BÜCHER
Von Landeck nach Bregenz und Bezau 1940 – 1942. RMG-Bilder- buchbogen, Reihe Klassik Helmut Griebl 88 Seiten mit 156 Schwarzweißfotos und einer verkehrsgeographischen Übersichtskarte; Festeinband im Hoch- format 22,0 x 30 cm, € 37,00; Verlag des Vereins Railway-Media-Group, Wien Titel und Thema dieser faszinierenden „Rückschau in 156 Lichtbildern“ (Unter- titel) bedürfen einer Erklärung: Im Nach- lass eines deutschen Eisenbahnfreundes fand sich unlängst eine Art ungehobener Schatz an historischen Fotos mit Motiven von der Arlberg- und Bregenzerwald- bahn aus den Jahren von 1940 bis 1942. Die RBD Augsburg hatte damals als Auf- traggeber dieser Fotos veranlasst, die mit dem „Anschluss“ Österreichs hinzuge- kommenen Strecken zu dokumentieren. Die durchweg hochwertigen Bilder zei- gen nicht nur die für Zeit und Region ty- pischen Lokomotiven und Züge, sondern schließen in überraschender Vielfalt und Breite auch Bahnanlagen, Hoch- und Kunstbauten sowie Bahnarbeiter und Reisende ein. Das Ganze wird von tiefge- henden orts-, sach- und fachkundigen Bildtexten zu einem sowohl technikhisto- risch als auch heimatkundlich wertvollen Rückblick verdichtet. Franz Rittig Mit der Baureihe 52 durch die Oberlausitz. Edition Bahnbilder, Band 13
lenten Blick für Großes, Großartiges und zugleich doch auch tausendfach (gesto- chen scharf) Detailliertes. Sowohl hoch über der Gotthardbahn als auch auf Rei- sen mit dem Glacierexpress oder bei ei- ner Exkursion zur Schafbergbahn – man benötigt durchaus Zeit, um zu erschlie- ßen und zu genießen, was geboten wird. Man muss ob des Preises nicht zurück- schrecken und sich den ästhetischen Ge- nuss dieses Werks versagen; das einma- lige Buch ist sein Geld wert. Franz Rittig Feldbahngeschichten. Schmalspurige Werkbahnen in Westfalen und Lippe
sider, wussten die beiden Eisenbahner immer, was wann und wo „lief“. Mit ihren stets griffbereiten Kameras konnten sie die E-Kuppler in betrieblichen Situatio- nen und an Einsatzorten festhalten, die Nichteisenbahnern unzugänglich blie- ben. Dazu zählten Strecken und Bahn anlagen in sowie von und nach Dresden, Bautzen, Löbau, Hoyerswerda, Zittau und Elsterwerda. Dem Betrachter bietet sich ein Bild von der DR, das sich durch eine nüchterne und gerade deshalb faszinie- rende Widerspiegelung des Alltags jener Jahre auszeichnet. Franz Rittig Alpenbahnen 320 Seiten mit 220 großflächigen Farb- fotos sowie einer Übersichtskarte aller Alpenbahnen; Festeinband im Hochfor- mat 29,7 x 37,5 cm; € 98,00; Frederking & Thaler Verlag in der Bruckmann Ver- lag GmbH, München
Burkhard Beyer
144 Seiten mit 160 Schwarzweiß- und Farbfotos sowie Faksimiles historischer Abbildungen; Festeinband im Querfor- mat 24,0 x 22,0 cm; € 27,80; Verlag DGEG Medien, Mönchengladbach Die Ära, da schmalspurige Feld- und „an- verwandte“ Bahnen allgegenwärtig wa- ren, zählt längst zur Technikgeschichte. Um so erfreulicher ist, dass immer wie- der bildliche und gegenständliche Zeit- zeugen auftauchen, die den nimmermü- den Enthusiasten dieser historischen Transporttechnologie zu musealer Dar- stellung verhelfen. Im vorliegenden Werk, das (insbeson- dere dokumentarisch) weit mehr verkör- pert als nur einen Bildband schlechthin, dominieren naturgemäß historische (bis- weilen äußerst seltene) Abbildungen. Da- neben