Gleisplan sollte sich an Selbongen annähern. Dort wurde meiner Meinung nach das Prin- zip „viel Betrieb auf wenig Raum“ erfüllt. Zentraler Punkt war dabei eine DKW zur Erzeugung einer interessanten Gleislage. Die- sen Bahnhof einfach in Spur 0 zu kopieren wäre allerdings zu banal gewesen … Beim letzten Fahrtreffen der „Westsachsen“ kaufte ich eine dort angebotene DKW der ersten Serie von Lenz, diese verfügte noch über die Schaltkästen. Für eine optimale Lösung – einer so kurzen Gleislänge wie mög- lich –, ließ sich aus einer Dreiwegweiche und einer einfachen Weiche von Lenz nach eini- gem Hin- und Herschieben auf dem Wohn- zimmerboden die unten abgebildete Gleis- lage festlegen. Wird alles in 1:1 getestet, erkennt man auch gleich die benötigten Modulgrößen. So lassen sich Ernüchterun- gen vermeiden, die so manche verkannte Auswirkung der Gleisgeometrie mit sich brin- gen kann. Der Betriebsablauf ist wie folgt: Der Zug fährt an das stumpf endende Bahnsteiggleis. Die Lok drückt die Wagen zurück, umfährt die Wagen und rollt zur Lokbehandlung. Danach setzt die Maschine wieder an die Wagen und schiebt sie zum Bahnsteig; Güter- wagen können frei rangiert werden. Beim Einsatz auf Fahrtreffen kann der Prellbock entnommen werden – und „Ostwacht/Haff“ wird Durchgangsbahnhof, das Stumpfgleis endet an der Segmentkante. Sicherheitshalber wurde das Mittelteil von 70 auf 80 cm ver- längert, um etwas mehr Nutzlänge zu bieten. Die beiden hier noch teilfertig aufgestellten Wagen verdeutlichen diesen Schritt. Die Linke Seite: 91 1362 ist in Ostwacht/Haff mit einem kurzen Personenzug angekommen. In den nächsten Tagen wird es etwas turbulen- ter auf dem Bahnsteig zugehen – die Zuschauer der Küstensegelflugwoche wer- den per Bahn anreisen. Ein Banner ist zu deren Empfang schon aufgehängt worden; im Modell ist es ein perfektes Detail, um den Handlungszeitraum klar zu definieren.
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1 Musterblatt des preußischen Oberbaus 6e Baujahr 1902 mit der Schienenlänge von 12 m. Die unterschiedlichen Schwellenabstände machten den Streckenbau für die damaligen Gleisbauer sicher recht mühselig. Vor der vierten Schwelle nach dem Stoß sind zudem Spanneisen zu sehen, die nicht nachgebildet wurden.
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2 Der Oberbau 7e ähnelt der Version 6e, wobei sich hier die Schwellenauftei- lung auf 18 m lange Schie- nen bezieht. 3 Die Tabelle bietet einen umfassenden Überblick. 4 Auf dem Wohnzimmer- parkett wurde die Gleislage mit den erforderlichen Nutzlängen zurechtgescho- ben. Die Umfahrung vorne wurde noch auf 80 cm ver- längert.
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MIBA 9/2025
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