Traktor Classic

geht es in einem Industriegebiet recht stressig zu. Ständig ziehen überholen- der Verkehr und Ampeln den Zug in die Länge; dieVordermänner müssen wiederholt rechts ranfahren und war- ten, bis wieder alle beisammen sind. Dieses wechselseitige Achten aufein- ander wird aber bald zur Routine und bestimmt fortan nicht nur beim Fah- ren das Zusammenleben. Einkehr auf dem Fahrersitz Bei so manchem Teilnehmer kam auf- grund der Entschleunigung des stunden- langen Einsiedlerdaseins (bis zu 10 Stun- den am Tag) auf dem Traktor einiges an Gedanken hoch, was in den morgend- lichen und abendlichen Gesprächsrunden mit zunehmendemVertrauen besprochen werden konnte. So erlebte es auch der Au- tor: Wurden die allesamt aus Bayerisch- Schwaben und dem Allgäu stammenden Pilger, die längst nicht nur Traktoren von Lanz „Bulldogs“ nennen und aus Wörtern wie „bist“ und „passt“ „bischt“ und „pascht“ machen, am ersten Morgen für ei- nen Rheinländer noch als fremd empfun- den, begann die Gemeinschaft rasch zu- sammenzuwachsen. Und auch der dem Autor zuvor unbekannte heilige Klaus schafft sich Raum in der Gedankenwelt: Bauer Klaus, der als Einsiedler und als Friedensstifter Berühmtheit erlangte und vielen Menschen noch 535 Jahre nach sei- nemTod etwas zu sagen hat. „Das friedensstiftende Verhalten von Bruder Klaus setzt für viele Alltagsberei- che ein tollesVorbild. Was mir jetzt schon in Erinnerung bleiben wird, ist der sehr würdig gestaltete Start von Pfarrer Schnei- der in Krumbach, der starke Zusammen- halt der Gemeinschaft und das kamerad- schaftliche Beisammensein mit den kurzweiligen Unterhaltungen besonders am Abend“, so schwärmt Roman Pröbstle. Der 49-jährige Elektroniker hat für die Pilgerfahrt aus seiner kleinen Traktor- sammlung den Fendt Farmer 102 S von 1979 ausgewählt. Dessen Kabine schützt nämlich hervorragend vor Sonne und Regen. Werden sie es schaffen? „Für ergreifende Momente sorgten Aus- läufer der Schweizer Alpen, die wir be- reits am zweiten Tag erreichten und durchqueren mussten, um unseren Zwischenstopp für die Nacht im Klos- ter Einsiedeln zu erreichen: Mit eige- nem Pkw hatte ich die Gruppe für ei- nige Stunden verlassen, um sie auf dem Sattelegg-Pass für einige Aufnah- men abzufangen. Um auf den 1.190 Meter hoch gelegenen Pass zu gelan-

Auch auf Traktoren ohne Kabine wie diesem Hürlimann D-115 oder dem Bührer Spezial UM 5/10 trotzen die hartgesottenen Schweizer dem Alpenregen

Zwei Bucher D4000 führen die Begrüßungsdelegation der Freunde alter Landmaschinen Zentral- schweiz (FALZ) an

Bernhard Weindl überreicht Werner Stadelmann-Zehnder von den Schweizer Traktorfreunden Bier der Marke Fendt („Dieselross-Öl“) als Mitbringsel aus Deutschland

Beat Heini, Präsident der Freunde alter Landmaschinen (FALZ) mit deutschen Gästen

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TRAKTOR CLASSIC 5/2022

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