kommen sehenswerte Museums- und Touristikbahnen mit Feldbahncha- rakter zu ihrem Recht. Summa summarum dürften selbst Kenner der Feldbahnszene erstaunt sein, in welch technologischer Breite der Einsatz dieser Bahnen in West- falen und Lippe erfolgte. Ob bei Bergbau- oder Steinbruchbah- nen, zu Feldbahnen für Ziegeleien oder bei den Trümmerbahnen nach dem Zwei- ten Weltkrieg – stets liefern die Autoren (neben Burkhard Beyer auch Christoph Beyer, Matthias Lentz, Rüdiger Uffmann und Michael Feldkamp) in kompetenten Texten alle notwendigen Erläuterungen. Auch Eigentümlichkeiten (so eine „Haus- rollbahn“) und „Feldbahn-Eintagsflie- gen“ wie zum Kanalbau bei Münster und den archäologischen Ausgrabungen an den Externsteinen kommen zur Sprache. Das rechtsbewusst angefügte Internet- quellen- und Literaturverzeichnis rückt dieses Werk in die Nähe wissenschaftli- cher Publikationen. Franz Rittig
Berthold Steinhilber, Eugen E. Hüsler
Erster Eindruck: Ein in materieller wie ideeller Hinsicht gewaltiges Werk. Sowohl schnelles Blättern als auch bedächtiges Erschließen bestätigen, was man verspürt – so viel Alpeneisenbahn war selten! Das Werk beginnt mit einer Referenz an die Alpenbahnen als dem Hochgebirge abgerungene menschliche Spitzenleis- tungen. Der als überaus kreativ bekannte Textautor Eugen E. Hüsler ordnet sie in jenen einzigartigen Siegeszug der Tech- nik ein, der mit der epochalen Erfindung der Dampfmaschine begann. Bei solchen Prämissen erwartet man vom Bildautor Berthold Steinhilber op- tisch Adäquates – und erhält es bereits auf den allerersten Seiten in Gestalt sel- ten großflächiger (29 x 37 cm) Meister- werke. Sie zeigen u.a. die faszinierende Schöllenenschlucht, die atemberaubende Streckenführung zwischen Zermatt und Gornergrat (natürlich mit Matterhorn) und die Pilatusbahn – berühmt als steils- te Zahnradbahn der Welt. Wem in Worte zu fassen schwer fällt, was er da sieht, dem wird von Eugen E. Hüsler immer wieder mit geistreichen Zitaten weiter geholfen, etwa jenem von Marcel Proust: „Die wahre Entdeckungsreise besteht nicht darin, neue Länder zu suchen, son- dern neue Augen zu haben.“ Der Fotograf besaß zweifellos solche Augen. Gleichgültig ob im Südwesten der Alpen, sodann bei den Alpenbahnen in der Schweiz und schließlich in den Ost- alpen – mit und in sämtlichen Fotos be- weist Berthold Steinhilber einen exzel-
Oliver Bräuer
96 Seiten mit 90 Fotos, davon 64 in Farbe, und 2 Tabellen; Festeinband im Querformat 24,0 x 17,0 cm; € 20,00; Verlag Dirk Endisch, Stendal Die Oberlausitz zwischen brandenbur- gisch-märkischem Kiefernwald und Zit- tauer Gebirge galt bei der DDR-Reichs- bahn als letztes großes Einsatzgebiet der Baureihe 52 80 . Die Rbd Cottbus führte 1980 noch über 90 Maschinen im Be- stand und setzte die Reko-Loks bei den Bws Kamenz, Bautzen und Zittau ein. Man traf die zuverlässigen Maschinen so- wohl im Reisezugdienst als auch vor Nahgüter-, Durchgangsgüter- und Ganz- zügen für den Braunkohletransport. Oliver Bräuer, der diesen ob seiner Au- thentizität wohlgelungenen Bildband he- rausgab, erlebte (wie sein Mitautor Uwe Haas) die 52 80 noch als Heizer. Somit In-
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MIBA-Miniaturbahnen 7/2022
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