Traktor Classic

Letzter Arbeitsgang für Helmut und Finale für die Reste gefällter Bäume: Der Häcksler zerkleinert alles ...

... was für den Rückwagen zu klein war und noch an den Gleisen lag. Damit ist die Strecke frei für die neue Saison

müssen wir alle Eventualitäten einschät- zen können.“ Liegt ein Stamm dann sicher neben den Gleisen, erstaunt es, welche Massen der so filigran wirkende Kranaus- leger des Rückewagens heben kann. Bis zu zweieinhalbTonnen schafft er. Überragen die Stämme sechs Meter, werden sie vor dem Aufladen gekürzt.

die Strecke fallen, wenn die Draisinen-Sai- son in vollem Gange ist.“ Der Häcksler Bei Arbeiten auf der oberen Hälfte der Strecke wird zum Entladen des Rückwa- gens rund vier Mal am Tag der ehemalige Bahnhof Kreidach angefahren. Denn nur

schub kann Helmut automatisch regeln lassen.Werden die Häckslerscheiben über- lastet, stoppen automatisch die Zufuhrwal- zen. Haben sich die Scheiben „freigehäck- selt“, wird der Einzug wieder gestartet. Mit einem Bügel über demTrichter kann man den Einzug auch manuell unterbrechen, aber dort steht man zu dicht im Gefahren- bereich, wie er aus Erfahrung weiß. „Beim Einlegen der Äste können diese im Moment, wenn die Walzen greifen, blitz- schnell ausschlagen. Hat man am Abend keine blauen Flecken an der Hüfte, hat man wohl nicht gearbeitet“, lacht er. Die Arbeit ist getan Am Ende wird ein letztes Mal alles abgefah- ren. Wenn dieser Check keine weiteren Arbeiten nötig macht, steht dem Saison- start der Draisinenfahrten am 1. April nichts mehr im Wege. Nach dem Abschiedskaffee mit Zimt- schnecke ist Feierabend – für die nächsten acht Monate. Helmut Breithaupt entert seinen Fendt und fährt in den Tunnel ein, zurück zum Endbahnhof Wald-Michel- bach und von dort nach Hause. Schnell verklingt der Dieselsound, dann ist nur noch das Plätschern des Quellwassers links und rechts des Tunnelportals zu hören.Von den Fahrgästen der Draisinen einige Wochen später ahnt kaum jemand, wie viel Arbeit nötig war, dass sie unbe- schwerten Spaß beim Befahren von einer der schönsten Eisenbahnstrecken Hessens haben. Michael Schäfer

Bei jedem einzelnen Baum werden alle Arbeits- schritte von Anfang bis Ende durchgesprochen

Kleinere Äste bleiben für den Häcksler lie- gen. Im ersten Jahr der Streckenpflege mussten hier noch bis zu 800 Bäume ent- lang der Strecke weichen, weil durch den Dornröschenschlaf der Strecke alles zuge- wachsen war. „Inzwischen sind wir bei rund 100 jährlich, davon sehr viele Kir- schen, welche stark unter den Trockenpe- rioden durch den Klimawandel leiden. Gesunde Bäume entnehmen wir nur, wenn sie umzustürzen drohen. Keiner darf auf

dort ist Platz für die Stämme und eine Zufahrt für die Langholztransporter. Zwei bis drei Wochen braucht es für die Fällun- gen, dann folgt das Finale. Was jetzt noch an Holz an der Strecke liegt, wird an Ort und Stelle gehäckselt. Der Häcksler wird dafür entfaltet, das Rohr aufgestellt und der Trichter heruntergelassen. Bis 24 Zentimeter Durchmesser kann er zerkleinern, dickere Hölzer werden von den Walzen nicht eingezogen. Den Vor-

Wochen später rollen andere Fahrzeuge: 2024 zählte die „Solardraisine Über- waldbahn“ über 36.000 Besucher Herzlichen Dank an die Solardraisine Überwaldbahn für die Unterstützung. www.solardraisine-ueberwaldbahn.de

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TRAKTOR CLASSIC 6 / 2025

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