Traktor Classic

Flutschaden-Restaurierung Ahrtal

SZENE

mehr Teile der Elektrik ersetzt werden. „Das Gute an diesen alten Schleppern war allerdings, dass hier noch Kabel in guter Qualität verbaut worden waren, die größ- tenteils wieder verwendet werden konnten. Bei den heutzutage wesentlich dünneren Kabeln hätten wir wesentlich mehr erset- zen müssen“, vermutet Frank. Dem inzwi- schen eingespielten Trio gelang es, den Kramer nach „nur“ 65 Arbeitsstunden wie- der zum Laufen zu bekommen. Trotz ihrer beruflichen und privaten Er- fahrungen im Bereich Fahrzeugtechnik stellte die Arbeit für Frank und Peter eine gewisse Herausforderung dar – schließlich hatten sie mit Traktoren dieser Marken und dieser Typen nie zuvor zu tun. „Bei ei- nem modernen, mit Elektronik vollgepack- ten Traktor hätten wir aber nicht viel aus- richten können – der Aufwand hätte in kei- ner Relation zum Wert gestanden.“ Landwirtschaftliches Kulturgut Im Normalfall wären auch die beiden al- ten Traktoren als wirtschaftlicher Total- schaden zu betrachten gewesen: „Der Zeit- wert des EM 200 liegt bei etwa 5.500, der des KL 220 bei rund 4.500 Euro. Für uns sind diese alten Schlepper aber landwirt- schaftliches Kulturgut. Und die Reparatur hat uns viel Spaß gemacht“, so Frank. Während er und seineVerwandten alle Ar- beiten ehrenamtlich, also ohne Lohn, durchgeführt haben, konnten sie nicht auch noch die Kosten für die benötigten Ersatzteile übernehmen.

Auch dieser Hanomag Perfekt 400 begleitete die beiden restaurierten Trakto- ren zur Übergabe Traktoren mit von der Partie (v.l.n.r.): ein Kramer KL 300, ein Unimog 411 und ein Deutz F3L 514 Ehrenspalier: Bei der Übergabe waren auch die Freunde alter Landtechnik Rhein- Ahr und einige ihrer

Allerdings war die Hilfsbereitschaft in der Bevölkerung auch für dieses Projekt immens: Die Ersatzteilkosten in Höhe von 1.000 Euro wurden über eine Einzelspende gestemmt; die ähnlich hohen Kosten für den Kramer konnten durch viele kleinere

rück nach Ahrweiler. Nicht nur für Anja, sondern auch für die zu einer kleinen Begrüßungsfeier geladenen Schlepper- freunde Rhein-Ahr war es ein rührender Moment und eine große Freude, die für im- mer zerstört geglaubten Traktoren wieder

Dem eingespielten Trio gelang es, den KL 220 nach 65 Arbeitsstunden wieder zum Laufen zu bekommen

Spenden nach einem Aufruf in der nord- hessischen Regionalzeitung „HNA Fritzlar- Homberger Allgemeine“ bestritten werden. Nach einer Testfahrt transportierten die Nordhessener die frisch gewaschenen und polierten Traktoren im Mai schließlich zu-

fahren zu sehen. Auch wenn immer wie- der über mangelnde Solidarität und zu we- nig Engagement in der deutschen Gesell- schaft geklagt wird, gibt nicht zuletzt die- ses Beispiel doch Anlass zur Hoffnung. Danke dafür! Sascha Jussen

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