110 511 steht auf ihrem Reparaturstand exakt dort, wo sich bis 1977 die in Emden Ĕî¼[ÒÀÕîÀµÀÒÀÕí¨ďÀďÀî¨íāŶõäĈËĘĄ¼ÀîĈ¶ÒĠÀĄÀîĄīğÀĄäÀÒĄ¨Ĕ˼ÀĄíĈµ¨ÒîĈď¨āÀçďÀîǾ Für uns Eisenbahnfreunde ein bis heute „heiliger Ort“ …
„Schuppen“, wie wir die Werkstatt bis heute nennen, aber wird noch gearbeitet! Emden ist bekannt dafür, dass sich hier eine kleine Truppe neben moderneren Loks auch den Altbaureihen verschrieben hat. Pri- vate Eisenbahnverkehrsunterneh- men (EVU) setzen immer noch auf die robusten ex DB-Baureihen 140 (E 40) und 110 (E 10), die hier gewartet
Farbkleid. Die Emder arbeiten dabei effektiv, über 220 Maschinen durch- laufen die kleine Werkstatt im Ost- friesischen jährlich, das ist im Prin- zip je Arbeitstag eine Lokomotive! Lange Rede kurzer Sinn, kommen Sie, wir schauen einmal rein in die kleine Werkstatt. Da, eben wird die 110 511 der PRESS in den Schuppen gefahren. Udo Dirksen rangiert mit
len in Emden Schienenfahrzeuge instandgehalten. Büroarbeit gehört aber neben dem Handwerklichen auch dazu: Fahrzeuge ein- und aus- buchen, Reparaturen planen, sich um die Materialbestellung kümmern und die Kommunikation mit den Privatkunden führen. Fünf EVU set- zen dabei neben DB Cargo auf die Emder Werkstatt.
Heiliger Ort: Wo die Dampflok zuhause war
Gerade ist die 110 auf dem Reparaturstand ab- gestellt, da wuseln auch schon die beiden ande- ren Kollegen um die Lok. Uwe Storbeck und
werden, untersuchen oder fristen nennt man das in Eisenbahnerdeutsch. Weil hier mit der Elekt- rifizierung der Emsbahn Anfang der 1980er Jahre
Wolfgang Stöhr wissen sehr genau, was zu tun ist. In der Grube werden die Radsätze auf Schäden hin in Augenschein genommen, die Fahr- motorbefestigungen geprüft; den Blicken der Kollegen entgeht nichts, sie erkennen schon am Klang des prüfenden Hammerschlages, ob et- was nicht stimmt. Udo ist in die Grube abgetaucht, murmelt etwas: Irgendein Gegenstand hat Bremsge- stänge und Fahrmotor gestreift. Eher ein großer Vogel wohl, jedenfalls ist nichts beschädigt. Trotzdem werden
vor allem diese DB-Baureihen das tägliche Brot im Werkstattwesen darstellten und das Wissen weiter- gegeben wurde, beherrschen die hiesigen Schlosser neben den mo- derneren Drehstromloks der Baurei- hen 145, 152, 185 und den Dieselloks 294, 295, 203 eben auch die Altbau- reihen 140 und 110, wovon vor allem die 110 bei einigen Unternehmen auch in historischen Verkehren un- terwegs und den Eisenbahn-Roman- tikern wohlbekannt sind. Oft tragen sie auch deshalb ihr historisches
einer 294 die abgebügelte und für die Fristung befundete Lok. Drei Mann arbeiten am Standort, alle sind Ma- schinenschlosser und Schienenfahr- zeugmechaniker mit einer elektri- schen Zusatzausbildung, haben noch bei Bundesbahn und Reichsbahn gelernt. Udo hat in diesem Team den Hut auf, ihm ist aber das Ostfriesi- sche eigen: Man redet nicht viel, man schafft. Und das sieht man ihm an, er besitzt Hände wie Schraubstöcke. Udo hat mit über fünfzig Jahren sein bisheriges Arbeitsleben lang vor al-
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