MIBA Miniaturbahnen

Zur imposanten Erscheinung der Euro 9000 trägt zweifelsohne der sehr aufwendig gestaltete Dachbereich bei. Hier findet der Modellbahner vier äußerst filigrane Strom- abnehmer vor. Die äußeren Stromabnehmer sind für 15-kV-Wechselstrom vorgesehen, der innere über Führerstand 2 ist schweiz- tauglich und der über Führerstand 1 dient dem Gleichstrombetrieb. Die aufgeständer- te Dachstromleitung, der Hauptschalter und die Messwandler sind kleinteilig nachemp- funden. Die Schalldämpfer an den Abgas- rohre sind für jeden der beiden Dieselmoto- ren auf dem Dach auszumachen. Die Öffnungen im Dach sind mit fein geätzten Gittern verschlossen. Gelb bedruckt sind die Trittflächen auf dem Dach. Sudexpress wird in den nächsten Wochen mit der Auslieferung der angekündigten Farbvarianten der Euro 9000 beginnen, hier sind die meisten der derzeit am Markt akti- ven Nutzer mit Modellen vorgesehen. Die analoge Gleichstromversion wird hersteller- seitig mit € 345,00 angeboten, die AC-Ver- sion mit € 350,00. Die Soundversionen wer- den als Premium Line vermarktet. Hier steuert ein ESU Loksound 5-Decoder auch die motorisierten Stromabnehmer, die Ven- tilatoren im Dach und unzählige Lichtani- mationen. Diese Varianten werden für € 515,00 verkauft. Fazit Mit den europaweit einsetzbaren Zweikraft- lokomotiven erhalten die Modellbahner Nachbildungen von äußerst filigran gestal- teten Powerpaketen, die für unzählige Auf- gaben im Modell-Güterverkehr auf moder- nen Epoche-VI-Anlagen zur Verfügung stehen. Sebastian Koch

schaltet werden. Der Lokkasten ist nahezu symmetrisch mit identischen Seitenwänden aufgebaut. Die Anordnung der Aggregate auf dem Dach und unterflur sind auf beiden Seiten wie beim Vorbild verschieden. Das H0-Modell von Sudexpress Wie beim Vorbild konnte Sudexpress auf die Konstruktion der Eurodual zurückgreifen. Die Grundkonstruktion von Rahmen, Antrieb und Drehgestellen ist identisch. Das Gehäuse wurde wie die Unterfluraggregate neu konstruiert. In den Seitenwänden findet der Modell- bahner aus Neusilber geätzte Lüftergitter und die korrekte Aufteilung der Deckbleche, an denen sehr filigrane Schraubenimitate nachgebildet sind. An den Dachschrägen sind die Verkleidungen so fein nachempfun- den, dass am oberen Ende der Eindruck eines dünnen Bleches entsteht. Alle Griffstangen sind freistehend mon- tiert und vor den großen Frontfenstern fin- det man äußerst filigrane Scheibenwischer. Die großen rechteckigen Puffer sind als Federpuffer ausgeführt. Absolut filigran sind die Drehgestelle mit freistehenden Sandfallrohren und Leitungen versehen. Unzählige, teils lackierte Steckteile säumen zusätzlich auch den Unterflur- bereich. Die kleinteilige Bedruckung unter der Lok erhöht den Vorbildeindruck unge- mein. Von unten sind an den Drehgestell- abdeckungen Imitate der Fahrmotoren aus- zumachen. Zwei diagonal versetzte Haftreifen an den äußeren Achsen sorgen für einen enormen Zugkraftüberschuss des Modells. Die Strom- abnahme erfolgt unsichtbar von den Innen- seiten der Räder hinter dem Drehgestellrah- men. Trotz der Länge von 265 mm kann das Modell Radien bis zu 360 mm befahren.

nischen Modellspezialisten. Drehgestelle, Fahrwerk, Formteile und Antrieb der Lok wurden von den bekannten Modellen der Baureihe 159 übernommen. Euro 9000 Die Euro 9000 ist eine sechsachsige Lokplatt- form, die wie die Eurodual im Stadler-Werk im spanischen Valencia gebaut wird und ab 2023 Zulassungen in Deutschland und Österreich erhielt. Ferner dürfen die Loks in der Schweiz, in Italien, in den Niederlanden und Belgien verkehren. Bislang sind alle Loks über den Vermieter ELP im Einsatz. Die 9000 kW starken Lokomotiven haben eine Höchstgeschwindigkeit von 120 km/h und können unter vier Fahrleitungsspan- nungen eingesetzt werden. Zwei 1500 PS starke Dieselmotoren von Caterpillar ermög- lichen den Einsatz im Dieselnetz und kön- nen im Gleichstromnetz als Booster zuge-

Die Euro 9000 besitzt die Stirnfront im aktuellen Stadler-Design. In der Ansicht von oben ist die gelungene Dachgestaltung sehr gut zu erkennen. Neben den filigranen Stromabnehmern beeindrucken die zwei Abgasanlagen sowie die Hochspannungs- ausrüstung. In Lokmitte erkennt man den Hauptschalter und den Umschalter der Stromsysteme. Neben der silbernen Dachstromleitung in Form einer Schiene sind weitere Leitungen vorbildgerecht nachempfunden.

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