CINCINNATI UNION TERMINAL
des Flugverkehrs, dem die Bahn ins- besondere auf den Fernstrecken nur wenig entgegensetzen konnte. So sank die Frequenz Anfang der 1950er Jahre auf nur noch 50 tägli- che Zugfahrten, zehn Jahre später waren es nur noch 24 und 1972 fuhr vorerst der letzte Personenzug im CUT ab. DRASTISCHER RÜCKBAU Zwei Jahre später verschwanden die Fußgängerbrücke und die damit verbundenen Bahnsteige. Und auch die Gleisanlagen wurden drastisch zurückgebaut. Die Schließung des CUT ließ das Schicksal des Bahnhofs ungewiss. Am 11. Oktober 1972 schlug die Ohio Historical Society dieses ein- zigartige Art-Deco-Bauwerk mit einem Dringlichkeitsvermerk für das National Register of Historic Places vor, da die Southern Railway den Abriss des Terminals plante. 1975 kaufte die Stadt schließlich den CUT, um ihn der Nachwelt zu erhal- ten. Immerhin ist die zehnstöckige, halbkuppelförmige Haupteingangs- halle aus Kalkstein und Glas die einzige Halbkuppel der westlichen Hemisphäre und die größte, die zum Zeitpunkt ihrer Erbauung existierte. Noch heute ist sie die zweitgrößte der Welt. BANALES SHOPPINGCENTER Zunächst wurde das Gebäude in ein relativ banales Shoppingcenter um- gewandelt, ohne dass nachhaltige Renovierungsarbeiten stattfanden. Die Rezession der 1980er Jahre machte dieses Konzept wieder obso- let und man suchte nach Möglichkei- ten, den CUT mit nicht-kommerzi- ellen Attraktionen auszustatten. Schließlich entdeckten lokale Mu- sumsorganisationen das imposante Gebäude als perfekten Standort mit nahezu unbegrenzten Erweiterungs- möglichkeiten. 1990 eröffnet ein großes Museums- Center, nachdem rund 19000 Qua-
Bei der Restaurierung des Gebäudes wurde nicht nur bei den Ausgängen großer Wert auf die Wiederherstellung des ursprünglichen Zustands gelegt.
Eindrucksvoll ist die Empfangshalle mit dem Informationsstand und den Wandmalereien mit Motiven aus dem Alltag der Menschen in dieser Region.
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