Deutz D 5006 (A)
TRAKTOR-CHECK
... Wenderadius, der auch ohne Einsatz der Lenkbremse unter fünf Metern liegt
sam mit seinem Nachbarn Jan Smoes erneuert, der als Landmaschinenmechani- ker mit vielen Berufsjahren bei einem Deutz-Vertragshändler Erfahrung mitTrak- toren aus dem rund 250 Kilometer entfern- ten Köln hat. Von diesem Ort aus schickte Deutz im Jahr 1968 die neue D-06-Serie ins Rennen um die Käufergunst, die sich als erfolg- reichste Deutz-Baureihe aller Zeiten er- weisen sollte. Gemeinsames Merkmal al- lerTypen dieser Reihe: ein neues, kantiges Design mit klaren Linien und in die Motor- haube integrierten Scheinwerfern. Wichti- ger aber war die neue Motorenreihe, die sich darunter verbarg: Die luftgekühlten Maschinen der Baureihe FL 912 brachten endlich auch bei Deutz die Direkteinsprit- zung mit sich. Durch Erweiterung der Bohrung von 95 auf 100 Millimeter gegenüber der Vor- gänger-Reihe FL 812 bei unverändertem Hub (120 Millimeter) hatte jeder Zylinder nunmehr einen Hubraum von 0,94 statt 0,85 Litern. Abermals gab es mit dem F3L 912 auch einen Dreizylindermotor. Gemäß dem Werbemotto für die D-06- Serie „Kraft in allen Größen“ fand dieser von Anfang an in zwei verschiedenen Ty- penVerwendung: im D 4006 mit einer Leis- tung von 35 PS bei 2.150 Umdrehungen und im D 5006 mit 45 PS (ab 1972: 48 PS) bei 2.300 Umdrehungen. So lebt der Motor lange Die Motorreihe FL 912 gilt als robust, lang- lebig und sparsam: Bei Maximalleistung liegt derVerbrauch pro PS und Stunde bei 170 Gramm, was bei 45 PS rund neun Li- tern Diesel entspricht. Das Axialgebläse sorgt auch bei schwerer Arbeit und warmer Witterung für eine gute Kühlung. Dennoch sollte man regelmäßig die Mühe auf sich nehmen, das Seitenblech zu entfernen und Der D 5006 besticht unter anderem durch seine geringen Abmessungen und seinen ...
das Kühlsystem aufVerunreinigungen zu überprüfen und gegebenenfalls zu reinigen; insbesondere die Kühlrippen sowie den Luftfilter. Mangelnde Wartung kann selbst rheinische Wertarbeit schädigen. Darauf sollte man auch bei einem even- tuellen Kauf achten: „Ein geringfügiger Ölaustritt gerade im Zylinderbereich von luftgekühlten Motoren kommt wohl mal vor, doch sollte man der Ursache auf den Grund gehen. Sie kann beispielsweise in einer defekten Ventildeckeldichtung zu finden sein. Öl läuft dann über die Kühl- rippen, wodurch sich mehr Staub absetzt, sodass sich die Kühlleistung verringert.“ Dichtheit prüfen! Zudem sollte man vor einem Kauf auf Undichtigkeiten im Bereich der Zylinder- köpfe achten. Um Zylinderkopfrisse muss man sich im Prinzip nicht sorgen: Die Zylinderköpfe erhielten bei den FL-912-Mo- toren eine eingegossene Dehnfuge, die Risse durch Überhitzung eigentlich unmög- lich machte. Dennoch kommen solche Schäden hin und wieder auch bei der D-06-Serie vor. Nun zu den weiteren Bestandteilen des in rahmenloser Blockbauweise gefertig- ten D 5006: Der nach Baukastensystem konstruierte Schlepper teilt sich viele Bau- teile mit den anderen Typen der D-06-Se- rie; so die Hinterradkotflügel, die Lenkung und die Vorderachse. Ohne Blick auf die Beschriftungen auf den Seiten der Motor- hauben oder das Typenschild kann man den D 5006 daher äußerlich nicht von den gleich großen, aber schwächeren Brüdern D 4006 und D 4506 unterscheiden. Allerdings gibt es zwischen diesen bei- den Typen einen entscheidenden Unter- schied: Statt desTW-35-Getriebes, das den kleinerenTraktoren der Baureihe bis zum D 4506 vorbehalten war, erhielt der
Von der Tankanzeige über das Traktor- meter bis hin zum Schaltschema: Das Armaturenbrett beinhaltet zahlreiche Funktionen auf der Höhe der Zeit
Die Marktlage Wenn es nicht unbedingt ein Allradler sein muss, gestaltet sich die Suche nach einem D 5006 recht einfach. Die geforderten Preise bewegten sich dabei zwischen knapp 3.000 für fahrtaugliche, aber stark restau- rierungsbedürftige Exemplare mit Abstrichen in puncto Dichtigkeit und Optik bis knapp 10.000 Euro für sehr gut erhaltene beziehungsweise voll restau- rierte Schlepper. In der Regel wird man ohne erhebliche Investitionen in Arbeit und Ersatzteile kaum unter 5.000 Euro glücklich. Die Allradversion ist natürlich etwas teurer und um einiges seltener: Heinrich Gülink und Jan Smoes, die gezielt nach einem Allradler gesucht hatten, mussten im Jahr 2008 vom äußersten Westen Nieder- sachsens bis nach Lübnitz in Branden- burg fahren, um ihren D 5006 A zu begutachten und zu kaufen.
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