Eisenbahn Romantik

Eisenbahn

SCHLUSSLICHT Dampflokkohle: Eine Herausforderung!

Ausgabe 3/2022 ISBN: 978-3-96453-609-9

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Problemen führt. Auch mit Rücksicht auf die konzeptionelle Authentizität der Dampflok gewährt man der Steinkohlen- feuerung deshalb weiterhin den Vorzug. Problematisch ist allerdings zum einen, dass die Verfügbarkeit geeigneter Stein- kohle derzeit beschränkt ist und dass die Preise sich verdoppelt haben: Eine Tonne Steinkohle liegt inzwischen bis 550,00€ (der europäische Verband der Museums- bahnen Fedecrail eruiert deshalb sogar die Möglichkeit, eine historische Zeche, die geeignete Lokomotivkohle produ- ziert, museal zu betreiben). Zum anderen: Seitdem die Steinkohle in Privathaushalten als Brennstoff keine Rolle mehr spielt, interpretiert man das „Dampfen“ aus dem Kamin einer Dampf- lok oft nicht richtig: Es wird per se mit „Qualmen“ verwechselt. Überwiegend ist das aber nur unschuldiger Wasser- dampf und nur ab und zu verfärbt sich der Ausstoß, wenn Kohle nachgeworfen wird. Verantwortungsbewusste Personale vermeiden „Qualm-Atompilze“ dadurch, dass sie nicht viele Schaufeln Brennstoff auf einmal aufwerfen. Die Engländer sagten es schon einprägsam: „Little and often“!  Rein Korthof

Seit 1804 werden weltweit Dampflo- komotiven erfolgreich eingesetzt. Als Brennstoff wurde Steinkohle, Koks, Holz, Torf, oder Öl verwendet. Anno 2022 werden die meisten, überwiegend im Museumsbetrieb eingesetzten Loks mit Steinkohle betrieben: einem Brennstoff, der häufig als umweltfeindlich eingestuft wird, weil seine Verbrennungsgase zum Klimawandel beitrügen und die Rück- stände (Asche, Lösche) chemischer Abfall seien. Quantitativ stimmt dies für Großanlagen wie Koksfabriken und Kraftwerke, aber der Anteil der kohle- feuerten, historischen Lokomotiven ist dahingegen gering. Heutige Betreiber von Dampflokomotiven können die Schadwerte noch optimieren durch die Wahl der Kohlensorte und zum Bei- spiel den Einbau von Mehrfachdüsen in der Blasrohranlage sowie durch die sorgfältige Einweisung des Lokperso- nals. Die inzwischen vielfach getestete Verwendung von Biobrennstoff erweist sich allerdings als Herausforderung, insbesondere aufgrund des Entstehens von übermäßigem Funkenflug und das im Vergleich zur Steinkohle viel größere Volumen solcher Brennstoffe mit gerin- gerem Brennwert, was zu logistischen

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