EDITORIAL
Der Funke ...
E isenbahnfreunden die Frage zu stellen, was sie dermaßen geprägt hat, dass sie den Dingen ein Leben lang treu bleiben, gehört zum selbst auferlegten Pflichtteil unserer Arbeit: Immer sind es ja die Menschen, die Eisenbahn machen, und mit denen man dann über diese oft berührende Frage ins Gespräch kommt. An den Ort der eigenen Kindheits- erfahrung nach Jahren zurückzukehren, hat diesmal auch mich selbst berührt.
während einer Frostreserve als Kind den Silvesterabend auf den Führerständen der geliebten Lokomotiven verbrachte und pünktlich um 00:00 Uhr mit einer Lokomotivpfeife das neue Jahr begrüßte, während die Stadt selbst unter dem Geheul dutzender Schiffs- sirenen der Dampfer im nahen Erz- und Kohlen- hafen zu beben schien ... Nun ja, dieser Ort existiert immer noch, gleichwohl er wie fast überall bei der
DB arg zusammenschrumpft. Dennoch: Hier wird noch an Lokomotiven gearbeitet! Und die Begegnung mit diesem Ort und seinen gestandenen Schlossern mit Händen wie Schraubstöcken kann ich Ihnen nicht vorenthalten. Eisenbahn-Romantik ist nah dran eben besonders authentisch … Erinnern Sie sich eigentlich daran, wie der Funke bei Ihnen über- sprang? Mich interessiert Ihre Geschichte. Schreiben Sie mir, keine Mail bleibt unbeantwortet.
Als Eisenbahnerkind gab es natürlich das eine Bw, jenen Ort, zu dem der Vater sich Tag und Nacht aufmachte und gefühlt nie daheim war, mit allen Konsequenzen. Seien wir so ehrlich: Das kompen- sierte man vor allem mit Idealisierung eines im Prinzip familienunfreundlichen Berufes. Irgendwann war man dann alt genug, auch selbst dort zu sein, wo dann spätes- tens der Funke doch über- sprang: Dort, wo man z.B.
Hendrik Bloem
Ihr
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