Traktor Classic

Porsche-Diesel Standard 218

TRAKTOR-CHECK

Öldruck (l.), Betriebsstunden (M.),Tem- peratur im Kühlluftkanal (r.), darüber die Vorglühüberwachung („Salzstreuer“). Mehr Anzeigen waren 1958 nicht nötig tig war der Motor F 218, der wiederum für 25 PS gut war, aber wahlweise auch mit 22 PS angeboten wurde. Obwohl hierfür großenteils bekannte Baugruppen verwen- det wurden, gab es Kinderkrankheiten, wobei sich zwei fehlende Gegengewichte auf der Kurbelwelle besonders gravierend auswirkten. In einer groß angelegten Kundendienst- aktion mussten einige hundert der haus- intern als „Schüttler“ verschrienen Moto- ren ausgetauscht werden, darunter zahl- reiche in Frankreich, womit ein merklicher Imageverlust einherging. Anstelle eines herkömmlichen Öl- filters sind die „Silumin-Motoren“ mit ei- ner Ölreinigungsschleuder ausgestattet, bei welcher das Öl in einem glockenförmi- gen Gehäuse mittels eines Schaufelrades permanent in Zentrifugalbewegung ge- halten wird. Feste Partikel – beispielsweise Metallabrieb – werden an die innere Wand des Gehäuses geschleudert, welches sich nach dem Lösen von Spannbügeln prob- lemlos öffnen und reinigen lässt. Christian ist damit vollauf zufrieden: „Die Ölschleu- der funktioniert ebenso gut wie in Schiffs- motoren, von denen ich diese Technik ebenfalls kenne. Allerdings muss der Schlepper bei mir auch kaum etwas leisten.

Christian Ahl erfüllte sich vor elf Jahren den Traum vom eigenen Porsche Ch i ti Ahl füllt i h lfJ h

zeiten erdachte Volksschlepper-Projekt letztendlich in dieTat umgesetzt wurde. Im Interesse einer rationellen Fertigung wur- den die meisten Teile in einer Leichtme- tall-Legierung (Silumin) gespritzt oder gepresst, so auch das zweiteilige Motor- gehäuse, dessen unterer Teil die Ölwanne beinhaltet, während im oberen Teil die Kurbelwelle gelagert ist. Aus 90 Millime- tern Bohrung und 108 Millimetern Hub resultierten knapp 1,4 Liter Hubraum, wo- raus 18 PS bei 2.000 Umdrehungen pro Minute gewonnen wurden. Für den AP 22 wurde die Bohrung Ende 1953 auf 95 Mil- limeter erweitert, entsprechend einem Hubraum von 1.531 Kubikzentimetern. Daneben gab es ab März 1953 den A 122 mit einteiligem Grauguss-Motorgehäuse in Tunnelbauweise. Ein auf 116 Millimeter verlängerter Hub sorgte für 1.644 Kubik- zentimeter Hubraum, doch blieb es vorerst bei 22 PS. Nach Übernahme des Schlep- perbaues von Allgaier optimierte Porsche- Diesel dieVerbrennung mittels Änderung der Wirbelkammer und der Steuerzeiten, wodurch sich im Standard N 208 ab Okto-

Handlich und übersichtlich: Man sieht genau, wo man hinfährt, und hat alle wichtigen Bedienelemente im Griff ber 1957 bei unveränderter Nenndrehzahl 25 PS gewinnen ließen. Die AP-Typen wur- den weiterhin parallel angeboten, doch ab Sommer 1958 beschränkte sich das Werk zwecks Rationalisierung vorübergehend auf eine einzige Zweizylinder-Konstruktion. Öl: Schleuder statt Filter Im zweiteiligen Silumin-Gehäuse ließ sich der Kurbeltrieb des Graugussmotors mit 116 Millimetern Hub unterbringen. Fer-

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