MIBA Miniaturbahnen

MODELLBAHN-PRAXIS

winden. Damit die vier hierzu erforder­ lichen Seile stets parallel laufen, sind de- ren Haspeln auf einer durchgehenden, an den Enden kugelgelagerten Welle aufge- zogen. In beiden Fällen wird der Bewe- gungsablauf der jeweiligen Getriebemo- toren über Kegelzahnräder in die erfor- derliche Richtung umgelenkt. Die Stromversorgung erfolgt über Ka- belanschlüsse, die z.T. sogar vorbildent- sprechend sichtbar an dem mit der An- triebswelle versehenen Längsholm aufge- fädelt sind. Ausziehbare Greiferarme Um an dem seilgeführten Geschirr Con- tainer in unterschiedlichen Längen (20“ bis 40“) aufnehmen zu können, muss man die Greifarme gegenläufig verfahren können. Um dies auch im Modell sicher- zustellen, ist hier ein kompletter Selbst- bau aus unterschiedlich dimensionierten rechteckigen und runden Messingprofi- len, Gewindestangen und Motoren erfor- derlich. Unterhalb der noch aus dem Faller- Bausatz stammenden Spreader-Bühne wird ein Rahmen aus Messing-Vier­ kantrohren angefertigt, der anschließend die U-förmig ausgebildeten, teleskopier- baren Greiferarme aufnimmt. Für das Verfahren dieser Bauteile sorgen zwei 6-mm-Getriebemotoren mittels angeflanschten Gewindestangen und entsprechenden Gegenlagern in den Teleskophülsen. Damit keine vorbildwidrigen Strom- kabel zwischen Laufkatze und Greifer- einheit die Optik stören, ist die Greifer- einheit elektrisch autark. Die Motoren sind dazu mit einem 2,4-GHz-Empfänger aus dem Mikromodellbereich gekoppelt. Zudem verfügen sie über eine eigene Stromversorgung per Akkus. Der Verzicht auf eine kabelbasierte Anbindung ver- meidet außerdem, dass die schwingungs- empfindlich aufgehängte Greifereinheit mechanisch gestört wird. Die teleskopierbaren Greifer besitzen an ihren Enden nach unten ragende Querprofile. Nach Aufsetzen auf den zu verladenden Container arretieren diese durch leichtes Zurückziehen der Greifer- klauen das Frachtgut. Zum Absetzen reicht dann ein minimales Auseinander- fahren der Greiferklauen. Alle Container haben unten an den vier Ecken Aufnahmestifte erhalten, mit de- nen sich die Ladegüter auf den mit kor- respondierenden Bohrungen versehenen Trailern einsetzen lassen. Ein äußerst durchdachtes System!

Alles begann mit der großen Bausatz- schachtel der Containerbrücke von Faller. Der Bausatz umfasst zwar enorm viele Teile, für ein funktionsfähiges Modell muss man jedoch etliche Antriebsteile zu- sätzlich von Hand anfertigen.

Für den Betrieb der Katze werden einseitig im Längsholm eine Ge- windestange nebst Getriebemotor und Kardanwelle eingebaut. Um ei- nen ruhigen und sicheren Lauf der An- triebswelle für die Katze zu gewährleiste,

sind im Längsholm Kugellager eingebaut.

Das Gestell der Laufkatze entsteht aus einem Mes- sing-Grundgerüst aus unter- schiedlich dimensionierten Messinghohlprofilen. Dies gewährleistet eine hohe Verwindungssteifigkeit für einen sicheren Betrieb. Die Metallkonstruktion wird an- schließend mit den Faller- Originalteilen verkleidet.

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MIBA-Miniaturbahnen 7/2022 

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