Die Gestaltung des ersten der drei Segmente ist schon weit vorangeschritten. 89 7426 steht auf dem Stumpf am Bahnsteig, wo sie bequem mit den Ci und CiPw Platz finden wird. Im Bild rechts die drei Farbproben für den Rostton.
weiter verfolgt. Neben wunderschönen Ölkannen und -kännchen gab es einen Prell- bockbausatz und Elemente für Bahnsteig- kanten, wie ich sie mir hier selbst hergestellt habe. Zwei Altschwellen stehen aufeinander und sind von Schienen senkrecht gehalten. Als Detail sind die Abdrücke der Platte zu sehen. Einige Restbestände der Bauteile sind bei pmt übrigens noch vorhanden – hier lohnt es sich vielleicht, einfach einmal nach- zufragen (post@pmt-modelle.de). Patinierung Sowohl die Kunststoffschwellen als auch das Schienenprofil sollten unbedingt mit Farbe behandelt werden. Dabei spielt der persön- liche Geschmack eine große Rolle, denn das Gestaltete sollte einem zuerst selbst gefallen. Es ist meiner Meinung nach nicht im Sinne eines kreativen Hobbys, jemanden zu kopie- ren. Die bekannten Modellbauer haben alle ihre eigene Handschrift – und ganz sicher gefällt nicht jede jedem. So würde ich nie ver- suchen, den Modellbauer X zu imitieren, den ein anderer Hobbyfreund in den Olymp des Modellbaus hebt. Es ist aber legitim, sich Mei- nungen anderer einzuholen! So habe ich das Bild mit den drei Rostfarben einem Freun- deskreis unterbreitet und um deren Meinung gebeten. Die Mehrzahl tendierte zum Farb- ton „Dark Earth matt“ von Revell (Nr. 82), der mir ebenfalls ganz sympathisch war. Das Rotbraun (Revell Nr. 37) war dagegen völlig
durchgefallen. Das dunkle Lederbraun (Revell Nr. 84) sagte mir ebenfalls zu; ich habe es an einigen Stellen auch benutzt. Um den besten Gesamteindruck zu erhalten, wurde das Schwellenstück patiniert. Für eine anspruchsvolle Gestaltung gilt es auch noch, den Kunststoffglanz der Schwel- len zu überdecken. Das trifft freilich für das Gleismaterial aller Hersteller und Nenngrö- ßen zu (außer man baut gleich mit Holz- schwellen …). Der erste Griff geht zu ganz normaler Dispersionsfarbe aus dem Bau- markt. Die braune Farbe sollte etwas ver- dünnt werden; auf diese Weise fließt das pastöse Material besser, ferner wird die Mase- rung in den Schwellen nicht verdeckt. Viel hilft also hier nicht viel. Nach dem Trocknen geht es an die Fein- gestaltung. Dazu verwende ich Künstlerkrei- den, die man in Spezialgeschäften oder beim nimmermüden Quell Internet leicht bekom- men kann. Es gibt sie einzeln oder im Set. Ich habe gleich zu einer Großpackung mit 72 Farben gegriffen. Der Einsatz unterschied- licher Farbtöne hat sich in den diversen Pro- jekten meiner MIBA-Bauberichte als sehr nützlich erwiesen. Verschiedene Farbtöne werden über die Schwellen gerieben – das unweigerliche Mischen erzeugt wunderschö- ne Nuancen. Mit hellen Farbtönen kann man die Schwellen danach granieren. Es bildet sich dann der Eindruck einer von Wind und Wetter gebleichten Naturholzschwelle. Die-
sen Eindruck gilt es auch im Modell zu erzie- len. Nach der Schwellenpatina folgt das Bemalen der Schienen und Kleineisen. Oberbau mit Kies Nun wird geschottert und gesandet, wobei ein leichter preußischer Oberbau in Kiesbet- tung dargestellt werden sollte. Bei der Wahl des Sandes muss auf einen hellen Ton und feine Körnchen geachtet werden, ich habe hier fein ausgesiebten Ostseesand vom Strand verwendet. Zubehöranbieter haben aber auch passende Sande im Sortiment. Den sollte man jedoch nicht sprichwörtlich „blind“ im Internet kaufen. Schnell erwischt man da etwas Falsches. Auf Messen oder im Fach- geschäft kann man sich dagegen einen direk- ten Eindruck verschaffen und gezielt auswäh- len. Weichen liegen beim leichten Oberbau aber nicht im Kies, sondern meist in richti-
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MIBA 9/2025
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