Durch Aufklappen der Verkleidung gelangt man an das federbelas- tete Arbeitsorgan
links: Josef führt seine Maschine 1965 einem Team des Südwestfunks vor. Der für den Antrieb eingesetzte Allrad-MAN war damals erste Wahl l
Das Fähse-Originalprospekt ist in der Müller-Privatsammlung erhalten geblieben
Sammelfahrzeug überladen kann.Voraus- setzung für den Einsatz sind trockene Bodenverhältnisse. Allerdings ist die Maschinensteuerung, beispielsweise die Einstellung der Arbeits- tiefe, die von einem am Heck des Gerätes angebrachten Sitz aus erfolgt, für den „Steuermann“ unter idealen Bedingungen
Die Steuerung der Maschine, zum Beispiel die Einstellung der Arbeitstiefe, erfolgt vom am Heck positionierten Sitz aus. Der „Steuermann“ darf sich vor Staub nicht fürchten. Der Blick auf das Transportfahrzeug zeigt den Erfolg
eine recht staubige Angelegenheit. Berühmt durchs Fernsehen
zum zuletzt aufgelegten Modell mit der Be- zeichnung D 2000 etwa 140 Einheiten in den Markt zu bringen. Die D 2000 war mit ölhydraulischen Motoren ausgerüstet und kam bei einem Kraftbedarf von mindestens 45 PS auf der Breite von 1,80 Metern auf sechs bis acht Zentimeter Lesetiefe. Die Arbeitsleistung liegt, je nach vorhandenem Steinbesatz, bei bis zu 10 Kubikmeter Lesegut je Stunde. Wo ein Stein liegt … Währenddessen ruhte die Weiterentwick- lung im Hause Müller nie. Als grundsätz- licher Gedanke galt: Wo ein Stein liegt, kann kein Korn aufgehen. Verschiedene weitereVersuche münde- ten schlussendlich in einem Selbstfahrer, der auf der Basis eines ausgedienten Mäh- dreschers entstand. Mit hydrostatischem Fahrantrieb und einem Steinbrecher im
Bauch der Maschine sollte der Prototyp das Steinesammeln noch einmal völlig re- volutionieren. Die Steine wurden direkt bei der Überfahrt zerkleinert und blieben auf dem Acker. Durch Zertrümmern der Feldsteine erhält der Landwirt messbar bessere pH-Werte seiner Erde. Aber der Selbstfahrer blieb leider ein Einzelstück. Sollte jemand noch eine der Fähse- Steinaufsammelmaschinen besitzen und dazu Fragen haben oder Ersatzteile benötigen, so darf er sich gerne bei W-Mueller-Koenigheim@t-online.de mel- den. Der Sohn des Erfinders ist gerne bereit, weiterzuhelfen. Helmut Heller
Durch kleine Verbesserungen wurde die Arbeitsleistung zunehmend perfektioniert und schließlich besuchten Pressevertreter und sogar ein Aufnahmeteam des Süd- westfernsehens im Oktober 1965 den klei- nen Weiler. Die Feldvorführung war noch am selbenTag in der Abendschau Baden- Württemberg im Fernsehen zu sehen. Das Interesse war groß. Doch eine Serienferti- gung war für Landwirt Müller einige Num- mern zu groß. Einen geeigneten Partner fand er schließlich in der Firma Fähse, die sich von Düren/Rheinland aus bereits einen Namen mit Landmaschinen gemacht hatte. Fähse fertigte ab 1964 in Lizenz und verkaufte die Steinsammelmaschinen in die ganze Welt.Von den Steinsammlern gelang es bis
Der Beitrag konnte durch freundliche Unter- stützung der Archive Klaus Dreyer, Ama- zone und dem Agrarhistorischen Archiv KR Prof. Karl Prillinger Wels (A) erstellt werden
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TRAKTOR CLASSIC 5/2022
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