Eisenbahn Romantik

In der Kathedrale Santa Maria delle Colonne in Syrakus ist ein antiker Tempel fast vollstän- dig erhalten, der als Basis des christlichen Kirchenbaus dient.

sollte sich viel Zeit nehmen für die Stadt am Fuße des bekannten Mon- te Pellegrino (S. 53). Von Palermo aus geht es mit dem Zug entlang der Nordküste in den Osten nach Giardini-Naxos. Pflicht ist ein Be- such des pittoresken Taormina mit seinem herausragenden Griechisch- römische Amphitheater (UNESCO- Weltkulturerbe, S.53). Nicht weit von hier geht es nach Riposto, Aus- gangspunkt unserer Fahrt mit der Circumetnea. Die von der Ferrovia Circumetnea (FCE) privat betrie- bene Schmalspurbahn (950 mm) umrundet von Catania aus den Ätna auf der über 100 km langen Strecke entlang der Parco dell`Etna. 922 m.ü.M. werden dabei überwunden. Zum Einsatz kommen hier noch die aus den 1970ern stammenden

ADe 11–20 Dieseltriebwagen, die bei unnachahmlich eindrücklicher Kraftanstrengung die Steigungen bezwingen. Die gut fünfstündige Fahrt kann man in Randazzo un- terbrechen. Vom Endpunkt Catania Borgo geht es mit der von der FCE betriebenen Metro nach Catania und weiter mit dem IC (bespannt mit Einführerstands-Loks) ins UNESCO-Weltkulturerbe Syrakus. Die „einst größte und schönste al- ler griechischen Städte“ (Cicero) am Ionischen Meer mit ihrer Süß- wasserquelle (Fonte Aretusa), den Palazzi und Museen, Tempeln und Kirchen, dem Castello Maniace und dem wichtigen Parco Archeologico della Neapolis macht uns sprachlos. Einmal im Leben Syrakus, das sollte schon sein! Auf einer wenig befah- renen Nebenstrecke erreicht man von Siracusa aus auch Donnafugata, mit sehenswertem Schlösschen. AUF DEN ÄTNA Zum eindrücklichsten Schlusspunkt der Reise gehörte ein Ausflug auf den Ätna. Für diese touristische Attrak- tion sollte man sich seine Führung (stets mit Geländwagenfahrten) sorgsam auswählen, es gibt Veran- stalter, die mit Grundstückseigen- tümern Sondervereinbarungen ge- troffen haben, die Sie auch abseits von gängigen Touristenpfaden an das fantastische Naturphänomen heranführen (S. 52). Mit ihrer Sizi- lienreise hat die IGE eine wirkliche Eisenbahn-Kulturreise ins Leben gerufen. Nicht nur Primo und der begleitende Autor freuen sich für Eisenbahn-Romantiker auf eine Wiederholung!  Hendrik Bloem

Primos Museum Die Eisenbahn ist für Primo und seine Stiftung „Amici del Treno Museo di Villarosa“ etwas Persönliches. Mit Recht sagt er: „Wir sind alle eine große Fami- lie!“ Dazu gehört es, Geschich- te und Geschichten zu erzäh- len. In Villarosa gelingt dies vornehmlich in Ausstellungsgü- terwagen, die eine Vielfalt auch an Heimatgeschichte bereithal- ten. Die grauenhafte Deporta- tion von Zwangsarbeitern nach Dachau gehört dazu. Macht nachdenklich und berührt!

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