Lanz Bulldog D 8506
PORTRÄT
A
m Rande der 1.800-Seelen-Ortschaft Emmerke vor denToren Hildesheims ist ein hochfrequentes, auf- und abschwellendes Knallen zu vernehmen, das schließlich in ein dumpfes, durchdrin- gendes Wummern übergeht, dessen Fre- quenz Musiker um 500 bpm (beats per minute – Schläge pro Minute) schätzen würden. Allerdings ist hier weder ein DJ noch eine Band, sondern ein Lanz Bulldog am Werk, der gesteuert von Jakob Keese
mit angehängtem Dreischarpflug die Kru- me umbricht. Typenkunde Der kompakte Eisenklotz auf Rädern ist eine der legendären Zehn-Liter-Maschinen, welche sich bei genauerem Hinsehen als sogenannter Ackerluft-Bulldog der Bau- reihe HR7 entpuppt.DieTypenbezeichnung lautet D 8506, das Baujahr lässt sich auf 1935/36 einkreisen. Von den Vorgänger-
typen HR 5 und HR 6 unterscheidet dieser Bulldog sich durch den in Fahrtrichtung links statt rechts befindlichen Lüfteran- trieb, von späteren HR 7 durch das schmale Steigrohr mit der Aufschrift „Lanz“ und den ebenso schmalen Wasserkasten, an dessenVorderseite „Bulldog“ steht. Die Kühlerelemente – vier auf jeder Sei- te – ragen seitlich darüber hinaus. Der stär- kere HR 8 unterscheidet sich vom HR 7 optisch nur durch den etwa sechs Zenti-
Der Hubraum-König ACKERN WIE VOR 90 JAHREN Ab 1934/35 zählte der Lanz D 8506 hierzulande zu den Bestsellern. Jakob Keese zeigt uns, wofür der Bulldog einst gemacht wurde, und bricht mit dreischarigem Eberhard-Pflug am Zughaken die Krume um
74
Made with FlippingBook flipbook maker