NEUHEIT
Der 1.-Klasse-Wagen kommt im Zugverband besonders elegant rüber. Man vergleiche zudem die Türen des linken Wagens (Dreh-Falt-Türen) mit den Türen des rechten Wagens (Drehtüren).
WAGEN DER GRUPPEN 53 UND 61 ALS BRAWA-MODELLE IN H0 Reisen mit 26,4 m Die Wagen der Gattung -ümg bildeten Anfang der 50er-Jahre einen neuen Standard. Mit einer einheitlichen Länge von 26,4 m setzen sie Maßstäbe, die weit über Deutschland hinaus gingen. Brawa hat diese Wagen nun in einer erstklassigen Ausführung herausgebracht. „Erstklassig“ bezieht sich dabei nicht nur auf den 1.-Klasse-Wagen, wie Martin Knaden feststellte.
Das bezieht sich in erster Linie auf die Gestaltung der Fenster, denn hier zeigten die Modelle der Mitbewerber deutliche Schwä- chen: Entweder war die Gravur zu kräftig oder der Glanz der Fensterrahmen zu stark oder sonst etwas störte das Auge des Betrach- ters. Nicht so bei den neuen Brawa-Model- len: Hier sind die Fenster einschließlich der Rahmen exakt maßstäblich gefertigt und auch der Glanz des im Original eloxierten Metalls wirkt einfach realistisch. Aber auch die sonstige Detaillierung ent- spricht dem hohen Anspruch aktueller Bra- wa-Modelle. Das beginnt bei der Dachhaut, die die feinen Nähte der Beblechung unauf- Mit den 26,4-m-Wagen ist Adolf Mielich ein großer Wurf gelungen. Das gilt auch für die neuen Brawa-Modelle. dringlich nachbildet. Der überwiegend glat- te Wagenkasten zeigt insbesondere an den Enden und im Bereich der Türen eine feine Gravur und zierliche Griffe. Unter dem Wagenboden sind jede Menge Bauteile separat angesteckt. Vom Batterie- kasten mit seinen filigranen Halterungen über die Bremsanlage mit der vollständigen Nachbildung aller Komponenten bis hin zu den Minden-Deutz-Drehgestellen mit ange- setzter Lichtmaschine auf einer Seite ist der Wagenboden eine Augenweide. Wer seine Modelle noch weiter verfeinern möchte, kann an den Pufferträgern zusätz- lich Bremsschläuche, Heizkupplungen und die Kabel der elektrischen Heizung ankleben. Für die Heizkupplungen muss das Loch übri- gens auf 0,7 mm aufgebohrt werden.
D as Bundesbahn-Zentral-Amt (BZA) Minden entwickelte um 1952 ein Typenprogramm für 26,4-m-Fern- reisezugwagen, die von der DB spä- ter als Gruppe 53 bezeichnet wurden. Das von Dr.-Ing. Adolf Mielich entwickelte Wagenprogramm war u.a. charakterisiert durch geschlossene Gummiwulstübergänge und 1000 bzw. 1200 mm breite Übersetzfens- ter. Von den Vorkriegswagentypen unter- schied es sich durch gerade Abteilanzahlen und symmetrische Wagenhälften, welche es ermöglichten, gleiche oder unterschiedliche Wagenklassen sowie Speise- und Packräume miteinander zu kombinieren. Nach 9 Probewagen im Jahr 1952 begann 1955 die Serienfertigung. Die B4ümg-54 Rei- sezugwagen (1225 Stück) boten den Reisen- den der 2. Klasse erstmals nur drei Sitze pro Bank, statt bisher vier. Diese Komfortver- besserung kam bei den Fahrgästen sehr gut an. Die erstklassige Wagenbauart A4ümg-54 (199 Stück) unterstrich beispielhaft den gestiegenen Reisekomfort jener Zeit. In dun- kelblauer Lackierung wurden die Wagen
vorrangig in die F-Zug-Verbände eingereiht. Vervollständigt wurde die Wagengruppe-53 durch die gemischt-klassigen AB4ümg-55 (357 Stück) und ab dem Ende der 1950er- Jahre durch die Halbgepäckwagen der Bauart BPw4üm-58/59 (138 Stück). Weiterentwickelt wurde dieser Wagentyp Anfang der 60er-Jahre durch Drehfalttüren, die im geöffneten Zustand nicht mehr so weit auf den Bahnsteig hinaus reichten. Durch das vorzeitige Öffnen der Türen bei einrol- lendem Zug war es mit den einfachen Dreh- türen nämlich zu Unfällen gekommen. Die neue Bauart wurde bei der DB als Gruppe 61 bezeichnet. Die Wagen als H0-Modelle Brawa hat die Wagen zur Spielwarenmesse 2023 angekündigt. Und weil dieses Projekt mit seiner Vielzahl an Wagentypen einen riesigen Brocken darstellt, mussten sich die Modellbahner bis jetzt gedulden. Doch das Warten hat sich gelohnt. Denn die Wagen geben das Erscheinungsbild der Originale hervorragend wieder.
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