Traktor Classic

Agrarhistorisches Museum Kloster Veßra

MUSEUMSTIPP

Traktoren im Klostergarten MAUERSPECHTE Wenn man durch Thüringen reist, sollte man das Hennebergische Museum Kloster Veßra nicht verpassen. Dass sich ein Besuch insbesondere für Traktorfreunde lohnt, wissen viele nicht. Wir werfen einen Blick hinter die Klostermauern

I

m Werratal, unweit der Bundesstraße 89 von Themar nach Hildburghausen, liegt der kleine Ort Kloster Veßra mit seinem sechs Hektar großen Freilicht- museum. Die 1975 vom Rat des Bezirkes Suhl zunächst als Agrarhistorisches Mu- seum in Kloster Veßra gegründete Aus- stellung ist in den letzten 50 Jahren stetig gewachsen. Sie bietet heute neben der romanischen Klosteranlage des Prämons- tratenserordens, mehreren hierher umge- setzten Bauernhöfen aus dem Henneberger Land, einem historischen Wasserkraftwerk mit Mühlgraben sowie großzügigen Garten- anlagen die größte Sammlung an Land- maschinen aus DDR-Produktion inThürin- gen. AlsTechnikfan wird man also den Be- such ganz und gar nicht nicht bereuen. Anlässlich des runden Jubiläums läuft noch bis zum 2. November die Sonderausstel- lung „50 Jahre.Wir machen Museum“. Traktoren aus alter Zeit Der Start der Mechanisierung in der Land- wirtschaft wird mit einem Lokomobil de- monstriert. Daneben stehen in Reih und GliedVorkriegsmodelle von Deutz, Kramer, Lanz & Co., alle mit typischen Gebrauchs- spuren und leichter Patina. Wie die daran

anschließenden jüngeren Exemplare aus Ostproduktion sind aber offensichtlich alle prinzipiell einsatzbereit. Auch der Geräte- träger RS 08 15 mit Mähwerk sieht so aus, als könnte er gleich auf die Wiese fahren. An beiden Seiten des Gangs findet man noch so manches seltene Exemplar. Für viele Bauern waren der RS 03/30 Aktivist oder die Brockenhexe RS 02 sicher bei der Erstanschaffung eine echte Arbeitserleich- terung. Doch den wirklichen Fortschritt merkt man erst an dem bereits mit einer Kabine ausgerüsteten Belarus MTS 52. Während man die hier ausgestellten Schlepper noch gelegentlich auf Treffen sieht, sind die Erntehelfer in der Nachbar- halle kaum noch im Einsatz zu erleben: Die Mähdrescher stehen, oft dekoriert mit den jeweiligen Getreidesorten, nebeneinander, mit dem Mähwerk zum Besucher.Wer sich zu weit darüberbeugt, wird direkt von einer Computerstimme angesprochen und auf die Abstandsregel hingewiesen – die Fahr- zeuge und Besucher schützt. Zu jedem Exponat gibt es eine Schautafel mit Bildern

Lanz-Lokomobil mit zwei Meter langem Kessel und 3,45 Meter hohem Schornstein

Ein Belarus MTS 50. Er und sein Bruder MTS 52 hatten einmal 1,25 Millionen Geschwister

Das Museumsgelände mit mehreren Höfen, dem Kloster Veßra und den dahinter liegenden Ausstellungshallen

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