligen zu können, sind störende Querstreben im Kunststoffholm heraus- zufräsen. Die jeweiligen Drehungen der Gewindestange bewirken dann mithilfe eines Schlittens das Verschieben der Kranbrücke. Mit diesen so geschaffenen Antrieben können mit dem Containerkran und sei- ner Laufkatze alle erforderlichen Längs- und Querbewegungen ausgeführt wer- den. Aber das ist ja noch lange nicht alles, denn unterhalb der Laufkatze muss ja noch die Greifereinheit mit ihren Seilen angebracht werden. Greifereinheit Das Heben, Senken und ggf. Drehen der Container übernimmt die Greifereinheit mit ihrem Containergeschirr, auch Sprea- der genannt. Dessen Kopf mit der seitlich angedockten Bedienkanzel für den Brü- ckenfahrzeugführer ist beweglich unter- halb der Laufkatze angeflanscht. Sie kann sich beim Vorbild in beide Richtun- gen um insgesamt 180° drehen. Von hier aus führen die Aufzugsseile zum Contai- nergeschirr herunter. Diese Tätigkeiten sind nun ins Modell umzusetzen. Deshalb werden zuerst in dem an der Kranbrücke befestigten Ge- häuse zwei Antriebe vorgesehen. Der ers- te Motor besorgt die Drehung um 180° und der zweite das Heben und Senken des Spreaders, beim Vorbild mittels Hub-
Noch im „Anflug“ auf den Container- tragwagen hat der Kranführer den Spreader wieder ab- gesenkt. Zielgerich- tet kommt die Lauf- katze genau über dem Tragwagen zum Halten und …
… setzt den Con- tainer perfekt ab. Für einen sicheren Halt sorgen Zap- fen und korres- pondierende Lö- cher in Container und Tragwagen. Dann wartet auch schon der nächste Container.
Nicht alle Container wer- den just in time angelie- fert. Neben der Ladezone gibt es noch „Parkplätze“ zum Zwischenlagern von Containern. Nachdem der erste „Evergreen“-Contai- ner verladen ist, hat die Köf II die Tragwagen ein Stück vorgezogen, sodass nun der zweite Wagen be- laden werden kann.
Die Containertragwa- gen können auch kurze 20-Fuß-Container auf- nehmen. Der Spreader hat dafür genau die richtige Länge. Er muss lediglich seine Greifer enger zusammenfah- ren. Nachdem auch der dritte Containertrag- wagen beladen ist, kann der Rangierlok- führer in der Köf die Garnitur abfahren.
24
MIBA-Miniaturbahnen 7/2022
Made with FlippingBook flipbook maker