Eisenbahn Romantik

WILDES NORWEGEN

Impressionen von der einsti- gen, 78 Kilometer langen Setesdalbanen: Oben einer der ersten Züge nach der Bahneröffnung im Bahnhof Hægeland. Links Zugkreu- zung zwischen einem Trieb- wagen und einem Dampf­ güterzug in Moisund.

Die Bahn kommt Als am 27. November 1896 der erste mit der damals hochmodernen Dampfkraft angetriebene Zug in den Bahnhof Byglandsfjord am Südufer des gleichnamigen Sees einfuhr, war die Freude im Tal des Otraflusses groß.

Schon die Wikinger besiedelten diese Region, es gab Wild, Fische und Holz im Überfluss. Auch die Eisenerzeugung hatte früh eine große Bedeutung in dieser Region. Gleichwohl war das Tal nur schwer zugänglich, eisige Winter schnitten es oft von der Außenwelt ab. Eine Reise von Hovden am nördlichen Talende bis nach Kristiansand dauerte Mitte des 19. Jahrhunderts immerhin bis zu zwei Wochen. Mit der Bahn blühte das Tal auf, viele

kleine Fabriken entstanden, meist in Zusammenhang mit den holzreichen Wäldern. In Byglandsfjord bestand obendrein Anschluss an ein Dampfschiff, das die Fahrgäs- te weiter nach Norden brach- te. 1962 war die Herrlichkeit dann vorbei, die Bahn wurde stillgelegt, nachdem zuvor parallel eine Straße entstan- den war.

Schon vor 1945 war der Personenverkehr weitge- hend von Triebwagen übernommen worden. Oben steht ein solcher „Motorvogntog“ im Winter 1961/62 im tief verschnei- ten Bahnhof Evje. Links wird Dampflok Nr. 7 auf der Drehscheibe im Endbahnhof Byglandsfjord gedreht, Sommer 1956.

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