Jahren ausschließlich wurde das Getriebe UG 2/27 eingebaut, welches auch im 406 zum Einsatz gelangte. Dieses steckt in Oel- kers U 45 – und zwar mit einer äußerst kompletten Ausstattung. Mit nicht weniger als vier Hebeln werden bis zu sechs Grundgänge, eine Feinstufe (Zwischen- gänge), Kriech- und Schneckengänge so- wie die Fahrtrichtungsumkehr geschaltet. Tolle Funktionsvielfalt Weil in den beiden langsamsten Gruppen nur jeweils vier und rückwärts nur jeweils zwei von sechs Gängen freigegeben sind, stehen insgesamt 20/8 Stufen zur Verfü- gung. Diese Funktionsvielfalt ist nicht al- len Eignern bewusst, wie Michael berich- tet: „Bei einer Probefahrt wunderte sich derVerkäufer, warum ich den Schalthebel mit dem pilzförmigen Knopf betätigte, der für die Zwischengänge zuständig ist.“ Dabei machen gerade diese Gänge im Alltag Sinn. Johannes Oelkers lässt die Drehzahl bei unserer Ausfahrt kaum über 2.000 U/min steigen. Mit Tempo 40 geht es
entspannt über das Land. Die Steigung einer Autobahnüberführung wird mit 2.500 U/min im sechsten Zwischengang überwunden. Im fünften Normalgang wären 3.000 U/min nötig, um die Ge- schwindigkeit zu halten. Landwirtschaftliche Ausstattung Das mögliche Minimum liegt bei 1,5 Me- tern, also kaum mehr als einer halben Raddrehung pro Minute – interessant vor allem für Pflege-, Pflanz- und spezielle Erntearbeiten. „Den Agrar- oder garVollagrar-Unimog an sich gibt es nicht“, weiß Michael, „das Werk empfahl für dieses Einsatzgebiet nur eine gewisse Ausstattung.“ Oelkers 421 hat diese Ausstattung, die neben dem „großen“ 20/8-Gang-Getriebe eine Heckzapfwelle mitVerlagerungsgetriebe zur Mitte, einen Heckkraftheber und das richtige Reifen- profil umfasst. Auf dem Acker gelangt er allerdings kaum noch zum Einsatz, so Mi- chael: „MeinVater hat die Landwirtschaft vor einemVierteljahrhundert aufgegeben
und seine letzten beiden Schlepper – einen IHC 453 und einen MF 155 – verkauft.“ 421 und 406 – ein starkesTeam „Für das verbliebene Waldstück kam der Unimog auf den Hof.Vor acht Jahren siegte die Leidenschaft über dieVernunft und ein 406 kam hinzu. Dem spendierte unserTei- leträger übrigens zwischenzeitlich eine Ge- triebewelle. Im Unterhalt ist der Kleine deutlich günstiger. Er lässt sich problemlos
Rund 40 Zentimeter Bodenfreiheit unter den Portalachsen, optionale Lenkhilfe (hier die frühe Ausführung)
Wichtige Extras für die Landwirtschaft: Heckhubwerk sowie die Heckzapfwelle mit Verlagerungsgetriebe („Banane“)
Wie die Pritsche lässt sich auch das Fahrer- haus kippen – nach vorne, mechanisch
und mit etwas mehrAufwand
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TRAKTOR CLASSIC 5/2022
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