MF 9240
PORTRÄT
niert sie nicht, allerdings werden die Hub- werke im Alltag auch nicht benötigt. Schwierigkeiten können gemäß Wesley zudem die Hydraulikventile bereiten. Vorderachse aus Passau Hinterradgetriebene Großschlepper waren in den USA vor 30 Jahren Usus, doch seine Typen oberhalb von 200 PS bot AGCO aus- schließlich mit Allradantrieb an. DieVorder- achse dürfte Kennern der deutschen Groß- schlepperhistorie nicht neu sein. Es handelt sich um jene ZF APL-5052, die ab 1979/80 von Deutz, Fendt und Schlüter, ab 1982/83 von John Deere und ab 1989 von Deutz- Allis verwendet wurde. In den 1990er- Jahren verblieb AGCO praktisch als einzi- ger Kunde und bezog jährlich in der Regel zwischen 300 und 400 Achsen von ZF. Daraus lassen sich keine Rückschlüsse auf die Produktionszahl des MF 9240 ziehen, weil die ZF APL-5052 von AGCO in unzäh- ligen unterschiedlichen Typen verwendet wurde (s. Kasten auf S. 26). John Deere in eckig Die markante Kabine des MF 9240 ist auf den meisten Deutz-Allis- und AGCO-Groß- schleppern der Baujahre 1989 bis 1998 zu finden. Außermittig geteilte Windschutz- scheibe und um die Ecke reichende Tür erinnern an die SG-Kabinen von John Deere, allerdings profitiert das Raumgefühl von der eckigen Form. Für Beifahrer ist der Platz eher spärlich bemessen, aber das trifft beispielsweise auch auf die Fendt-Kabine jener Jahre zu. Mit einem Innengeräusch- Mit fast drei Metern Radstand, mehr als drei Metern Außenhöhe und etwa neun Tonnen Eigengewicht gehörte der MF 9240 vor 30 Jahren zu den Dickschiffen
Die ZF-Vorderachse APL-5052 wurde ab 1979 etwa 17.000 Mal gebaut und unter anderem auch von Deutz(-Fahr),
Fendt, Schlüter und John Deere verwendet
pegel von 75 dB(A) im 8. Gang unterVolllast sowie 76 dB(A) im 18. Gang bei Transport- arbeiten zählte der MF 9240 seinerzeit zu den leisen Schleppern. Wesley findet die Kabine wundervoll und zieht sie nicht nur der alten SG (2), sondern auch deren auf der John-Deere- Serie 8000 installierten Nachfolgerin vor. Im Laufe der Zeit gab es ein paar Modifi-
zehnte durchhalten, zumal auf dem Betrieb ein paar ältere Schlepper arbeiten, darun- ter ein Fiat 880 DT mit 25.000 Betriebs- stunden.Wie schon bei anderen Erzeugnis- sen der frühen Elektronik-Ära, die wir in den letzten Jahren unter die Lupe nahmen – darunter beispielsweise dem Deutz-Fahr Agrostar 6.81, dem MF 3690 und dem Re- nault 180-94 TZ – stellen wir fest, dass es
Am Hang gemahnt der MF 9240 zur Vorsicht, bietet aber viel Leistung und Komfort fürs Geld
kationen, unter anderem im Bereich der Handbremse. Späte Exemplare haben zudem ein schmaleres Chassis und wen- den daher etwas enger. Möglicherweise war diese Änderung ursächlich für einen Sprung in den Fahrgestellnummern von
ebenjene Elektronik zuzüglich Elektrik war, welche diese Typen oftmals vorzeitig aufs Abstellgleis respektive in dieTalsohle ihrer Wertentwicklung schickte. Wieder einmal zeigt sich, dass das Phä- nomen in den Griff zu kriegen ist und man sich dann gemessen am Kaufpreis an einem überaus leistungsfähigen, zuverläs- sigen Arbeitsgerät erfreuen kann. Es ist gut zu wissen, dass solche Maschi- nen sich noch im Einsatz befinden – wenn- gleich man in diesem Fall zehntausend Kilometer reisen müsste, um dem Spekta- kel beizuwohnen. Klaus Tietgens
„00xxx“ auf „05xxx“. Günstiger ackern
Wesley setzt seine beiden 9240er aus- schließlich in der Pflanzsaison ein. Dabei kommen auf 400 Hektar jährlich jeweils ungefähr 100 Betriebsstunden zusammen. Das lässt hoffen, dass sie noch einige Jahr-
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