Traktor Classic

Voll einsatzfähig: Bei der Getreideernte im Sommer 2020 durfte der D 5006 A beim Abtransport mit einem Bergmann-Anhänger mithelfen

der Hersteller den D 5006 durch den tech- nisch fast identischen, aber mit 51 Pferde- stärken drei PS stärkeren D 5206 ab. Der

satz, ab 1970 Feuerrot (RAL 3000) und ab 1973 Blutorange (RAL 2002). Wer bei der Restaurierung eines D 5006 Wert auf ein

Der D 5006 A ist dank seiner Abmessungen angenehm kompakt, wendig und übersichtlich

Ein D 5006 mit Frontlader von Ley

Lenken geht dank der hydraulischen Unter- stützung leicht vonstatten, die bei der All- radversion Standard und für die Hinterrad- version optional verfügbar war.Wenngleich manche Kenner Dreizylindermotoren als deutlich weniger laufruhig als Motoren mit mehr Zylindern empfinden, erfreuen wir uns an einem angenehmen gleichmäßigen Klang, als es im vierten Gang der schnellen Gruppe mit etwas mehr als 25 Stunden- kilometern über einen befestigten Wirt- schaftsweg durch die Agrarlandschaft geht. Dass die auf die Hinterräder wirkenden Trommelbremsen auch heute noch ein- wandfrei funktionieren, ist keine Selbst- verständlichkeit. Laut Jan Smoes gehören sie zu den wenigen Schwachpunkten des Traktors, auf die man besonders achten sollte: „Wenn sie nicht gut eingestellt und die Bremsbeläge altersbedingt hart geworden sind, lässt die Bremswirkung deutlich nach.“ Das einzige Update Abgesehen von der oben angesprochenen Veränderung desVorderachsbocks gab es während der sechsjährigen Produktions- zeit nur eine technischeVeränderung beim D 5006: 1972 erhöhte Deutz seine Leistung von 45 auf 48 PS. Zwei Jahre später löste

Vor- und Nachteile Gute Marktverfügbarkeit Gute Informations- und Ersatzteillage Solide Technik, bewährter Motor Robustes Getriebe Leicht selbst zu warten, zu reparieren, zu restaurieren Kompakt und wendig Niedriger Kraftstoffverbrauch Als Einsatztraktor geeignet Mit Allradantrieb verfügbar Kaum noch günstig zu bekommen Allradversion recht selten Mit max. Tempo 20 oder 25 je nach Ausführung nicht sonderlich schnell Bremsen bedürfen besonderer Zuwendung 5006 machte daher den bei vielen anderen Mitgliedern der D06-Baureihe durchgeführ- ten Farbwechsel auf Deutz-Grün 74 nicht mehr mit. Ihn gab es nur mit Blechteilen in Smaragdgrün (RAL 6001), Rumpf in Beton- grau (RAL 7023) und Felgen in Rot. Bei den Felgen gab es jedoch zwei Wechsel: Zu- nächst kam Rubinrot (RAL 3003) zum Ein-

originalgetreues Erscheinungsbild legt, kann hier Liebe zum Detail beweisen. Fazit Der D 5006 hat nicht den Kultstatus wie beispielsweise die großenVier- und Sechs- zylinder der D 06-Serie erreicht. Statt durch technische Finessen überzeugt er durch einfache und robuste Technik, die auf der Höhe der Zeit war und genau dem Bedarf vieler Betriebe entsprach. Leistung, Zapf- wellen- und Hydraulikausstattung ermög- lichen heute die Arbeit mit vielen histori- schen und auch manchen modernen Gerä- ten, vom Pflug bis zum Holzspalter. Auch die kompakten Abmessungen gereichen ihm zumVorteil: „Klein, wendig und übersichtlich“, bringt Jan Smoes es auf den Punkt. Der 5006 verdient daher durch- aus Beachtung, wenn einTraktor der 45-PS- Klasse als Hobby-Schlepper zur Debatte steht, der mit eng begrenztem Abstellplatz auskommt und auch noch für die eine oder andere Arbeit taugt. Und in jeder Deutz- Sammlung stellt dieses Dreizylindermodell einen kleinen Meilenstein aus der Ge- schichte des Kölner Schlepperbaus dar.  Sascha Jussen

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TRAKTOR CLASSIC 3 / 2025

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