Traktor Classic

mit dem ZF-Triebwerk kombinierte. Aus 1,6 Litern Hubraum werden hier 18 PS Dau- er- und 20 PS Maximalleistung gewon- nen. Mit 390 Kilogramm wiegt der Motor etwa gleich viel wie der MWM und 70 Kilo- gramm weniger als der Deutz. Gemäß dem Schell-Plan musste Güldners Konkurrent Deuliewag seine bisherige Rahmenkonst- ruktion D/DA 20 im Jahr 1941 zugunsten des A 20 aufgeben. Möglicherweise kamen alle A 20 aus Aschaffenburg.Vielleicht wur- den sie zeitweise sogar nur in Berlin gebaut, weil Güldner mit wachsenden Rüstungs- aufträgen beaufschlagt wurde. Rückblickend lässt sich das schwer nachvollziehen, zumal nur sehr wenige erhaltene A 20 Embleme und Typenschil- der von Deuliewag tragen. Fehlt beides, lässt sich nicht mehr zwischen Deuliewag und Güldner unterscheiden. Klar ist die Sachlage bei Schlüter. Im Schell-Plan ebenfalls für die 20-PS-Klasse vorgesehen, behielt das Unternehmen letztendlich den DZM 25 im Programm. Hier traf ein 25 PS starker Motor eigener Bauart auf die be- kannten Einheitstriebwerke. Mit diesen Triebwerken wurden in Deutschland bis 1942 annähernd 10.000 Schlepper der erwähnten Marken be- stückt, davon nicht ganz 7.000 mit dem zum Einheitsmotor auserkorenen Deutz F2M 414, rund 1.500 mit Güldner-Motoren, etwas über 1.000 mit Schlüter-Motoren und 400 mit MWM-Motoren. Hersteller mit eigenen Getrieben Weil Prometheus und ZF die Nachfrage nicht allein decken konnten, kam es gele- gen, dass einige Hersteller ihre eigenen Kraftübertragungen fertigten. Fahr, Lanz Aulendorf, Ritscher, Stock und Zettelmeyer kombinierten diese mit dem Deutz F2M 414, wobei bis 1942 ungefähr 7.000 Schlepper herauskamen. Auf ungefähr die gleiche Stückzahl brachten es Normag und Miag, die zum MWM KD 15 Z griffen und bei ihren Konstruktionen das ZF-Schaltgetrie- be K-30 zu Hilfe nahmen. Mit 6/2 bezie- hungsweise 5/1 Gängen setzten Stock und Fahr Akzente, während die anderen es bei 4/1 sowie im Falle von Ritscher teilweise bei 3/1 Gängen beließen. Der verbleibende Wettbewerb anstelle einer kompletten Vereinheitlichung hatte den Vorteil, dass er den technischen Fort- schritt förderte. Abgesehen von Ritschers Konstruktionen wurden die vorgenannten Typen oftmals ebenfalls zu den Einheits- schleppern gezählt. DieVereinheitlichung beschränkte sich hier weitgehend auf den Motor, doch das ist nur ein Teil der Wahr- heit. Alle Motoren haben die gleichen, zu den Einheitstriebwerken, aber zwangsläu- fig auch zu den Eigengewächsen passen- den Anschlussmaße. Daher sind die meis-

Typische Vertreter ...

Fendt Dieselross F 22 mit Deutz- Motor und Prometheus- Getriebe (1938–48 mit Unterbrechung)

Den von 1938 bis 1940 gebauten, den Erzeugnissen von Fendt und Martin sehr ähnlichen 22-PS-Typ

mit Deutz-Motor und Prometheus- Getriebe legte Sulzer in der Nach- kriegszeit neu auf

Neben dem bestens etablierten NG 22

spielte der den Vorgaben des

Schell-Plans sehr gut entsprechende NG 10 bei Normag nur eine Neben- rolle.Von 1939 bis 1942 wurden 412 Stück gebaut. In Zeiten des Mangels gab es wieder Eisenräder

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TRAKTOR CLASSIC 3 / 2025

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