Traktor Classic

Kraftklotz: Der D 8506 hat keine zwei Meter Radstand und wiegt je nach Angabe drei bis beinahe vier Tonnen

Einspritzpumpe, Regler und Kupplung sitzen hinter diesem Deckel. Dahinter wird die Zapfwelle seitlich aus dem Getriebe abgezweigt

hieß diese Variante D 8500, bei der Hano- mag AR 38. Bis zur endgültigen Reife des HR 7 vergingen ein paar Jahre. Reifeprozess Die ab Mitte 1936 gebauten Exemplare geben sich an einem breiteren Steigrohr (nebst Wasserkasten) mit der Aufschrift „Lanz Bulldog“ zu erkennen. Der Kühlwas- servorrat wuchs um drei Liter. 1937 wurde der Schriftzug größer, anstelle der Backen- kupplung gab es eine geschmeidiger zu bedienende Scheibenkupplung (ab 1940 mit kleinerem Durchmesser), die Kotflügel wurden im Laufe der Zeit vereinfacht. Von den Bestrebungen der Machthaber um Vereinheitlichung im Schlepperbau war die Heinrich Lanz AG in Mannheim so gut wie gar nicht betroffen. Die Bulldogs durften bis 1942 weiter gebaut werden und wurden erst dann großenteils von Holzgas- schleppern abgelöst. Dem Ideal des Ein- heitsschleppers kamen sie ohnehin nahe. Von 1935 bis 1942 wurden hierzulande ungefähr 200.000 Schlepper gebaut, davon etwa 80.000 Bulldogs. Der HR 7 trug 17.000 Stück dazu bei, sein stärkerer Bruder HR 8 (38/45 PS) sogar 21.000. Ungefähr zwei Drittel aller hierzulande gebauten Acker-Radschlepper ab 25 PS kamen von

Lanz aus Mannheim. Schwerer Brocken

Nach dem Zweiten Weltkrieg baute das Werk seine Glühkopf-Bulldogs unverän- dert weiter und verlor damit langsam den Anschluss. Wer als Soldat mit Dieselmoto- ren zu tun hatte, empfand den unkultivier-

Der Sitz hat eine Parallelogrammfederung, der Fußboden ist eben. Mehr Komfort konnte man vor 90 Jahren kaum erwarten

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TRAKTOR CLASSIC 3 / 2025

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